Handy-Tracking
Perspektivwechsel
Eine App speichert Kontakte und warnt im Fall einer Infizierung Menschen, mit denen eine enge und längere Begegnungen stattgefunden hat. Das hat gegenüber einer analogen Zwei-Wochen-Rückwärts-Recherche und der persönlichen Benachrichtigung aller Personen einige Vorteile. Auch sonst ist für den Schutz der Daten gesorgt. Besser als bei Facebook, YouTube und WhatsApp, aber auch besser als bei dem Browser, den wir täglich als Internetzugang benutzen.
Sicherheit vor Ansteckung bietet die App nicht, sondern sie dient der frühzeitigen Erkennung und Eindämmung. Eine neuerliche explosionsartige Ausbreitung der Pandemie kann möglicherweise frühzeitig gebremst werden. Wie schon bei den anderen Maßnahmen geht es mehr um unsere Verantwortung für die Allgemeinheit als um uns selbst.
Wer die App installiert, hat vielleicht trotzdem ein mulmiges Gefühl: Die digitale Sorgfalt, mit der eine mögliche Ansteckung aufgedeckt wird, dringt in einen Bereich unseres Lebens ein, in dem wir uns gerne auf unser Gefühl verlassen. Eine Krankheit spüren wir meistens, bevor wir sie haben, und finden auch schnell einen Grund, warum wir sie uns „eingefangen“ haben. Und nun sollen/dürfen wir uns testen lassen, weil unser Smartphone uns – ohne Angabe eines Anlasses – darum bittet?
GR