'Für eine konsequente Einhaltung strenger Kriterien bei Rüstungsexporten'

EKHN unterzeichnet Bündnis 'Rettet das Friedensprojekt Europa'


Was wird aus Europa? Dieses Thema treibt nicht nur die Politik um. Jetzt hat sich die hessen-nassauische Kirche einem Aufruf angeschlossen, das historische Friedensprojekt Europa wieder mehr zu stärken.

Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) ist Mitunterzeichnerin eines Aufrufs von über 70 Organisationen zur Stärkung des europäischen Gedankens, wie die EKHN-Pressestelle mitteilte. Vor den Wahlen zum Europäischen Parlament im Mai 2019 appelliert ein breites Bündnis von Organisationen und Institutionen aus neun europäischen Ländern unter dem Titel „Rettet das Friedensprojekt Europa“ an das EU-Parlament. Unter den Unterzeichnenden sind viele Verbände der Friedensbewegung, Kirchen und kirchliche Organisationen, die Hilfswerke Misereor und Brot für die Welt sowie die Umweltorganisation Greenpeace.

So solle „die Europäische Union ihre Stärken als Vermittlerin in Konflikten und als Bündnis für Frieden durch Kooperation und Zusammenarbeit in der Welt“ ausbauen, heißt es in dem Aufruf. Nach Worten des in der EKHN für Ökumene- und Friedensfragen zuständigen Oberkirchenrats Detlev Knoche ist der Aufruf „ein deutliches Signal auch innerhalb Europas für eine konsequente Einhaltung strenger Kriterien bei Rüstungsexporten einzutreten und einer gewaltfreien Konfliktbearbeitung den Vorrang einzuräumen“.

Das Bündnis kritisiert vor allem die geplanten Milliardeninvestitionen der Europäischen Union in Rüstungsforschung und die Militärkooperationen mit Drittstaaten. Die EU dürfe keine Staaten aufrüsten, die Krieg führen oder Menschenrechte verletzen. Die Förderung des Friedens und der Menschenrechte dürfe nicht der Abwehr von Flucht und Migration zum Opfer fallen. Angesichts der großen Zahl gewaltsamer Konflikte fordern die Unterzeichner, die EU müsse mehr in gewaltfreie Konfliktbearbeitung investieren.

Bis zur Wahl am 23. bis 26. Mai 2019 sind alle Bürgerinnen und Bürger in der Europäischen Union eingeladen, den Aufruf unter www.rettetdasfriedensprojekt.eu ebenfalls zu unterzeichnen.