Alexander-Kenneth Nagel: Religiöse Pluralisierung der Gesellschaft im gegenwärtigen Deutschland

Video: Vortrag zur Hauptversammlung des Reformierten Bundes


Zwei Jahre liegt der Beginn der sogenannten "Flüchtlingskrise" zurück: "Die eigentliche Integrationsarbeit geht jetzt erst los", sagt der Soziologe Prof. Alexander-Kenneth Nagel.

Deutschland beginne allmählich seine Rolle als Einwanderungsland zu akzeptieren. "Die ersten Maßnahmen laufen. Wie erfolgreich sie sind, das lässt sich schwer sagen." Sowohl Integrationsmaßnahmen als auch wissenschaftliche Analyse religiöser Vielfalt seien bislang in Deutschland rückständig. Nagels These: "Die Religionssoziologie hat sich bisher zu großräumig mit den Auswirkungen religiöser Pluralisierung beschäftigt."

Anlässlich der Hauptversammlung des Reformierten Bunds 2017 spricht Nagel in seinem Hauptvortrag "Religiöse Pluralisierung der Gesellschaft im gegenwärtigen Deutschland – Veränderungen und Herausforderungen einer sich wandelnden Religionslandschaft" darüber, wie sich Religionskontakte gezielt organisiert lassen.

Schon ab Mitte der 1950er Jahre kamen mit Gastarbeitern aus Türkei, Tunesien und Marokko zahlreiche Muslime nach Deutschland. "In den vergangenen Jahren hat sich das religiöse Immigrationsprofil verändert und ist nunmehr stärker muslimisch geprägt", sagt Alexander-Kenneth Nagel. "Anders als die muslimischen Arbeitsmigranten in den 60er-Jahren finden die Neuzuwanderer aber keine Tabula-rasa-Situation vor, sondern eine entwickelte, wenn auch diverse Verbändelandschaft."


Klaus Vogler / Isabel Metzger

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