Startsignal – die Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen unterzeichnet Veranstaltungsvertrag mit der Messe Leipzig

Leipziger freuen sich auf Generalversammlung der Reformierten

In Gegenwart von Oberbürgermeister Burkhard Jung und Vertretern der evangelischen Kirchen in Leipzig und Sachsen unterzeichneten in feierlichem Rahmen Generalsekretär der Weltgemeinschaft, Chris Ferguson, und Geschäftsführer Markus Geisenberger von der Leipziger Messe den Veranstaltungsvertrag für die Generalversammlung der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen in der reformierten Kirche in Leipzig. Die Generalversammlung ist das hoechste Leitungsorgan der Weltgemeinschaft, die etwa 80 Millionen Christen in aller Welt vertritt.

Generalsekretär Ferguson hob die Begeisterung hervor, mit der die deutschen Mitgliedskirchen die Generalversammlung nach Deutschland eingeladen haben, und bedankte sich bei der Leipziger Gemeinde für die tatkräftige Unterstützung.

Die Versammlung im Sommer 2017 steht unter dem Thema „Lebendiger Gott, erneuere und verwandle uns“ und wird sich mit Fragen von Gerechtigkeit, Einheit der Kirchen und Erneuerung der Welt auseinandersetzen. Zu erwarten ist eine deutliche Botschaft an die Öffentlichkeit hinsichtlich drängender gegenwärtiger Herausforderungen. Über 1.000 Delegierte, Beobachter, Mitarbeitende und Gäste aus 108 Ländern werden in Leipzig zusammenkommen. Damit ist die Generalversammlung die größte Veranstaltung, die in Deutschland von einer internationalen kirchlichen Organisation im Jahr des Reformationsjubiläums durchgeführt wird. 

In seiner Ansprache beschrieb Oberbürgermeister Burkhard Jung Leipzig als eine säkulare Stadt, in der nur noch 15 % der Bevölkerung einer christlichen Kirche angehören. Dennoch freuten sich die Leipziger auf die Generalversammlung: Zum einen habe die Stadt als traditionsreicher Messeort gerne die Welt bei sich zu Gast. Zum anderen trauten die Leipziger der Kirche etwas zu. Auch wenn sie nicht dazu gehörten, glaubten sie doch, dass die Kirche wichtige Dinge bewege.

Martin Henker, Superintendent des ev.-luth. Kirchenbezirks Leipzig, stellte fest, dass die Stadt Leipzig und besonders die reformierte Kirche in der Stadt ein guter Ort für die Generalversammlung sei. Die reformierte Gemeinde habe eine wichtige Rolle im Vorfeld der friedlichen Revolution im Jahr 1989 gespielt. Als die Montagsgebete in der Nikolaikirche überfüllt waren, sei sie die erste Kirche gewesen, die ihre Türen für weitere Friedensgebete geöffnet habe. Der damalige Pfarrer Sievers habe einem Kamerateam den Zugang zum Turm der Kirche ermöglicht, um am 7. Oktober 1989 die bis dahin größte Demonstration zu filmen. Diese Aufnahmen wurden dem westdeutschen Fernsehen zugänglich gemacht und gaben den Ereignissen in Leipzig eine weltweite Öffentlichkeit.

Sabine Dreßler, Referentin für Ökumene beim Reformierten Bund, ging auf das Thema der Generalversammlung ein und betonte, dass reformiert zu sein bedeute, die Zeichen der Zeit wahrzunehmen und in die gegenwärtige Situation hinein den christlichen Glauben zu bekennen und zu leben. Die Geschichte der Reformierten Kirchen sei geprägt von Migrationserfahrungen und der Suche nach Zufluchtsorten. Angesichts der heutigen Situation von Flüchtlingen weltweit fordere der Reformierte Bund die Generalversammlung auf, im Sinne des biblischen Gebots der Nächsten- und Fremdenliebe das Thema Migration und Flucht in das Zentrum ihrer Arbeit zu rücken und die Kirchen vor Ort für diese Arbeit auszurüsten.

Elke Bucksch, Pfarrerin der Evangelisch Reformierten Kirche zu Leipzig, verwies auf die Geschichte der Gemeinde in Leipzig, die durch Zuwanderung von reformierten Flüchtlingen entstanden sei. In dieser Tradition verstehe sich die Gemeinde als ein gastfreundlicher Ort und freue sich auf die vielen Menschen, die im Jahr 2017 zur Generalversammlung kommen werden. In Leipzig hat sich bereits eine Gruppe von Freiwilligen gebildet, um die Delegierten zu empfangen und die Versammlung praktisch vorzubereiten.

Pressemeldung der WGRK, 23. September 2015

 

 

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