Gebet
Tagesaktuelles Gebet
Gott, / Du gibst uns Raum, / das Leben so zu sehen, wie es ist, / ohne Beschönigung, ohne Ausreden. //
Wir brauchen dein Wort als Ermutigung und Ermahnung, / um etwas zu ändern. / Wir brauchen deine Barmherzigkeit, / um zu neuen Anfängen zu finden. / Wir brauchen deine Kraft, / um lieben zu können, wie du es von uns verlangst. //
Amen.
Selma Dorn
Barmherziger Gott, / Du versprichst uns neue Zukunft. / Zukunft, in der aufrecht geht, / was heute niedergetreten wird, / in der lacht und singt, / was heute weint und klagt. //
Du versprichst uns Todgeweihten / einen neuen Anfang und neues Leben. / Ach, wenn wir das nur glauben könnten, / wenn wir es nur wagten, / alles auf diese Hoffnung zu setzen. //
Wenn wir Deinem Wort nur mehr vertrauten / als allem anderen, / was sich den Schein der Allmacht/ und der Unausweichlichkeit gibt. / Wie anders sähe unsere Gegenwart aus!?
Der Schleier der Trauer / wäre schon heute zerrissen, / die Hoffnungslosigkeit, / bekäme Risse. / Wir bitten dich, / vergib uns unsere Trägheit / und unseren Kleinglauben. //
Leg uns das Lied der Erlösten / schon mitten in unserer Unerlöstheit auf die Lippen / Damit der Tod / und alle seine Helfershelfer / es hören / und erschrecken, / weil wir nicht mehr Ihnen gehören, / sondern Dir. //
Schenk uns einen neuen und beständigen Geist, / der uns nahe bei Dir hält, / dem Gott des Lebens / und der uns hören lässt auf deine Stimme, / die uns aus der Todeswirklichkeit herausruft / in das Leben der Kinder Gottes. //
Amen.
Jochen Denker
Herr Jesus Christus, / wir bitten dich für die Hungernden und die Durstigen, / die Fremden und die Unbekleideten, / die Kranken und die Gefangenen. / Wir bitten dich für alle deine geringsten Brüder und Schwestern. //
Lass uns erkennen, / dass sie alle dein Antlitz tragen / und wir dir in ihnen tagtäglich begegnen. //
Gib uns die Kraft, / uns von dir nicht abzuwenden, / sondern das zu tun, was nötig ist. / Amen
Meike Waechter, Berlin
Ich falte die Hände / Einfältig / Zum Kranz / Kein Sieg / Nur Frieden im Innern //
Außen tobt Krieg / Spinnt Lüge / Stirbt Erde //
Du Dreifaltige / Du weise Kraft / Sei Vielfalt / Und im Alter / Die Stirnfalte gelebter Liebe.//
Amen
Marianne Reifers, Egypt
Gott, / wir denken manchmal, / du hast uns verstoßen, / wenn wir sehen, / wie armselig unser kirchliches Leben / bei wachsendem Wohlstand geworden ist. //
Wir können noch eher / mit zänkischen Zungen zurechtkommen / als mit der freundlichen Gleichgültigkeit, / die uns so oft entgegenschlägt. //
Unsere kleinen Zahlen / machen uns manchmal furchtbar mutlos / und nur mit großen Sorgen / blicken wir der Zukunft unserer Gemeinden entgegen. //
Gott, birg uns im Schutz deines Zuspruchs, / wenn die Verzweiflung uns übermannt. / Erfülle uns mit neuem Mut
und neuen Ideen, / um Menschen aus der Gleichgültigkeit / zu dir zu bewegen.
Gott, erbarm dich über uns. / Amen
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Herr des Himmels und der Erden. / Du hast am 1. Tag aus einer bodenlosen Leere, / aus pechschwarzem Nichts, / durch dein Wort das Licht vom Dunkel geschieden. //
Aus lebensfeindlichem Chaos / schaffst Du eine rhythmische Ordnung, / die dem Leben dient. / Tag und Nacht / und Frost und Hitze, / Saat und Ernte. //
Sprich auch in meinen Tag: / „Es werde Licht“. / In das Chaos meiner Existenz, / der Beziehungen und Umstände. / Schaff diese rhythmische Ordnung / auch in meinem kleinen Leben. / Zum Segen für mich und meine Lieben, / damit wir von Herzen einstimmen in das Lob, / das die ganze Schöpfung dir singt. //
Amen
Gerhard von der Heyden, Ronsdorf
Gott, Vater, Sohn, Heiliger Geist, / Du bist unsere Hoffnung. Du allein. / Denn uns ist bange. //
Warum nur gerät so vieles aus den Fugen? / Warum nur erreichen uns so viele Nachrichten, / bei denen wir denken: Das darf nicht wahr sein!? //
Ist Dein Zorn über uns entbrannt? / Gibst Du uns dahin? / Aber soll denn die Sünde mächtiger werden / als Deine
Gnade? //
Wir sind entsetzt darüber, was Größenwahn und Menschenverachtung anrichten. / Wir fassen es nicht, dass Wege des Miteinanders
verlassen werden. / Wir befürchten das Schlimmste. //
Oder sind wir gar zu wohlstandsverwöhnt / un übersehen so vieles, für das wir Dir danken sollten? / Verlangen wir zu viel von Menschen, / die doch sterblich sind und fehlbar / und vielfach nichts von Dir wissen? / Wollen wir Dich zum Patron unseres Glücks machen / ohne eigenen Gehorsam? //
Nein, das wollen wir nicht./ Aber wir bitten Dich. Wir bitten Dich um ein festes Herz. / Und dass Du uns stärkst und bewahrst. / Und um mehr Ehrlichkeit bitten wir Dich / inmitten von Lügen und Halbwahrheiten. //
Wo ist die Partei, die einfach mal nichts verspricht, / weil es kaum etwas zu versprechen gibt? / Wo sind die Politiker, die „vielleicht“ sagen: / Vielleicht habe ich Recht. Vielleicht aber auch nicht? / Wo sind die Anständigen, die Brücken bauen? / Und wo sind die, die ein Gespür haben für Gefahren / und die nicht „Frieden, Frieden“ sagen, wenn kein Friede ist? //
Lass uns nicht allein, Herr. / Lass uns nicht den Mächten dieser Welt ausgeliefert sein. / Bewahre uns vor dem Argen. / Um der Elenden willen erbarme Dich. / Um der Elenden willen gib, dass der Trost, Dein eigen zu sein, / österlich da ist in dieser Welt. //
Amen.
Klaus Bröhenhorst, Hildesheim
Ewiger, / wir preisen dich / mit unsren Gedanken, / wir loben dich / mit unsren Worten, / wir singen dir / mit unsern Versen. //
Auch mit unseren Taten / wollen wir dich loben. / Wenn es aber zählt, / dann sind wir wie gelähmt. //
Löse uns die Hände, / lockere uns die Füße, / damit auch, was wir tun, / dich preist und dem Nächsten guttut. Amen.
Jürgen Kaiser, Berlin
Ich will keine großen Worte machen, Herr. / Es ist wahr, / dass ich oft vergesse, / dass du da bist. / Es ist wahr, / dass ich dich oft erst dann anrufe, / wenn es schon fast zu spät ist. / Es ist wahr, / dass ich nicht immer verstehe, / warum du untätig bist, / wenn alles in Bewegung ist / in der Welt / und in meinem Leben. //
Aber du bist da, / und das ist es, was wichtig ist. / Nichts könnte dich von hier losreißen, / nichts könnte uns dir entreißen, / nichts könnte dir die Welt entwinden. //
Du bist da, Herr. / Mehr als mein Glaube / oder meine Angst / oder meine Torheit / ist es das, was zählt. / Amen.
Christoph Landré
Du, / heiliger, / gerechter, / langmütiger, / huldreicher, / treuer und / geduldiger Gott. //
Vergiss uns nicht. / Tröste uns. / Lass uns bei Dir geborgen sein. / Schenke uns Ruhe. //
Du führst uns aus der Gefangenschaft heraus. / Deine Güte reicht so weit wie der Himmel. / Du weisst, was wir brauchen. / Du bist grösser als unser Herz. / Gibst hoffnungslosen Hoffnung. / Bist Sündern und Sünderinnen gnädig. //
Dein Erbarmen rettet uns / aus dem Tod ins Leben. / Amen
Kathrin Rehmat, Zürich
Gott, du Quelle meiner Freude! / Ich bin manchmal so deprimiert. / Misanthropisch nennt sich das / glaube ich, / wenn mir alle Menschen / um mich herum auf die Nerven gehen. //
Wenn ich in allem, was ich sehe, / Rücksichtslosigkeit, / Respektlosigkeit / und Lieblosigkeit erkenne. / Wer bin ich selbst in solchen Momenten? / Und wie schaffe ich es, an anderen Tagen / unbeschwert zu sein? //
Danke auch für diese Momente / und dass du sie wenige sein lässt. / Wahrscheinlich sind sie / für mein seelisches Gleichgewicht
wichtig. // Amen
Georg Rieger, Nürnberg
Gott, wir danken dir / für den Reichtum an Trost und Orientierung, / der sich uns aus deinem Wort erschließt. //
Hilf, dass wir mit Freuden lernen, / deinen Willen zu verstehen, / und die Erfahrungen zu nutzen, / die vor uns Menschen mit dir machen konnten. //
Bewahre uns davor, / biblische Sätze als Waffe zu missbrauchen, / mit der wir einschüchtern und verletzen. //
Dein Heiliger Geist leite uns / im Lesen, im Begreifen und im Bezeugen / deiner Geschichte mit unserer Welt. / Amen
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Gott, wie können wir in diesen Tagen die Zuversicht behalten? Alles wird immer verrückter. Lügen sind die neue Wahrheit. Rassistische Sprüche normal. Gefahren, die es nicht gibt, werden beschworen. Demokratische Regeln scheinen plötzlich nicht mehr wichtig.
Gott, wir können nur die Zuversicht behalten, wenn du uns an die Hand nimmst. Nehmen wir unsere momentanen Zustände zu wichtig? Sollten wir gelassen bleiben? Oder sind wir eigentlich noch viel zu leise und brauchen mehr Motivation und Mut zum Widerstand?
Gott, wir bitten dich um die je beste Lösung. Denn die eine wird es nicht geben. Lass uns trotz allem dankbar bleiben für das, was du uns mit auf den Weg gibst. Und lass uns dann herausfinden, was das je Beste ist (oder jedenfalls etwas Gutes), was wir tun können. Das wird so unterschiedlich sein, wie wir sind. Aber es kommt von dir – und das macht uns zuversichtlich. Amen.
Georg Rieger, Nürnberg
Gott / Du bist ein Wort / Füll du das Wort / Mit dir.
Zeig dein Gesicht / Und wir erkennen dich / Unter uns / Auf dieser Erde / Du irdisch Wirkender / Gott.
Marianne Reifers, Egypt
Ewiger Gott, / den Jesus Vater nannte, / wir gehen auf die Erinnerung an die Passion zu. //
Wir tragen so viel Schweres mit uns: / von Schmerzen wissen viele, / die einen Menschen im Sterben begleitet haben, / von Angst wissen viele, die mit einer schlimmen medizinischen Diagnose leben, / von Verrat wissen viele, / denen eine Freundschaft zerbrochen ist, / von Alleinsein wissen viele, die verlassen wurden. //
Alle wissen wir von der Sorge um die Zukunft / und von den Mühen um das alltägliche Leben. / Und alle wissen wir vom Leid der Menschen im Krieg / und von Umweltkatastrophen und Hungersnöten. / Dieses Wissen tragen wir mit uns. / Und in unserem Innersten das Eingeständnis von eigenem Versagen. //
Lass uns darüber nicht verzagen. // Zeig uns immer wieder, / dass du auf der Seite deiner Menschen stehst / und uns im Leben und im Sterben nicht alleine lässt. / AMEN
Jochen Denker
Großer, liebevoller Gott, //
Danke für deine Liebe, / die uns umgibt wie die Luft zum Atmen. / Danke für alles Gute, / das du uns und deiner ganzen Schöpfung schenkst, / ohne zu fragen, / ob wir es verdient hätten – / seit langer Zeit / und immer, immer wieder – //
Gütiger Gott – / wir hören deinen Auftrag, / dich zu lieben, wie du uns liebst, / und unsere Brüder und Schwestern genauso. / Und wir bekennen, / dass es uns oft nicht gelingt. / Vergib uns, wo wir diese Liebe schuldig bleiben – / sei es aus Gleichgültigkeit und Bequemlichkeit, / oder weil uns Angst, Konflikte und Feindschaft im Weg stehen. //
Gott, wir bitten dich: / Gib uns den Mut, / für all die Brüder und Schwestern liebevoll da zu sein, / die uns in der Nähe und Ferne als Geschwister brauchen: / dass wir ihre Bedürfnisse und ihre Not sehen / und das tun, was wir tun können / Und dass wir überwinden können, was trennt und verletzt. //
Wir vertrauen darauf, / dass deine Liebe uns dabei hilft. / AMEN
Friederike Ursprung
Meike Waechter, Berlin
Du Jesus – Gottes Gnaden-Kind
Mit unseren Liedern und Lesungen begleiten wir dich auf deinem Lebensweg,
von dem wir wissen, dass er ans Kreuz führen wird.
Du Jesus – der Menschen Sorge-Bruder
Als unser Lehrer lenkst du unseren Blick darauf,
was nicht recht und nicht gut ist um uns her.
Sieh unsere Angst, unsere Mutlosigkeit, unsere Trägheit und unsere Hilflosigkeit.
Sieh unsere Wut und Verzweiflung.
Die Welt ist nicht so, wie sie sein sollte.
Wir sind nicht so, wie wir sein sollten.
Und unsere Hoffnung auf Veränderung ist schwach.
Du Jesus – Mitleidender
Wir strecken unsere Hände nach dir aus.
Wir bringen unfassbares Leid vor dich, das wir nicht verhindern und nicht lindern können.
Wir vertrauen dir die Menschen an, die wir nicht zu trösten vermögen.
Halt uns fest.
Schütze uns vor Gleichgültigkeit wie vor Selbstvorwürfen,
vor Nachlässigkeit wie vor Selbstüberschätzung,
vor Depression wie vor Selbstsucht.
Lass die Weihnachtszeit gnadenreich in uns wirken,
und auch in denen, für die sie niht fröhlich war.
AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Herr der Welt, / mit allen Geschöpfen loben wir deine mächtigen Taten. / Dein Erbarmen kennt keine Grenzen / deine Gerechtigkeit richtet überall auf der Erde / Erniedrigte und Bedrückte auf. / Auch Tiere und Pflanzen stehen unter deinem Schutz / und preisen dich für deine Güte. //
Gott, lehre uns, / die Vielstimmigkeit deines Lobs zu achten. / Erfülle uns mit Achtsamkeit / für alle, die deinem Namen singen, / auch wenn wir ihre Sprache nicht verstehen. / Lass uns auch in fremden Religionen / Spuren deiner Herrlichkeit erkennen / und ihnen mit Respekt und Herzlichkeit begegnen. //
Zeig uns in aller Verschiedenheit / das Verbindende / und verhindere, / dass das, was uns trennt, / Grund zu Missachtung und Feindseligkeit wird. //
Gnädiger Gott, / wir danken dir, / dass wir im Glauben an dich / mit so vielen Menschen / aus allen Teilen der Erde zusammengehören.//
Wir bitten dich, / lass die Unterschiede in Herkunft, Alter, Kultur und Frömmigkeit / uns nicht gegen einander aufbringen. / Verbinde uns in aller Verschiedenheit / im Hören auf dein Wort / und im Handeln nach deinem Willen. //
Lass uns gemeinsam Spuren deiner Güte erkennen / mitten in der Zerrissenheit unserer Welt / und darauf trauen, / dass du Versöhnung schaffst unter den Völkern / und Frieden ausbreitest auf der ganzen Erde. //
Hilf uns, unserer Hoffnung Ausdruck zu geben, / alle Feindbilder zu überwinden / und neu auf die Menschen zuzugehen, / die wir bisher gemieden haben. //
Gott, hilf, dass wir uns gegenseitig stärken, / unseren Glauben beherzt zu bekennen, / und mach uns bereit, / für einander einzustehen, wenn Zweifel kommen. //
Deine Barmherzigkeit / sei unser Leitstern, / wo immer wir in deinem Namen zusammenkommen. / Amen
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Gott, ich bin erschrocken. / Entrüstet. / Das es so schnell gehen kann! / Ich bin sprachlos und wütend. / Fühle mich hilflos. / War ich naiv? //
Gott, ich fürchte mich. / Die Mahnungen im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus waren kaum verklungen, / da triumphierten schon wieder solche, / die Menschen verachten. / Die die Menschenwürde verlachen. / Die mit Hetzkampagnen und Lügen die Brunnen des Miteinanders vergiften. / Die Leidtragende verspotten. / Wo führt es hin, wer gebietet Einhalt? //
Gott, ich schäme mich. / Für Politiker, / Für mein Land. / Und auch für das „christlich“, / dessen Vereinnahmung und Missbrauch / trotz des Einspruchs der Kirchen nicht zu verhindern war. / Und was ist mit mir? Was kann ich tun, was hätte ich tun können? //
Gott, ich brauche Dich. / Wir brauchen Dich! / Hab Erbarmen mit den Menschen, / die vor Krieg und Verfolgung fliehen. / Lass Sie Schutz und Sicherheit finden / und die Möglichkeit, ein Leben in menschlicher Würde zu führen. / Lehre uns, / dass auch wir Erbarmen haben, / Barmherzigkeit üben, / aus der Gnade leben / gegen die Unmenschlichkeit / für ein geschwisterliches Miteinander. //
Amen!
Simon Froben, Bayreuth
Herr, Ewiger, Gerechter, / dein Lob im Munde, / deinen Namen auf der Seele, / deine Freude auf dem Angesicht, / so will ich heute vor dir leben. //
Lass Engel sich um mich lagern, / damit ich nicht darbe, / damit ich keinen Mangel leiden muss, / nicht am Brot, das aus deiner Erde kommt, / nicht am Wasser, das aus ihren Quellen sprudelt, / nicht am Wort, das aus deinem Munde geht. //
Deinen Namen auf der Seele, / deine Freude auf dem Angesicht, / so will ich dich rühmen und deine Rechte halten. / Amen.
Jürgen Kaiser, Berlin
Selma Dorn, Stuttgart
Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig, / hast Du zu Paulus gesagt. / Wenn Du soviel Geduld mit meiner Schwachheit und meinem Versagen hast, / dann kann ich das wohl auch etwas gelassener nehmen? //
Bleib in meiner Nähe / und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir. / Dann wird so etwas entstehen wie Frucht, oder Segen. / Für meine Lieben, meine Nächsten / und auch für mich. / Darum bitte ich für heute, / mein Herr und mein Gott. / Amen
Gerhard von der Heyden, Ronsdorf
Warum hat die Himmelstreppe so viele Stufen / Warum ist sie so steil / Warum entmutigt mich ihr Anblick / Sieh das Ziel fern über den Wolken / Nie werde ich die Kraft haben dort anzukommen / Ich bin nicht schwindelfrei / Kein Engel. //
Der du dort oben thronst ausser Reichweite / Gott / Ohne deine Hilfe werde ich da unten steckenbleiben / Von der Leiter kippen in die Einsamkeit / Ich bitte drum //
Schick mir den Seelenvogel der mich trägt / In einen anderen Himmel / Der schon da ist / Der mir nahe kommt / Und mich mit Freude erfüllt / Dies Geschenk nehme ich an. / Amen
Marianne Reifers, Luxor Egypt
Ewiger Gott, Richter der Welt, / wir hören die Klage deines Volkes / und müssen erkennen, / wie oft wir Christen zum Anlass wurden, / sie aufs Neue anzustimmen. //
Nicht nur einmal mussten jüdische Menschen / die Zerstörung ihrer Gotteshäuser beweinen. / Nicht nur einmal hat die Angst / vor der Gewalttätigkeit der Feinde / ihr Leben zerstört. / Nicht nur einmal mussten sie in die Fremde gehen / und den Verlust alles betrauern, / was ihnen Heimat gewesen ist. / Nicht nur einmal wurden viele von ihnen ermordet, / und ganz Israel von Vernichtung bedroht. //
Du, Heiliger Israels, vergisst das Leiden deines Volkes nicht. / Du hast alle seine Tränen gesammelt / und wirst seine Peiniger zur Rechenschaft ziehen. / Gott, vor dir können wir die Schuld unserer Kirche nicht verbergen / und nicht die Gleichgültigkeit gegenüber Israels Schicksal, / die manchmal auch unsere Herzen vergiftet. //
Wir bitten dich, gerechter Gott: / Vergib uns um deiner Barmherzigkeit willen / und stell uns deinem Volk / in neuer Achtsamkeit zur Seite. / Amen.
Sylvia Bukowski, Wuppertal