Hoffnungsstur und trotzig

Osterbotschaften der Landeskirchen vermitteln Hoffnung in zerrütteten Zeiten


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Versöhnung wagen - trotz aller Widrigkeiten: In ihren Osterbotschaften riefen VertreterInnen der Landeskirchen zum Frieden auf.

In ihrer Botschaft zu Karfreitag und Ostern hat Landesbischöfin Heike Springhart (Karlsruhe) dazu ermutigt, trotz des abgrundtiefen Leidens in der Ukraine festzuhalten an der Hoffnung und an der Kraft der Versöhnung, des Lebens und des Friedens. Ostern schenke „Hoffnungsbilder gegen Karfreitagsbilder“.

„In den letzten Wochen sehen wir in die erschütternde Fratze von Krieg und Leid. Gefoltertes, geschundenes, verwundetes und zerstörtes Leben auf den Straßen der zurückeroberten Städte in der Ukraine“, heißt es dort. „So abgrundtief das Leiden ist, an das wir an Karfreitag denken – es zielt nicht darauf, die Spirale der Gewalt zu beschleunigen. Die Totenstille dieses Tages öffnet den Raum für die Macht der Auferweckung und die Kraft der Versöhnung.“

Auch Annette Kurschus, Präses der EKvW und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), ermunterte zu einem „Glaube gegen den Augenschein“: „Wir werden die Botschaft von der Auferstehung des gefolterten und getöteten Gottessohnes Jesus Christus laut werden lassen – gegen die dumpfen Parolen des Angriffskrieges“, so Kurschus. „Gott trotzt dem Triumph der Gewaltherrscher und ihrer gottlosen Büttel und Mitläufer. Und wir tun das in seinem Namen auch.“

Unmittelbar vor den Osterfeiertagen wurde Kurschus positiv auf Corona getestet. Die westfälische Präses musste deshalb die geplante Teilnahme an Gottesdiensten zu Ostern absagen - zum Ostersonntag war ursprünglich eine Predigt in der Betheler Zionskirche geplant.

Thorsten Latzel, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, erinnerte an die Friedensbotschaft von Ostern: Mit der Auferstehung Jesu von den Toten, die die Christenheit an Ostern feiert, schaffe Gott neues Leben. Präses Latzel wörtlich: „Und an Ostern ersteht mit Jesus Christus auch der ,wahre Frieden‘, den er gepredigt und gelebt hat: ,Selig sind, die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden. Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Erdreich besitzen. […] Selig sind, die Frieden stiften, denn sie werden Gottes Kinder heißen.‘ Ostern feiern wir den Sieg der Liebe Christi über den Hass der Welt.“ Aus diesem Oster-Frieden lebten Christinnen und Christen.

2022 boten viele Kirchengemeinden zum ersten Mal wieder seit zwei Jahren ihre Ostergottesdienste in Präsenz an. Wegen der Corona-Pandemie waren zuvor viele Osterveranstaltungen abgesagt worden. Stattdessen boten viele Gemeinden in den letzten beiden Jahren Digitalgottesdienste an.


Quelle: EKvW/EKiR/EKiBa