Religiösen Schulunterricht stärken

Baden: Jahresgespräch zwischen den Landesbischöfen und Muslimen

Frank Otfried July und Jochen Cornelius-Bundschuh trafen sich mit muslimischen Vertretern, um die Verständigung zwischen den beiden Religionen fördern.

Zentrales Thema war der islamische Schulunterricht an staatlichen Schulen. Die verschiedenen Positionen zum derzeitigen Stiftungsmodell wurden ausgetauscht. Einigkeit herrschte in dem Bedürfnis, eine dauerhafte Lösung für den islamischen Schulunterricht zu finden und nicht mehr in Modellprojekten zu verharren. Die Schaffung eines flächendeckenden Angebots in Baden-Württemberg war ein weiteres Anliegen der Islamvertreter. „In dem Wunsch guten Religionsunterricht an staatlichen Schulen zu erhalten und zu fördern, sehen wir uns mit unseren Gesprächspartnern verbunden“, so die beiden Landesbischöfe.

Im Gespräch wurde auch deutlich, dass das Kilma gegenüber Muslimen in der Gesellschaft rauer wird. „Durch unseren gelebten Dialog wollen wir ein gutes Zusammenleben zwischen Christen und Muslimen stärken. Die Begegnungen und der Meinungsaustausch tragen zu einem respektvollen und friedvollen Miteinander bei“, so der badische Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh.

Auch die Frage der Notfall- und Krankenseelsorge für Muslime wurde im Gespräch angesprochen. „Der Austausch ist wichtig, um die Normalität der Anliegen zu sehen. Etwa die Frage nach religiösem Schulunterricht oder der Seelsorge machen deutlich, dass die Anliegen der Muslime sich in uns bekannten Feldern bewegen und lassen ein offenes Miteinander entstehen“, sagt der Landesbischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Dr. h. c. Frank Otfried July. Die Evangelischen Landeskirchen in Württemberg und die islamischen Verbände wollen auch in Zukunft den interreligiösen Dialog stärken.

Vertreter der evangelischen Landeskirchen in Baden und Württemberg hatten sich in Karlsruhe mit muslimischen Vertretern aus Baden-Württemberg zum Gespräch getroffen. Von muslimischer Seite waren der Landesverband der Islamischen Kulturzentren, die Islamische Glaubensgemeinschaft Baden-Württemberg, die Islamische Gemeinschaft der Bosniaken in Deutschland, die Gesellschaft für Dialog, das Zentrum für Islamische Theologie, die Christlich-Islamische Gesellschaft Karlsruhe, Mannheimer Institut für Integration und Interreligiösen Dialog und die DITIB vertreten.


Quelle: EKiBa