Menschen begleiten im Gefängnis

Lippe: Pfarrer Andreas Flor als neuer evangelischer Gefängnisseelsorger in der JVA Detmold eingeführt

Kirchenrat Tobias Treseler mit dem neuen evangelischen Gefängnisseelsorger Andreas Flor. (v.l.) © Lippe

Das Amt des Seelsorgers sei das eines Zuhörers: Pfarrer Andreas Flor sieht sein neues Amt als evangelischer Gefängnisseelsorger der JVA Detmold als Begleitung im Auftrag Christi.

Pfarrer Andreas Flor ist neuer evangelischer Gefängnisseelsorger in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Detmold. Er ist im Rahmen eines Gottesdienstes in der Sporthalle der JVA, an dem neben Inhaftierten auch der Leiter der JVA, Oliver Burlage, der katholische Gefängnisseelsorger Lothar Dzialdowski sowie Vertreterinnen der Gefängnisseelsorge in der westfälischen Nachbarkirche teilnahmen, von Kirchenrat Tobias Treseler in sein neues Amt eingeführt worden.

Das Amt des Seelsorgers sei das eines Zuhörers, der in seinem eigenen Zuhören bezeuge, dass auch Gott höre, erklärte Tobias Treseler in seiner Ansprache. „Und Sie werden nicht nur zuhören, Sie werden auch Antworten geben“, fügte er hinzu. „Sie werden Menschen begleiten in ihrem Alltag hier in der JVA und in ihren existenziellen Fragen nach dem eigenen Leben, dem Geschick und der eigenen Schuld.“ Diese Begleitung geschehe im Auftrag Christi, denn er selbst habe in seiner Rede vom Weltgericht gesagt: „Ich bin im Gefängnis gewesen und ihr seid zu mir gekommen.“

In seiner Predigt gewährte Andreas Flor persönliche Einblicke in sein Leben. Nach dem Vikariat in einer Landgemeinde bei Trier Anfang 2014 sei er nach Lippe gekommen – in die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Pivitsheide, wo er bis zuletzt tätig war.

Dort etablierte Andreas Flor neue Formate, brachte neue Ideen in die Jugend- und Konfirmandenarbeit ein und machte es sich zur Aufgabe, gerade auch kirchenferne Menschen anzusprechen. Als die Stelle des Gefängnisseelsorgers, die zuletzt Pfarrer Kees Appelo innegehabt hatte, neu ausgeschrieben wurde, habe ihn das direkt gereizt: „Ich habe das Gefühl, dass es das Richtige für mich ist.“ Auf das Ende des Pfarrdienstes in Pivitsheide blicke er mich gemischten Gefühlen, da ihm insbesondere die Jugendarbeit viel Freude bereitet habe. „Aber nach acht Jahren war es Zeit für eine neue Herausforderung.“

Oliver Burlage zeigte sich erfreut, dass die Stelle in Zusammenarbeit mit der Lippischen Landeskirche so „schnell und unbürokratisch“ besetzt werden konnte. „Ich habe direkt in den ersten Tagen den Eindruck gewonnen, dass Andreas Flor mit seiner pragmatischen und freundlichen Art hier genau richtig ist“, erklärte er.


Quelle: Lippe