Viele sind gekommen, weil einer geht

Verabschiedung von Peter Bukowski in Wuppertal

“Viele sind gekommen, weil einer geht.“ – Westfalens Präses Annette Kurschus beschrieb die Situation goldrichtig. Zur Verabschiedung von Peter Bukowski war in der Kirchlichen Hochschule kaum noch ein Platz frei. Nach 37 Jahren Dienst im Seminar für pastorale Aus- und Fortbildung (früher Predigerseminar), davon 16 Jahre als Direktor, wurde er heute in einem Gottesdienst von diesem Amt entbunden.

 “Was und wer wir sind, ist niemals festgelegt – sei neugierig, was Gott dir alles noch zu bieten hat”, sagte Präses Kurschus in ihrer Predigt. Ihr Amtskollege Manfred Rekowski von der Evangelischen Kirche im Rheinland sprach die humorvolle Danksagung für Peter Bukowski. “Es ist nicht sehr dankbar, über ihn eine Laudatio zu halten. Wo soll man denn da den Akzent setzen?”, fragte Manfred Rekowski. Er fand drei Stück: Peter Bukowski, der Theologe, der Mensch und das “synodale Urgestein”. In der Laudatio lobte Rekowski seine „hohe Qualität und Kompetenz“ in gleicher Weise wie Bukowskis Verbindung von „kirchlicher Praxis mit wissenschaftlicher Theologie“.

Neben der Leitung des Seminars war Bukowski bis zu diesem Jahr Moderator des Reformierten Bundes, einer Art Verband reformierter Kirchen, Gemeinden und Einzelpersonen. Dazu gehörte er Synoden der Evangelischen Kirche in Deutschland an, ist Ehrendoktor an einer ungarischen Universität und arbeitete an verschiedenen Büchern.

„Das Markenzeichen ‚Buko’ ist vielen bekannt“, meinte Manfred Rekowski, „so wie deine starke Begabung, Klarheit zu schaffen“. Ein Aspekt, der dabei eine Rolle spielen könnte, sei „dass ihm Lachen wichtig ist und er damit Entspannung und einen Perspektivwechsel schafft“, so der Präses.

Vize-Präses Christoph Pistorius entband Bukowski offiziell vom Amt, musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst vom Duo Andre Enthöfer (Saxophon) und Thorsten Schäfer (Klavier). Ein emotionaler Teil des Gottesdienstes war die Aufführung von Seminarteilnehmern, die von Bukowksi persönlich mit ausgebildet wurden. Mit menschlichen „Dia-Imitationen“ auf der Bühne stellten sie Erlebnisse nach, die sie mit ihrem (nun ehemaligen) Leiter hatten. Besonders waren sie von einem seiner Leitsprüche angetan: „Sei auf der Kanzel ein Löwe, im Beichtstuhl ein Lamm“. Kurzerhand bekam Bukowski einen großen Kuscheltierlöwen inklusive Live-Performance des Klassikers „The Lion sleeps tonight“.

Eine Festschrift mit dem Titel „Uns zu dem Leben führen“ ist ein weiteres Geschenk an den 65-Jährigen. Pfarrer Achim Reinstädtler wird nun die Leitung des Seminars übernehmen. „Jeder Tag mit dir war Premiere, du hast die Kunst vollbracht, immer neu und frisch zu arbeiten“, lobte Reinstädtler seinen Vorgänger. Letzterer freut sich, nun endlich einen Jahresvorsatz erfüllen zu können: „Ich habe mir vorgenommen, dieses Jahr beruflich kürzer zu treten“; so Peter Bukowski mit einem Lachen. Langeweile muss indes für ihn nicht aufkommen: Neben dem Stofflöwen bekam er die Tierpatenschaft für drei Lämmer, die bei einem Bauer in Afghanistan leben – „die können sie ja mal besuchen“, meinten die Seminarteilnehmer.

Ein ausführliches Interview mit Peter Bukowski lesen Sie auf : http://www.evangelisch-wtal.de in der nächsten Woche!

text und fotos: jan kleinschmidt/wj-öffentlichkeitsreferat kirchenkreis wuppertal

Quelle: http://www.evangelisch-wtal.de/index.php/aktuelle-meldungen-leser/ekir-kirchenkreis.html