Sorge und Hoffnung: Unterwegs für den Klimaschutz

Pilger erreichen Nordrhein-Westfalen / Europäische Kirchenführer beteiligen sich

Foto: EKvW

WESTFALEN - »Dieser Pilgerweg drückt zugleich Sorge und Hoffnung aus«, sagte Dr. Heinrich Bedford-Strohm, Chef der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), am Donnerstagabend (13.10.) in Lengerich. »Wir sind in Sorge um unsere Erde, die auch noch für kommende Generationen ein Ort des Lebens sein soll. Und wir sind getragen von der Hoffnung, dass ein Umdenken und ein Umsteuern möglich ist. Mit dieser Hoffnung gehen wir auf die UN-Klimakonferenz in Paris zu«, so Bedford-Strohm, einer der Schirmherren des Klimapilgerweges.

Gut 150 Frauen und Männer in wetterfester Kleidung hatten am Morgen, von Osnabrück her kommend, Nordrhein-Westfalen erreicht. »Geht doch!« – unter diesem Motto sind sie auf dem Weg nach Paris. Manche wandern auf dem »Ökumenischen Pilgerweg für Klimagerechtigkeit« nur einen kurzen Abschnitt mit, manche ein paar Tage, einige legen die gesamten 1.470 Kilometer von Flensburg nach Paris zurück. Nach dem Start im Juni am Nordkap führt der Weg im nun durch Deutschland.

Ziel ist die UN-Klimakonferenz, wo ein neues internationales Klimaabkommen vorgesehen ist. Damit dies verbindlich und wirkungsvoll wird, wollen die Kirchen wollen ein deutliches Signal geben. Bei der ökumenischen Abschlussveranstaltung am 28. November 2015 während der Klimakonferenz treffen Pilger und Aktivisten aus der ganzen Welt zusammen. Der Weg nach Paris verbindet spirituelle Besinnung mit politischem Engagement. Workshops und politische Aktionen begleiten die Pilger.

Auf den sieben Kilometern von Leeden nach Lengerich erhielten die Klimapilger am Nachmittag Unterstützung von rund 40 evangelischen, orthodoxen, anglikanischen und altkatholischen Kirchenführern aus ganz Europa. Die Vertreter der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK), die derzeit in Schwerte tagt, pilgerten ein Stück mit, bevor sie abends in Lengerich zu der Veranstaltung „Europäische Kirchen im Klimawandel“ zusammenkamen.

»Noch nie gab es eine so starke gemeinsame Haltung aller christlichen Kirchen in einer so wichtigen Frage – ein großes Hoffnungszeichen«, betonte Dr. Olav Fykse Tveit, Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK). In seiner Umwelt-Enzyklika beschreibe Papst Franziskus Positionen, die der ÖRK seit 30 Jahren vertrete. »Die politisch Verantwortlichen brauchen uns«, sagte Tveit. »Wir müssen sie immer wieder darauf hinweisen, dass der Klimawandel gerade diejenigen am meisten trifft, die am wenigsten dazu beitragen.«

Die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) hat sich zum Ziel gesetzt, ihren eigenen Kohlendioxidausstoß bis 2020 gegenüber 1990 um mindestens 40 Prozent verringern. »Dieses Ziel werden wir aller Voraussicht nach erreichen«, sagte Albert Henz, Vizepräsident der EKvW. Wärmedämmung und effektivere Heizsysteme seien hier der Hauptfaktor. Zehn Prozent der kirchlichen Gebäude seien inzwischen auf das Niveau heutiger Neubauten saniert, zehn Prozent der Pfarrhäuser erhalten solarthermische Anlagen, die Anzahl der Fotovoltaikanlagen steigt um 60 Prozent.

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Pressemeldung der EKvW, 15. Oktober 2015

 

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