Bibel

Durchgehende Lesung biblischer Bücher

Hier finden Sie täglich einen biblischen oder deuterokanonischen Text in nur einem Satz: Es handelt sich um eine weisheitliche Gattung, die hebräisch mashál, griechisch apóphthegma, lateinisch senténtia und deutsch Sinn-spruch heisst. Wie weltweit in Sprichwörtern konzentriert sich in solchen Sät-zen Lebenserfahrung als Weisheit, die man, wenn sie überzeugt, auswendig weiss und mündlich weitersagt. Weisheit verweist auf die göttliche Weltord-nung in allem und jedem. Biblisch findet sie sich natürlich in Weisheitsbü-chern wie Sprüche, Qohelet und Hiob, deuterokanonisch bei Sirach und Weisheit. Spruchweisheit kommt aber zitiert überall vor, auch im Neuen Tes-tament. Wir danken dem Theologischen Verlag TVZ für die Texte.Lizenz: CC-BY-SA 4.0

Freitag 20. Oktober 2017
Psalm 1

1 Wohl dem, der nicht dem Rat der Frevler folgt und nicht auf den Weg der Sünder tritt, noch sitzt im Kreis der Spötter, 2 sondern seine Lust hat an der Weisung des HERRN und sinnt über seiner Weisung Tag und Nacht. 3 Der ist wie ein Baum, an Wasserbächen gepflanzt: Er bringt seine Frucht zu seiner Zeit, und seine Blätter welken nicht. Alles, was er tut, gerät ihm wohl. 4 Nicht so die Frevler;
sie sind wie Spreu, die der Wind verweht. 5 Darum werden die Frevler nicht bestehen im Gericht, noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten. 6 Denn der HERR kennt den Weg der Gerechten, der Weg der Frevler aber vergeht. TVZ

Donnerstag 19. Oktober 2017
Mi 6,6-8

6 Mit welcher Gabe soll ich vor den HERRN treten, mich beugen vor dem Gott der Höhe? Soll ich mit Brandopfern vor ihn treten, mit einjährigen Kälbern? 7 Gefallen dem HERRN Tausende von Widdern, ungezählte Bäche von Öl? Soll ich meinen Erstgeborenen hingeben für mein Vergehen, die Frucht meines Leibes als Sündopfer für mein Leben? 8 Er hat dir kundgetan, Mensch, was gut ist, und was der HERR von dir fordert: Nichts anderes, als Recht zu üben und Güte zu lieben und in Einsicht mit deinem Gott zu gehen. TVZ

Mittwoch 18. Oktober 2017
Jak 2,14-26

14 Was nützt es, meine Brüder und Schwestern, wenn einer sagt, er habe Glauben, aber keine Werke vorzuweisen hat? Vermag der Glaube ihn etwa zu retten? 15 Wenn ein Bruder oder eine Schwester keine Kleider hat und der täglichen Nahrung entbehrt 16 und jemand von euch sagt zu ihnen: Geht hin in Frieden, wärmt und sättigt euch!, ohne ihnen das Lebensnotwendige zu geben, was nützt das? 17 So ist es auch mit dem Glauben: Für sich allein, wenn er keine Werke vorzuweisen hat, ist er tot. 18 Sagt nun einer: Du hast Glauben, ich aber kann Werke vorweisen. - Zeige mir deinen Glauben ohne die Werke, und ich werde dir an meinen Werken den Glauben zeigen! 19 Du glaubst, dass es einen einzigen Gott gibt? Da tust du recht - auch die Dämonen glauben das und schaudern! 20 Bist du nun willens, du törichter Mensch, einzusehen, dass der Glaube ohne die Werke wirkungslos ist? 21 Wurde Abraham, unser Vater, nicht aus Werken gerecht, da er seinen Sohn Isaak auf den Altar legte? 22 Du siehst: Der Glaube wirkte mit seinen Werken zusammen, und aus den Werken wurde der Glaube vollkommen. 23 So hat die Schrift sich erfüllt, die sagt: Abraham glaubte Gott, und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet, und er wurde ‹Freund Gottes› genannt. 24 Ihr seht also, dass der Mensch aus Werken gerecht wird, nicht aus Glauben allein. 25 Wurde nicht ebenso auch die Dirne Rahab aus Werken gerecht, weil sie die Boten aufnahm und auf einem anderen Weg weiterschickte? 26 Denn wie der Leib ohne Geist tot ist, so ist auch der Glaube ohne Werke tot. TVZ

Dienstag 17. Oktober 2017
Psalm 15

1 Ein Psalm Davids. HERR, wer darf weilen in deinem Zelt, wer darf wohnen auf deinem heiligen Berg? 2 Der in Vollkommenheit seinen Weg geht und Gerechtigkeit übt, der von Herzen die Wahrheit sagt, 3 nicht verleumdet mit seiner Zunge, der nicht Böses tut seinem Nächsten und nicht Schmach lädt auf seinen Nachbarn, 4 der den Verworfenen verachtet und ehrt, die den HERRN fürchten, der Wort hält, auch wenn er zum eigenen Schaden geschworen hat, 5 der sein Geld nicht um Zins gibt und nicht Bestechung annimmt gegen den Unschuldigen. Wer das tut, wird niemals wanken. TVZ

Montag 16. Oktober 2017
Psalm 25,10

10 Alle Pfade des HERRN sind Gnade und Treue denen, die seinen Bund und seine Gesetze halten. TVZ

Sonntag 15. Oktober 2017
Mt 5,17-20

17 Meint nicht, ich sei gekommen, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Nicht um aufzulösen, bin ich gekommen, sondern um zu erfüllen. 18 Denn, amen, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, soll vom Gesetz nicht ein einziges Jota oder ein einziges Häkchen vergehen, bis alles geschieht. 19 Wer also auch nur eines dieser Gebote auflöst, und sei es das kleinste, und die Menschen so lehrt, der wird der Geringste sein im Himmelreich. Wer aber tut, was das Gebot verlangt, und so lehrt, der wird gross sein im Himmelreich. 20 Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit die der Schriftgelehrten und Pharisäer nicht weit übertrifft, werdet ihr nicht ins Himmelreich hineinkommen. TVZ

Samstag 14. Oktober 2017
Lev 19,33-34

33 Und wenn ein Fremder bei dir lebt in eurem Land, sollt ihr ihn nicht bedrängen. 34 Wie ein Einheimischer soll euch der Fremde gelten, der bei euch lebt. Und du sollst ihn lieben wie dich selbst, denn ihr seid selbst Fremde gewesen im Land Ägypten. Ich bin der HERR, euer Gott. TVZ

Freitag 13. Oktober 2017
Rut 4,1-12

1 Und Boas war zum Tor hinaufgegangen, und dort setzte er sich. Und sieh, der Löser, von dem Boas gesprochen hatte, ging vorüber. Da rief er: Du, komm, setz dich hierher. Und er kam und setzte sich. 2 Und er holte zehn Männer von den Ältesten der Stadt und sprach: Setzt euch hierher. Und sie setzten sich. 3 Und er sprach zum Löser: Noomi, die aus dem Gebiet Moabs zurückgekommen ist, verkauft den Feldanteil, der unserem Bruder Elimelech gehörte. 4 Und ich habe gesagt, ich will dir die Sache vortragen: Erwirb es in Gegenwart derer, die hier sitzen, und in Gegenwart der Ältesten meines Volks. Wenn du lösen willst, so löse, und wenn du nicht lösen willst, lass es mich wissen, damit ich es weiss, denn ausser dir gibt es niemanden, um zu lösen, ich aber komme nach dir. Und er sagte: Ich werde lösen. 5 Und Boas sprach: An dem Tag, an dem du das Feld von Noomi erwirbst, erwirbst du es auch von Rut, der Moabiterin, der Frau des Verstorbenen, um den Namen des Verstorbenen auf seinem Erbbesitz zu erhalten. 6 Da sprach der Löser: Ich kann nicht für mich lösen, sonst schädige ich meinen eigenen Erbbesitz. Löse du für dich, was ich lösen sollte, denn ich kann nicht lösen. 7 Und dies machte man früher in Israel immer beim Lösen oder beim Tausch, um eine Angelegenheit zu bekräftigen: Der eine zog seine Sandale aus und gab sie dem anderen. Und das war die Bestätigung in Israel. 8 Und der Löser sprach zu Boas: Erwirb du es für dich. Und er zog seine Sandale aus. 9 Und Boas sprach zu den Ältesten und zum ganzen Volk: Ihr seid heute Zeugen, dass ich alles, was Elimelech gehörte, und alles, was Kiljon und Machlon gehörte, von Noomi erworben habe. 10 Und ich habe auch Rut, die Moabiterin, die Witwe Machlons, erworben, für mich als Frau, um den Namen des Verstorbenen auf seinem Erbbesitz zu erhalten, damit der Name des Verstorbenen nicht getilgt wird unter seinen Brüdern und aus dem Tor seines Ortes. Heute seid ihr Zeugen. 11 Und das ganze Volk, das im Tor war, und die Ältesten sprachen: Wir sind Zeugen! Der HERR lasse die Frau, die in dein Haus kommt, wie Rachel und wie Lea werden, die zusammen das Haus Israel gebaut haben. Erwirb dir Reichtum in Efrata, und werde Namensgeber in Betlehem. 12 Und dein Haus werde wie das Haus des Perez, den Tamar dem Juda gebar, durch die Nachkommenschaft, die dir der HERR von dieser jungen Frau geben wird. TVZ

Donnerstag 12. Oktober 2017
Jos 2,1-21

1 Und Josua, der Sohn des Nun, sandte heimlich zwei Männer von Schittim als Kundschafter aus und sprach: Geht, erkundet das Land und Jericho. Und sie gingen und kamen in das Haus einer Hure, die Rachab hiess, und dort nächtigten sie. 2 Und dem König von Jericho wurde gesagt: Sieh, heute Nacht sind Männer hierher gekommen von den Israeliten, um das Land auszuspähen. 3 Da sandte der König von Jericho zu Rachab und liess ihr sagen: Gib die Männer heraus, die zu dir in dein Haus gekommen sind, denn um das ganze Land auszuspähen, sind sie gekommen. 4 Die Frau aber nahm die beiden Männer und versteckte sie. Und sie sagte: So ist es, die Männer sind zu mir gekommen, ich aber wusste nicht, von wo sie waren, 5 und als man das Tor schliessen wollte, weil es dunkel wurde, gingen die Männer hinaus. Ich weiss nicht, wohin die Männer gegangen sind. Jagt ihnen nach, ihr werdet sie einholen. 6 Sie hatte sie aber auf das Dach geführt und unter den Flachsstengeln versteckt, die sie sich auf dem Dach aufgeschichtet hatte. 7 Die Männer aber verfolgten sie auf dem Weg zum Jordan bis an die Furten, und als die Verfolger draussen waren, schloss man das Tor zu. 8 Und bevor sie sich schlafen legten, stieg sie zu ihnen auf das Dach 9 und sagte zu den Männern: Ich weiss, dass der HERR euch das Land gegeben hat und dass uns der Schrecken vor euch befallen hat und alle Bewohner des Landes vor euch zittern. 10 Denn wir haben gehört, dass der HERR das Wasser des Schilfmeers vor euch ausgetrocknet hat, als ihr auszogt aus Ägypten, und was ihr den beiden Königen der Amoriter jenseits des Jordan, Sichon und Og, angetan habt, die ihr der Vernichtung geweiht habt. 11 Und wir hörten davon, und unser Herz wurde mutlos, und euretwegen regte sich kein Lebensgeist mehr, denn der HERR, euer Gott, ist Gott oben im Himmel und unten auf der Erde. 12 Nun aber schwört mir beim HERRN: Wie ich euch Barmherzigkeit erwiesen habe, so sollt auch ihr dem Haus meines Vaters Barmherzigkeit erweisen, und ihr sollt mir ein verlässliches Zeichen geben, 13 dass ihr meinen Vater, meine Mutter, meine Brüder und meine Schwestern und alle, die zu ihnen gehören, am Leben lasst und uns rettet vor dem Tod. 14 Da sprachen die Männer zu ihr: Mit unserem Leben stehen wir ein für euch, wenn ihr unsere Sache nicht verratet. Und wenn der HERR uns das Land gibt, wollen wir dir Barmherzigkeit und Treue erweisen. 15 Und sie liess sie durch das Fenster an einem Seil hinab, denn ihr Haus lag an der Stadtmauer, und sie wohnte an der Mauer. 16 Und sie sprach zu ihnen: Geht ins Gebirge, damit die Verfolger nicht auf euch stossen, und versteckt euch dort drei Tage, bis zur Rückkehr der Verfolger. Dann könnt ihr eures Weges gehen. 17 Und die Männer sprachen zu ihr: Wir wollen frei werden von diesem Schwur, den du uns hast schwören lassen: 18 Sieh, wenn wir in das Land kommen, sollst du diese Schnur aus rotem Faden an das Fenster binden, durch das du uns hinabgelassen hast, und du sollst deinen Vater und deine Mutter und deine Brüder und alle, die zum Haus deines Vaters gehören, bei dir im Haus versammeln. 19 Wer immer dann durch die Tür deines Hauses nach draussen geht, dessen Blut komme über sein Haupt, und wir sind frei von Schuld. Wenn aber Hand angelegt wird an jemanden bei dir im Haus, so komme sein Blut über unser Haupt. 20 Und wenn du unsere Sache verrätst, sind wir frei von dem Schwur, den du uns hast schwören lassen. 21 Da sprach sie: Es sei, wie ihr sagt. Und sie liess sie ziehen, und sie gingen. Sie aber band die rote Schnur an das Fenster. TVZ

Mittwoch 11. Oktober 2017
Apg 8,26-40

26 Ein Engel des Herrn aber sprach zu Philippus: Mach dich auf und geh nach Süden auf die Strasse, die von Jerusalem nach Gaza hinabführt; sie ist menschenleer. 27 Und er machte sich auf und ging. Da kam ein äthiopischer Hofbeamter vorüber, ein Eunuch der Kandake, der Königin der Äthiopier; er war ihr Schatzmeister. Der war nach Jerusalem gereist, um dort zu beten. 28 Nun befand er sich auf dem Heimweg; er sass auf seinem Wagen und las im Propheten Jesaja. 29 Da sprach der Geist zu Philippus: Geh und folge diesem Wagen. 30 Philippus holte ihn ein und hörte, wie er im Propheten Jesaja las, und sagte: Verstehst du, was du da liest? 31 Der sagte: Wie könnte ich, wenn niemand mich anleitet? Und er bat Philippus, auf den Wagen zu steigen und sich zu ihm zu setzen.32 Der Abschnitt der Schrift, den er las, war folgender: Wie ein Schaf wurde er zur Schlachtbank geführt; und wie ein Lamm, das vor seinem Scherer verstummt, so tut er seinen Mund nicht auf. 33 In seiner Erniedrigung wurde aufgehoben das Urteil gegen ihn; doch von seinem Geschlecht, wer wird davon erzählen? Denn weggenommen von der Erde wird sein Leben. 34 Der Eunuch sagte nun zu Philippus: Ich bitte dich, sage mir, von wem spricht hier der Prophet? Von sich oder von einem anderen? 35 Da tat Philippus seinen Mund auf und begann, ihm von dieser Schriftstelle ausgehend das Evangelium von Jesus zu verkündigen. 36 Als sie weiterzogen, kamen sie zu einer Wasserstelle, und der Eunuch sagte: Schau, hier ist Wasser; was steht meiner Taufe noch im Weg? 37 Er sagte zu ihm: Wenn du von ganzem Herzen glaubst, ist es möglich. Er antwortete: Ich glaube, dass der Sohn Gottes Jesus Christus ist.» 38 Und er liess den Wagen anhalten, und sie stiegen beide ins Wasser hinab, Philippus und der Eunuch, und er taufte ihn. 39 Als sie aber aus dem Wasser stiegen, entrückte der Geist des Herrn den Philippus, und der Eunuch sah ihn nicht mehr; doch er zog voll Freude seines Weges. 40 Philippus aber wurde in Asdod gesehen. Und er zog durch alle Städte und verkündigte das Evangelium, bis er nach Cäsarea kam. TVZ

 

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