Ruben Marwick hat eine Karfreitags-Botschaft zur Lage in der Ukraine geschrieben
Liebe Interessierte, nun sind schon 6 Wochen seit meiner Rückkehr aus der Ukraine ins Land gegangen. Und es geht immer weiter in diesem Krieg: Wir haben in den letzten 10 Tagen eine drastische Verschärfung der Angriffstätigkeiten der Russischen Föderation gerade auf Zivilisten in der Ukraine erlebt. Ein Kinderspielplatz in einem Wohnviertel in Krivoj Rog wurde Anfang April an einem der ersten Frühlingsabende um 17:49 Uhr von einer ballistischen russischen Rakete beschossen – Kinder als angeblich militärische Ziele! – 9 tote Kinder von 3 bis 17 Jahren, die gerade mit ihren Eltern oder Grosseltern auf dem Spielplatz gewesen waren und 95 Verwundete.
Meine Gedanken neben dem Entsetzen: Die Energieinfrastruktur wird im Moment von Russland nicht mehr ins Visier genommen ; es sind ja wärmere Temperaturen auch in der Ukraine und der dritte Kriegswinter ist damit vorbei. Deshalb geht Russland nun gegen die Städte vor, um die Menschen darin zu demoralisieren und zum Aufgeben der Territorien zu bewegen, die eigentlich ihr Land, ihre Heimat ist.
Dann wurde am vergangenen Sonntag – am Palmsonntagnachmittag – zwei Iskander-Raketen in die Innenstadt von Sumy gelenkt. Gerade liefen Familien mit den Grosseltern – Palmkätzchen im Arm – in die Innenstadtkirchen, um die Ostergaben segnen zu lassen. Es gab Dutzende getötete Menschen und über 100 Verwundte, auch hier viele viele Kinder.
Als Rettungssanitaeter bleibe ich fassungslos zurück. Was müssen meine Kolleginnen und Kollegen vom ukrainischen Rettungsdienst alles mental verarbeiten nach solchen Angriffen? Zumal die russische Angriffsstrategie oft einen "Double Tab" vorsieht: der erste Angriff erfolgt. Menschen laufen zusamen, um den Getroffenen zur Hilfe zu eilen. Dann die zweite Rakete auf den gleichen Ort. Das ist aus meiner Sicht ein Kriegsverbrechen.
Ich verbringe meine Freizeit im Moment mit Vorträgen überall in Deutschland. Das einzige Gute an meiner Verwundung im Sep. 2023 ist, dass ich als Rettungssanitaeter, als Freiwilliger bzw. als "einfacher Junge aus Soest" über die Medien bekannt geworden bin und dies dafür nutzen kann, weiter Spenden für meine weiteren, geplanten Einsätze in der Ukraine zu erbitten.
Am erfolgreichsten war ich bislang in Nürnberg - dass Ihr über 10.500 Euro einsammeln konntet für den Rettungswagen aus Bad Essen, der jetzt weiterhin an den Fronten tätig ist, um Menschenleben zu retten, ist bislang singulaer und einfach klasse.
Jede weitere Unterstützung kann ich in den Unterhalt des Rettungswagens stecken. Wir bleiben am Ball – Dank Eurer Hilfe. Vilelen Dank für jede Gabe! Und ein gesegnetes Osterfest wünwche ich Euch aus NRW. Vielen Dank!
Die Vorgeschichte:
Ende Januar kam die Idee auf, einen in Deutschland ausgedienten Krankenwagen zu kaufen, mit dem Mawick und nach ihm andere in die Nähe der Frontlinien fahren, um Menschen ältere Menschen aus Häusern und Kellern zu evakuieren.
Durch die Vermittlung von Ulli Goeken-Haidl kam ein Kontakt nach Oldenburg zustande, wo der nötige Krankenwagen von einem Verein gekauft und vorfinanziert werden konnte. Das Presbyterium hat sich entschlossen gezeigt, das nötige Geld (10.500 €) zusammen zu bekommen. Das ist inzwischen gelungen. Nun werden aus weiteren Spenden Hilfsmittel und Verbandsmaterial angeschafft. Auch nachdem Ruben Mawick zurück in Deutschland ist, fährt der Krankenwagen mit anderer Besetzung Einsätze.
Deshalb bitten wir weiter ganz herzlich um Spenden, die dieses Projekt ermöglichen. Per Überweisung bitte an das Konto der Gemeinde (IBAN DE56 5206 0410 0001 5800 00) mit dem Vermerk „Krankenwagen für die Ukraine“ oder auch nur „Krankenwagen“. Eine Spendenquittung gibt es umgehend und hier auf der Homepage auch Nachrichten über die Mission des mutigen Rettungssanitäters. (gr)
Der Krankenwagen ist weiter unterwegs
Zur Evakuierung von Kranken oder alten Menschen

In der Ukraine müssen immer wieder Menschen aus mit Raketen angegriffenen Wohngebieten herausgebracht werden, die nicht mehr laufen oder auch nicht mehr sitzen können. Für diesen Zweck braucht es mutige Menschen, die sich zu helfen trauen und Fahrzeuge, mit denen das geleistet werden kann. Ruben Mawick ist Rettungssanitäter und zwar erst Anfang zwanzig, hat aber schon einigen Menschen in der Ukraine das Leben gerettet. Und sein eigenes aufs Spiel gesetzt.
Ende Januar kam die Idee auf, einen in Deutschland ausgedienten Krankenwagen zu kaufen, mit dem Mawick und nach ihm andere in die Nähe der Frontlinien fahren, um Menschen ältere Menschen aus Häusern und Kellern zu evakuieren.
Durch die Vermittlung von Ulli Goeken-Haidl kam ein Kontakt nach Oldenburg zustande, wo der nötige Krankenwagen von einem Verein gekauft und vorfinanziert werden konnte. Das Presbyterium hat sich entschlossen gezeigt, das nötige Geld (10.500 €) zusammen zu bekommen. Das ist inzwischen gelungen. Nun werden aus weiteren Spenden Hilfsmittel und Verbandsmaterial angeschafft. Auch nachdem Ruben Mawick zurück in Deutschland ist, fährt der Krankenwagen mit anderer Besetzung Einsätze.
Deshalb bitten wir weiter ganz herzlich um Spenden, die dieses Projekt ermöglichen. Per Überweisung bitte an das Konto der Gemeinde (IBAN DE56 5206 0410 0001 5800 00) mit dem Vermerk „Krankenwagen für die Ukraine“ oder auch nur „Krankenwagen“. Eine Spendenquittung gibt es umgehend und hier auf der Homepage auch Nachrichten über die Mission des mutigen Rettungssanitäters. (gr)
„Wir brauchen einen weiteren Krankenwagen, um adäquat helfen zu können. Zu oft müssen Patienten mit schwersten Bein- und Gesäß-Verletzungen auf dem Transport sitzen. Für diese Patienten ist die zweistündige Fahrt nach Dnipro ein Höllentrip. Ich selber musste auch eine Zeitlang sitzen, als ich damals verwundet wurde, obwohl ich schwerste Verletzungen an den Beinen hatte. Mit einem Fahrzeug, das vier Patienten aufnehmen kann, ist das deutlich patientengerechter und wir können die Überlebenschancen deutlich verbessern.“ (Ruben Mawick)
Ruben Mawick ist wohlbehalten aus der Ukraine zurück. Er konnte viele verletzte Menschen in Sicherheit bringen. Nun muss er aber zurück und seine Ausbildung weitermachen. Der Krankenwagen bleibt in der Ukraine und wird weiter nützlich sein, Menschenleben zu retten.