Werner Koch

(1910 –1994)


© Archiv der Ev. Kirche im Rheinland Düsseldorf

Werner Koch war Widerstandskämpfer, ein Schüler Bonhoeffers. In den 1930er Jahren berichtete er ausländischen Nachrichtenagenturen von den Entwicklungen in Deutschland - und landete dafür im Konzentrationslager.

Werner Koch, ein reformierter Theologe, war Mitglied der Bekennenden Kirche („Bruderschaft junger Theologen“). Er studierte evangelische Theologie in Marburg, Tübingen, Paris und Bonn, wo ihn Karl Barth entscheidend prägte. In Barths Sozietät begegnete er im Juli 1931 auch Dietrich Bonhoeffer. Über die politische Entwicklung in Deutschland informierte Koch nach seinem ersten Examen, während des Vikariats in Bonn, ausländische Nachrichtenagenturen.

Koch wurde am 14. November 1936 verhaftet und mit seinem Mitwisser Friedrich Weissler, dem „nicht arischen“ Kanzleichef der Vorläufigen Kirchenleitung der bekennenden Kirche, am 13. Februar 1937 in das Konzentrationslager Sachsenhausen eingeliefert. Während Weissler schon am 19. Februar zu Tode gefoltert, als erster Märtyrer der Bekennenden Kirche starb, wurde Koch am 2. Dezember 1938 auf Grund der Intervention des Barons Kurt von Schertel, eines Freundes seines Vaters, auf Befehl Himmlers aus dem Konzentrationslager entlassen.

Bis Kriegsbeginn arbeitete Koch als Hilfsprediger in Essen, dann wurde er Soldat. Nach dem Krieg war Koch Gemeindepfarrer in Berlin, Espelkamp und Netphen, seit 1969 Religionslehrer. 1972 promovierte er mit einer Arbeit über Gustav Heinemann. 1982 erschien seine Autobiografie „Sollen wir K. weiter beobachten?“