Brot im Trank beim Abendmahl - Intinctio ohne Krümel

Tipp für die Gottesdienstpraxis

Das Brot beim Abendmahl in den Wein zu tauchen, das ist für viele eine unappetitliche und unästhetische Vorstellung: kleine schwabbelige Krümel lösen sich vom Brot, schwimmen ziellos durch Wein oder Saft.

Wer das Brot beim Abendmahl in den Trank tauchen will, die Fachsprache der Liturgie nennt das Intinctio, dem sei geraten, das Brot durch die Oblate zu ersetzen. So sagt es die Reformierte Liturgie: "Auch die Praxis der Intinctio wird geübt, um an der »Kommunion unter beiderlei Gestalt« auch angesichts des veränderten Empfindens der Menschen festzuhalten. Die Intinctio erfordert allerdings die der reformierten Tradition fremde Verwendung von Oblaten."

Aus dem Kirchenkreis Siegen erreichte die Redaktion jetzt die gute Nachricht: Die Intinctio geht auch würdevoll mit Brot, namentlich mit eigens für die Intictio gebackenem (siehe Foto). Prädikantin Heike Dreisbach erzählt: "Wir feiern in unserer Wilnsdorfer Kirche seit Jahrzehnten das Abendmahl als Intinctio ohne die Verwendung von Obladen." Ein heimischer Bäcker liefere dazu "ein kompaktes, sehr wohlschmeckendes Brot, das nicht krümelt". Irgendwelche „Rausfischerei“ von unappetitlichen Bröckchen sei daher nicht nötig.

Ein Pfiffikus, wer jetzt meint, die Reformierten seien in der Praxis halt noch besser als in der Theorie.

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Heike Dreisbach betreibt als Prädikantin einen Blog mit Predigten: http://heikedreisbach.blogspot.de/
Ihr Blog bietet darüberhinaus viele Rezepte für vegetarische Gerichte zum Ausprobieren am eigenen Herd: http://dreisbachheike.blogspot.de/search?updated-min=2014-01-01T00:00:00-08:00&updated-max=2015-01-01T00:00:00-08:00&max-results=2

bs, 9. Januar 2014