Akten der Synode von Dordrecht 1618/19 werden ediert

Eine Initiative der Johannes a Lasco Bibliothek Emden

Die Johannes a Lasco Bibliothek Emden übernimmt die Initiative zur Herausgabe der Akten der Synode von Dordrecht 1618/19. Diese bedeutende internationale Synode, die in den Jahren 1618/19 mit Vertretern von verschiedenen reformierten Kirchen und Universitäten aus ganz Europa stattfand, war grundlegend für die weitere Entwicklung der reformierten Tradition.

Unterricht des Katechismus, Bibelübersetzung und Kirchenordnung sind nur einige der Themen, die neben der intensiven Diskussion über die Prädestinationslehre diese Synode geprägt haben.

Die umfangreichen Akten sind erstaunlicherweise bisher noch nicht in einer kritischen Edition erschienen. Daher hat die Initiative der JaLB eine große internationale Bedeutung für die Wissenschaft. Die Edition wird im Rahmen des Projektes Refo500 in Kooperation mit anderen Refo500-Partnern in den Niederlanden und der Schweiz ausgeführt, namentlich der Theologischen Universität Apeldoorn, den Remonstranten, der Gemeinde Dordrecht, der Vrije Universiteit in Amsterdam und dem Schweizerischen Institut für Reformationsgeschichte in Zürich. Auch das niederländische Huygens ING beteiligt sich als Partner an diesem Projekt. Als Editoren arbeiten Wissenschaftler(innen) aus Europa und Nord-Amerika mit.

Die Gemeinde Dordrecht freut sich über dieses Projekt. Dort bereitet man sich jetzt schon auf die 400-Jahrfeier der Dordrechter Synode vor und man steht neben diesem Projekt offen für breite Initiativen auf anderen Gebieten wie z.B. Theologie, Theater, Kunst, Literatur usw., so Ineke Middag aus der Gemeinde Dordrecht.

Dr. Marius Lange van Ravenswaay, Vorstandsmitglied der JALB, betont auch die großzügige Beteiligung des Verlags Vandenhoeck & Ruprecht: "Das passt ja eigentlich auch zu einem Verlag mit niederländischen Wurzeln." Geplant ist, dass die Akten in 12 Bänden erscheinen und dass die alle 2018 fertig sind, rechtzeitig zur 400-Jahrfeier der Dordrechter Synode. Herman Selderhuis, Wissenschaftlicher Kurator der JaLB und Direktor von Refo500, ist beeindruckt von der Kompetenz und der Bereitschaft der Partner und der Editoren. Die JaLB zeige sich hier als reformiertes Leuchtfeuer und Refo500 als Netzwerk, das Unerwartetes möglich mache, so Selderhuis.
 


Pressemeldung von Refo500, 22. Mai 2012