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Baden: Landeskirche feiert 50 Jahre Gleichstellung von Frauen und Männern im Pfarrberuf

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Der badische Theologinnenkonvent feiert das 50-jährige Jubiläum dieses Beschlusses in diesem und dem kommenden Jahr mit einer Reihe von Veranstaltungen – und einer Social-Media-Kampagne auf Instagram und Twitter.

Am 23. Juli wurde wird das Jubiläumsjahr mit einem Benefizkonzert zu Ehren von Hilde Bitz, der ersten offiziellen badischen Pfarrerin im Gemeindepfarramt, offiziell eröffnet. „Pfarrer im Sinne der Grundordnung ist auch die Pfarrerin.“ – Mit diesem kurzen, aber weitreichenden Satz stellte im Jahr 1971 die Synode der badischen Landeskirche Theologinnen ihren männlichen Kollegen rechtlich gleich. „Frauen waren in Baden zwar schon bereits seit 1916 zum kirchlichen Examen zugelassen, durften anschließend aber nicht den Pfarrberuf ausüben“, erklärt Sarah Banhardt vom badischen Theologinnenkonvent. „Als Pfarrgehilfinnen waren sie den Pfarrern untergeordnet – trotz gleicher Ausbildung. Ab 1943 erhielten sie den Titel ,Vikarin‘, ihre Arbeit blieb aber vor allem auf Frauen und Mädchen beschränkt.“

Bis zum Jahr 1971 war es Pfarrerinnen nicht gestattet, eine Gemeindeleitung zu übernehmen, obwohl sie während des 2. Weltkriegs alle Aufgaben des Pfarramts übernommen hatten. Sie waren meist auf Sonderpfarrstellen im Einsatz, etwa in der Frauen- oder in der Jugendarbeit. Frauen mussten einen speziellen Talar tragen und durften sich bis 1962 nicht offiziell Pfarrerin nennen. Der Synodenbeschluss am 27. April 1971 beendete die Ungleichbehandlung.

Das ganze Jahr über werden Instagram und Twitter dreimal wöchentlich mit historischen und aktuellen Daten, Fakten und Fragen zur Rolle der Frau in Landeskirche und Gesellschaft sowie mit Kurzporträts badischer Pfarrerinnen bespielt. Aufgegriffen werden auch Themen wie Sexismus, Rassismus und Queerfeindlichkeit. Weitere Höhepunkte im Jubiläumsjahr sind der Festgottesdienst am 16. Dezember mit Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh in Karlsruhe sowie das für 8. Juli 2022 in Karlsruhe geplante „Frauenmahl“.


Qelle: EKiBa

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