'Jetzt ist die EKD am Zuge'

'Kirchen gegen Atomwaffen' erwartet klares Wort zur Ächtung nuklearer Waffen


Mahnmal des Atomangriffs von 1945: Das Friedensdenkmmal von Hiroshima © Pixabay

Die Projektgruppe hat die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) aufgefordert, sich deutlich für ein Verbot von Atomwaffen auszusprechen.

„Angesichts eines drohenden nuklearen Rüstungswettlaufs nach der Aufkündigung des INF-Vertrages, aber auch der Ankündigung der Atommächte, ihre Waffenarsenale modernisieren zu wollen, ist hier ein klares Wort der evangelischen Kirche dringend nötig“, so die Projektgruppe bei ihrer Sitzung in Frankfurt. Eine gute Gelegenheit dafür bietet nach Ansicht der Projektgruppe die kommende EKD-Synode in Dresden, bei der Friedensthemen im Mittelpunkt der Beratungen stehen sollen.

„Viele Landeskirchen haben sich bereits für ein Atomwaffenverbot, für die Aufnahme eines Atomwaffenverbots in das Grundgesetz und einen Abzug der Nuklearwaffen aus Deutschland ausgesprochen. Jetzt ist die EKD am Zuge“, so die Projektgruppe. Die Projektgruppe ruft, wie schon im vergangenen Jahr, am 7. Juli, dem Jahrestag der Verabschiedung des Atomwaffenverbotsvertrages durch 122 Staaten, erneut zu einem Aktionstag am letzten deutschen Atomwaffenstützpunkt in Büchel in der Eifel auf. Dabei wird die frühere EKD-Ratsvorsitzende und ehemalige hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann in der Andacht am Haupttor des dortigen Fliegerhorstes die Predigt halten.

Am 7. Juli 2018 hatten mehr als 500 Christinnen und Christen bei einem Kirchlichen Aktionstag in Büchel ein deutliches Zeichen für eine atomwaffenfreie Welt gegeben. Damals hatte der EKD-Friedensbeauftragte Renke Brahms (Bremen) die Bundesregierung nachdrücklich dazu aufgefordert, sich dem UN-Atomwaffenverbotsvertrag abzuschließen und alles dafür zu tun, dass die letzten Atomwaffen aus Deutschland abgezogen werden. Die Projektgruppe „Kirchen gegen Atomwaffen“ hatte sich im Dezember 2017 auf Initiative des badischen Forums Friedensethik gebildet. Ihr gehören derzeit Christinnen und Christen aus den Evangelischen Landeskirchen in Baden, Bayern, Hessen-Nassau, Kurhessen-Waldeck, der Pfalz, dem Rheinland und Württemberg an, ebenso nehmen Mitglieder der katholischen Friedensbewegung Pax Christi an den Treffen teil.


Quelle: KGA
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