Heilig-Rock-Wallfahrt zu Trier 2012 - auch Protestanten (im Rheinland) sind dabei

Vom 13. April bis 13. Mai 2012 findet in Trier die Heilig-Rock-Wallfahrt statt.

ekir.de. Präses und Ökumene-Chefin der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) haben die Einladung des Bischofs des Bistums Trier, Dr. Stephan Ackermann, zur Mitwirkung an der Wallfahrt angenommen. „Gern angenommen“, wie der Präses sagt, „zumal das Leitwort ,…und führe zusammen, was getrennt ist’ explizit und sehr bewusst ökumenisch formuliert ist“. Die Wallfahrt, fünf Jahre vor dem 500. Reformationsjubiläum gelegen, möge neue ökumenische Impulse setzen, so die Hoffnung von Präses Dr. h.c. Nikolaus Schneider.

Auf den Text schauen, nicht auf Textilien. Das ist schön und kurz und inhaltlich gute evangelische Tradition: Auf die Bibel, auf Gottes Wort hören ist wichtig; Reliquienverehrungen sind verpönt. Deshalb muss man mindestens sagen, dass die Beteiligung von Protestantinnen und Protestanten an einer katholischen Wallfahrt „ungewöhnlich“ ist, wie Ökumene-Chefin Barbara Rudolph sagt. Derb schimpfte Martin Luther einst über die „Bescheißerei zu Trier“.

Glaube statt Gegenstand

Und es beteiligen sich auch nicht alle in der rheinischen Kirche. Die biblischen und theologischen Gründe gegen die Heiligen- und Reliquienverehrung haben „nichts von ihrer Plausibilität verloren, im Gegenteil“, so Superintendentin Marion Obitz (Wied). Das vom Kreissynodalvorstand des Kirchenkreises Wuppertal angenommene Papier von Pfarrer Dr. Jochen Denker stellt "kritische Anfragen" an die rheinische Kirche und an die ökumenische Sinnhaftigkeit der Beteiligung. Gemeinsame Bibelarbeiten, gemeinsame Gottesdienste, gemeinsames Abendmahl seien geeignete Zeichen für die Ökumene, nicht die Wallfahrt zu einer Reliquie, heißt es u.a. in dem Papier.

Auch der Konsistorialpräsident der Protestantisch-Reformierten Kirche von Luxemburg, Karl Georg Marhoffer, hat „keine Verbindung zu einer Wallfahrt“. Er schätze die Gemeinschaft mit anderen Christen. Doch: „Zu einem Gegenstand eine Glaubensbeziehung aufzubauen, ist mir völlig fremd.“
>>> weiter im Text des ekir.de-Dossiers rund um die katholische Wallfahrt, Fragen von Text und Textilien, Ablass, Reliquien und Ökumene.

>>> Stellungnahme von Pfarrer Dr. Jochen Denker, Reformierte Gemeinde Ronsdorf und Assessor im Kirchenkreis Wuppertal. Diese Stellungnahme machte sich der Vorstand des Kirchenkreises Wuppertal zu eigen.

>>> „Eine befruchtende Zumutung“. Interview mit Oberkirchenrätin Barbara Rudolph in der Tagespost, 11. April 2012

www.heilig-rock-wallfahrt.de

„Natürlich muss man da nicht hingehen“, stellt Präses Nikolaus Schneider klar. Aber sich einlassen auf Frömmigkeitserfahrungen neuen Typs, das ermögliche die Heilig-Rock-Wallfahrt 2012. Ein ekir.de-Audio-Interview:
http://www.ekir.de/www/service/praeses-15365.php

Einladung angenommen: Die beiden Saar-Superintendenten geben Erklärung zur Teilnahme an der Heilig-Rock-Wallfahrt in Trier:
http://www.ekir.de/www/service/saar-15362.php

EKiR-Dossier:
http://www.ekir.de/www/service/wallfahrt-15302.php

"Du setzt das Maß für Tritt und Schritt" Orientierungshilfe der Evangelischen Kirche im Rheinland zur Heilig-Rock-Wallfahrt 2012

Die Wallfahrt auf evangelisch.de
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Heilig-Rock-Wallfahrt in Trier offiziell eröffnet

Und noch ein Tweet zum Heilig Rock:

Der Kommentar zur Wallfahrt, Interpretation ist auf yt gesperrt...


bs, 10. April 2012
Ein Ausflug für die Ökumene

Seit 2005 lädt die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers ein, den alten Zisterzienserweg von Loccum nach Volkenroda als ökumenischen Pilgerweg zu entdecken.