Eine gemeinsame Position der evangelischen Kirchen zur Sterbehilfe?

Alternde Gesellschaft und Kultur des Sterbens sollen bedacht werden.

Die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) will ein Konsultationsverfahren anstoßen, das sich umfassend mit dem Thema befassen soll.

Während ihrer Tagung in Waien am 8. und 9. November hat die GEKE-Arbeitsgruppe zu ethischen Fragen das Thema Sterbehilfe und die verschiedenen Erklärungen, die etliche evangelische Kirchen kürzlich hierzu veröffentlicht haben, besprochen. Die Teilnehmer der Arbeitsgruppe waren sich darüber einig, dass Sterbehilfe in einem erweiterten Zusammenhang betrachtet werden muss. Hier sollten sowohl die konkreten Fragen der medizinischen und klinischen Behandlung, mit denen Menschen am Ende ihres Lebens konfrontiert werden, die ethischen und theologischen Fragen, als auch die entsprechenden Rechtsstrukturen, beachtet werden. Fragen wie die Einschränkung der Heilbehandlung, Sterbehilfe, soziale und finanzielle Bedingungen in einer alternden Gesellschaft sowie die „Kultur des Sterbens“ in den europäischen Gesellschaften von heute und die langjährige Erfahrung der Kirchen in der Sorge und Begleitung der Sterbenden sollten aufgegriffen werden. Die GEKE-Arbeitsgruppe zu ethischen Fragen schlägt ein Konsultationsverfahren zu Sterbehilfe vor, das die Möglichkeit eines gemeinsamen Grundsatzpapiers zur Sterbehilfe der evangelischen Kirchen Europas untersuchen soll. Falls sie mehr darüber erfahren möchten, nehmen sie bitte mit Pfr. Dr Dieter Heidtmann Kontakt auf: dht@cec-kek.be.


Dieter Heidtmann/Georg Rieger
Der neue GEKE focus 13 (1/2011) zu Entscheidungen am Lebensende

u.a. mit Beiträgen von Par Béatrice Birmelé, Theo A. Boer, Michael Bünker, Sándor Fazakas, Ulrich H.J. Körtner, Frank Mathwig, Ulla Schmidt, Heleen Weyers, Thomas Wipf