Danksagung im Erntedankfest - Dankbarkeit im Heidelberger Katechismus

Danksagung - zentrales Motiv im Predigttext zu Erntedank 2012: 1. Timotheus 4,4-5

Dankbar zu sein und Dank zu sagen für die guten Gaben der Ernte haben ihren Ort im Erntedankgottesdienst. Die Dankbarkeit des Menschen ist in der Sprache des Heidelberger Katechismus die Grundlage christlicher Ethik. Dankbar für Gottes Wohltaten tun auch die Menschen Gutes (HK 86). Trägt diese Begründung christlicher Ethik noch heute?, fragt Prof. Dr. Winrich Löhr in einer Predigt über HK 86-92.

Die Antwort von Prof. Dr. Winrich Löhr in Kürze:

"Vielleicht könnte das Sprachangebot des Katechismus, von der Dankbarkeit als Grundlage des christlichen Lebens zu reden, gerade in seiner Nüchternheit heute noch tragfähig sein. Denn die Rede des Katechismus von der Dankbarkeit ist recht nahe bei dem, was Menschen – Christen und Nichtchristen - sagen, wenn sie über die Beweggründe ihrer guten Werke, die Motive ihres altruistischen Handelns Auskunft geben: Da hört man dann Formulierungen wie: `Mir wurde so viel gegeben, ich musste davon etwas abgeben´,  `Ich wollte etwas zurückgeben´ oder `Ich bin so dankbar für mein Leben, ich musste anderen helfen, die es nicht so gut haben.“ Natürlich, diese Aussagen reden nicht die theologisch präzise Sprache des Katechismus, und der Adressat der Dankbarkeit ist oft eher eine mehr oder minder vage umschriebene menschliche Gemeinschaft als Gott"

Quelle und vollständige Predigt von Prof. Dr. Winrich Löhr am 22. Juli 2012 über den Heidelberger Katechismus 86-92 im Semesterabschlussgottesdienst in Heidelberg