Zum Glauben gehört auch Wissen

Für reformierte Christen gibt es keine Instanz, die festlegt, was zu glauben ist. Was gelehrt und gepredigt wird, soll im Einklang mit der Bibel stehen. Darauf zu achten ist die Aufgabe jedes Gemeindemitglieds. Ein hoher Anspruch!

"Wahrer Glaube ist nicht allein eine zuverlässige Erkenntnis durch welche ich alles für wahr halte, was uns Gott in seinem Wort offenbart hat, ..." Der Heidelberger Katechismus (Frage 21) betont die Wichtigkeit des Wissens für den Glauben. Jedes Gemeindemitglied sollte so viel wie möglich wissen, damit es seinen Glauben begründen und weitergeben kann. In der aktuellen Situation wird das aus verschiedenen Gründen wieder wichtig: Der christliche Glaube steht zunehmend in einem Wettbewerb mit anderen Religionen und Glaubensrichtungen. Und auch innerhalb des Christentums spielen Glaubensinhalte angeblich eine immer weniger wichtige Rolle. (gr)

Aktuelle Termine


Christus ist das Licht der Welt. ''Als Gemeinde sind wir in dein Licht gestellt...'' - Was heißt das?
17. Mai 2025, 10 Uhr (Nordhorn)

Zweimal jährlich – im Frühjahr und im Herbst – trifft sich die Reformierte Konferenz Bentheim-Steinfurt-Tecklenburg. Im Jahr 1960 ist sie ins Leben gerufen worden. Auf ihr werden Themen des christlichen Glaubens durch Vortrag, Gruppenphasen und Plenumsrunde erarbeitet. Die Konferenz weiß sich – auch bei aller ökumenischen Offenheit – in besonderer Weise dem reformierten Bekenntnis verbunden.

In der Frühjahrstagung am 17. Mai sind nach dem Vortrag Arbeitsgruppen, danach ein gemeinsames Mittagessen und eine sich anschließende Plenumsdiskussion vorgese- hen. Die Konferenz schließt nach der Schlussandacht um 14.30 Uhr.

Wer die Möglichkeit der Teilnahme vor Ort nicht hat, kann sich über untenstehende E-Mail-Adresse den Zugangslink für eine Teilnahme per Live-Stream über Youtube besorgen: bernd.roters@reformiert.de

Der aktuelle Wandel unserer Gesellschaft, insbesondere die wachsende Säkularisierung, stellt kirchengemeindliches Leben vor große Herausforderungen. Was heißt es, wenn ein theologisch begründetes Gemeindeverständnis an die Grenzen seiner Existenzfähigkeit stößt und der gesellschaftlichen Entwicklung nicht mehr entspricht? Was bedeutet es, wenn Gemeinde in weiten Teilen der Gesellschaft und der eigenen Mitgliederschaft nicht mehr als Ort gelebter geistlicher Gemeinschaft, sondern als Körperschaft verstanden wird, deren Zugehörige höchst unterschiedliche und zum Teil sehr individuelle Interessen mit ihrer Mitgliedschaft verbinden? Was bedeutet es, wenn Gremien in Traditionalismus erstarrt sind und jegliche Veränderung als existenzgefährdend ansehen? Und worin könnten Chancen und Hoffnungen bestehen? Der Vortrag stellt sich diesen Fragen und beleuchtet sie im Licht theologischer Überlegungen.

 

Programmablauf

10:00 Uhr Eröffnung der Konferenz in der Kirche, danach der Vortrag von Kirchenpräsidentin Dr. Susanne Bei der Wieden: Christus ist das Licht der Welt. „Als Gemeinde sind wir in dein Licht gestellt…” – Was heißt das?

11:15 Uhr kurze Pause

ab 11:20 Uhr Arbeitsgruppen im Gemeindezentrum

12:30 Uhr Gemeinsames Mittagessen im Gemeindezentrum, danach Plenum, Andacht

14:30 Uhr Abschluss der Konferenz

 

Parkmöglichkeiten: Diese sind am Gemeindezentrum vorhanden. Vor Beginn der Konferenz wird ein Stehkaffee angeboten.

Kontaktadresse:
Pastor Bernd Roters · Gartenstr. 6
49828 Veldhausen · Tel.: 05941/324
E-Mail: bernd.roters@reformiert.de



Die Wahrheit hat ein fröhliches Gesicht - Ulrich Zwingli

Muss ich Luther mögen – im Lutherjahr?

Motiv aus dem Kartenset Kartenset «Luther und Zwingli im Religionsgespräch» - zhref.ch

Eine Kurze Notiz zu Luthers Sicht auf Zwingli. Von Rolf Wischnath

Muss ich Luther mögen – im Lutherjahr? Sein theologischer Lehrer und Seelsorger Johannes von Staupitz sagt zu ihm: „Du schreist die ganze Welt an.“ Ist es nicht so, dass Luther besonders in der zweiten Hälfte seines Wirkens immer barscher wird? Nicht wenige seiner Zeitgenossen verdammt er. Darunter den Schweizer Reformator Ulrich Zwingli: „Es ist nur der Übermut und die Bosheit des leidigen Teufels, der unser durch einen solchen Schwärmer in dieser großen Sache spottet!» Und doch kann der deutsche Reformator nicht umhin, über den Schweizer einmal zu sagen: „Zwingel ist ein fröhlicher, aufrichtiger, höflicher Kollationsmann [Unterhalter].“

Die Zürcher Mitbürger Zwinglis erinnern sich, dass der „Leutpriester“ vom Großmünster zumeist fröhlich ist, nicht schwermütig. Zwingli allerdings räumt ein, dass auch er wütend werden kann. Seine Mitwelt wiederum bezeugt, dass er danach Streit schlichtet und immer wieder Verträglichkeit und Versöhnungsbereitschaft bewährt. Zwingli kann sich entschuldigen.

Dass die Wahrheit allezeit ein fröhliches Gesicht hat, ist gewiss nicht so. Etwa in diesem Konflikt:

Luther sagt in einer Adventspredigt (1545): „Wenn man rein bleiben will im Glauben, so geht dies nicht ohne Kampf und Streit. So muss denn der Christ auch Krieger und Ritter sein.“ Dagegen Zwingli: „Ein Christ soll mit Waffen gar nichts zu tun haben, soweit es Bestand und Ruhe des Staates erlauben.“

Alles zu seiner Zeit. Aber das fröhliche Gesicht sollte immer wieder Beweggrund unseres Glaubens sein. Zwingli hat es bezeugt.

Prof. Dr. Rolf Wischnath war Generalsuperintendent in Cottbus. Er lehrt Theologie in Bielefeld und Paderborn.

Foto:
Kartenset «Luther und Zwingli im Religionsgespräch»
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Kartenset «Luther und Zwingli im Religionsgespräch»
Kartenset «Luther und Zwingli im Religionsgespräch»
 

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