Der weitere Bestand der Stiftung sei erheblich gefährdet und erfordere sofortiges Handeln, so der Beschluss der Kirchenleitung. Eine durch die Stiftungsaufsicht in Auftrag gegebene Wirtschaftsprüfung durch die Firma CURACON in Münster hatte bereits ergeben, dass das Stiftungskapital im Wesentlichen durch die nachteilige Entwicklung der Aktienmärkte und durch Investitionen in das Anlagevermögen abgesunken sei. Der im August vorgelegte Wirtschaftsplan für das laufende Haushaltsjahr habe dann erneut dramatische Verluste ausgewiesen und die Kirchenleitung zum Handeln gezwungen. Nach den Bestimmungen des Niedersächsischen Stiftungsgesetzes ist das Stiftungskapital in seinem Bestand zu erhalten.
Der Wissenschaftsbetrieb, die bibliothekarische Arbeit und die kulturellen Veranstaltungen der Stiftung werden in vollem Umfang weitergeführt. Die Evangelisch-reformierte Kirche wird dafür einen Theologen abordnen.
Das Moderamen der Gesamtsynode der Evangelisch-reformierten Kirche nimmt die Stiftungsaufsicht über die Stiftung Johannes a Lasco Bibliothek gemäß den Bestimmungen des Niedersächsischen Stiftungsgesetzes wahr.
Leer, den 4. September 2008
Dr. Johann Weusmann, Vizepräsident
Hinweis der Redaktion von reformiert-info:
In einer Meldung des epd Niedersachsen-Bremen vom 4. September 2008, siehe unten, heißt es, als Notvorstand sei Pastor Wilhelm Neef aus Westerhusen bei Emden eingesetzt worden. Wilhelm Neef ist, soweit die Redaktion ermitteln konnte, nicht Pastor in Westerhusen, sondern Mitglied des dortigen Kirchenrats. Herr Neef ist Mitglied der Gesamtsynode der Evangelisch-reformierten Kirche und Vorsitzender ihres Rechnungsprüfungsausschusses.