Ans Ende kommen: Sterben, Hilfe, Tod – „debatte“-Heft zu drängenden Fragen

Aktuelles Magazin mit Beiträgen von Leon de Winter und Dieter Wellershoff

Detail einer Grafik aus dem debatte-Magazin: Ans Ende Kommen: Sterben, Hilfe und Tod

Düsseldorf. Die aktuelle Ausgabe des Magazins „debatte – das Themenheft zum Mitreden“ der Evangelischen Kirche im Rheinland beschäftigt sich mit dem Thema „Sterben, Hilfe und Tod“. Ein eigenes Kapitel ist der Diskussion rund um das Gesetz „zur Strafbarkeit der geschäftsmäßigen Förderung der Selbsttötung“ (§ 217 StGB) gewidmet, das am 10. Dezember 2015 in Kraft getreten ist und die auf Wiederholung ausgelegte, kommerzielle Beihilfe zum Suizid unter Strafe stellt.

Es ist schade, dass Ärzte jetzt noch mehr in Gefahr geraten, sich strafbar zu machen, wenn sie Beihilfe zum Suizid leisten und beispielsweise ein todbringendes Medikament besorgen, das der Patient dann selbst einnimmt“, kritisiert Manfred Alberti, Gemeindepfarrer im Ruhestand aus Wuppertal, in einem „debatte“-Interview: „Die Grenze zwischen ärztlicher Sterbehilfe und privat organisierten Angeboten der Hilfe beim Suizid wird in dem Gesetz nicht klar gezogen.“ Pfarrerin Barbara Schwahn dagegen begrüßt das neue Gesetz. Es verhindere, „dass ein Suizid am Lebensende, auch ein assistierter Suizid, zum Normalfall in unserer Gesellschaft wird. Niemand dürfe das Gefühl haben, dass er, „wenn er Hilfe und Pflege braucht, nur noch anderen zur Last fällt und sein Leben nichts mehr wert ist“, sagt Barbara Schwahn, die nebenamtliches Mitglied der Leitung der Evangelischen Kirche im Rheinland ist.

Philosoph und Theologe im Streitgespräch 

Die neue Ausgabe von „debatte“ befasst sich neben der Suizidbeihilfe auch mit dem Thema „Krankheit und Alter“ sowie der Frage „Was ist der Tod?“. In einem Auszug aus seinem Hörbuch „Ans Ende kommen“ erzählt der Kölner Schriftsteller Dieter Wellershoff, wie wichtig für ihn die eigene Wohnung am Lebensende ist. Traugott Roser, Professor für Praktische Theologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, schreibt über spirituellen Schmerz, der alle Dimensionen des Menschseins umfasst.

Philosoph Michael Schmidt-Salomon, Vorstandssprecher der Giordano-Bruno-Stiftung, und der Theologe Volker Lehnert, Kirchenrat der Evangelischen Kirche im Rheinland, stellen christliche Jenseits- und Diesseitsvorstellungen in einem „debatte“-Streitgespräch auf den Prüfstand. Und in einer Kurzgeschichte erzählt der niederländische Schriftsteller Leon de Winter von den Händen seiner Mutter und warum der Tod für ihn nicht existiert.

Über das Magazin:

„debatte“ ist ein Magazin der Evangelischen Kirche im Rheinland für Menschen, die bei brisanten Themen aus Politik und Gesellschaft mitreden möchten. Das Heft bietet anspruchsvolle Reportagen, Interviews und Kommentare. Zu jeder Ausgabe legen Experten ihre Sicht der Dinge dar. Zu Wort kommen auch Betroffene mit ihrem ganz persönlichen Blick. Streitbar und versöhnlich.

Die aktuelle Ausgabe zum Thema „Sterben, Hilfe und Tod“ erscheint im Januar 2016. Hefte können unentgeltlich bei Angela Irsen unter Telefon 0211/4562-340 oder per E-Mail an angela.irsen@ekir-lka.de bestellt werden.

Parallel zur aktuellen Ausgabe startet der neue Internetauftritt von „debatte“. Leserinnen und Leser haben hier die Möglichkeit, die Debatte um kontroverse Themen mit ihren Standpunkten zu bereichern:

www.debatte.ekir.de 

6. Januar 2016