Johannes Calvin, die Spaßbremse - als Reformator einflussreicher als Martin Luther

''Angedacht'' bei PRP 1 am 25. März 2009. Von Pfarrerin Juli Neuschwander, Landau

Die Leute in Genf wussten, was sie von ihrem Reformator hatten: „Häusliche Gewalt wurde nicht totgeschwiegen, sondern schnell beim Namen genannt. So viel Sozialstaat war sensationell für diese Zeit.“

Pfarrerin Julia Neuschwander, Landau, spricht ‘Angedacht’ bei RPR1 und ‘Feels Like Heaven’ bei Rockland Radio am Mittwoch, 25. März 2009,

 

der Wortlaut des Beitrags als Text und Podcast auf der Internetseite der Evangelischen Kirche der Pfalz, URL: http://www.protcast.evpfalz.de/index.php?id=1207. Hier im Wortlaut:

Johannes Calvin - eine Spaßbremse?

„Johannes Calvin hätte in diesem Jahr 500. Geburtstag. Heute würde man ihn eine Spaßbremse nennen: als er in Genf die Reformation einführte, ging erst einmal ein Spielkartenhersteller bankrott. Denn Glücksspiele waren im puritanischen Zeitgeist nicht mehr erlaubt.

Auch Tanzveranstaltungen wurden abgesagt. Dazu kam ein Spitzelsystem der Presbyter, die den Lebenswandel der Schäfchen überwachten.

Trotzdem wussten die Leute in Genf, was sie an ihm hatten. Er führte die Stadt zur wirtschaftlichen Blüte, baute Schulen und Krankenhäuser. Einer sollte Verantwortung für den anderen übernehmen. Häusliche Gewalt wurde nicht totgeschwiegen, sondern schnell beim Namen genannt. So viel Sozialstaat war sensationell für diese Zeit.

Johannes Calvin wirkte vor 500 Jahren. Seither ist er der einflussreichste der Reformatoren geworden. Einflussreicher als Martin Luther.

Über die Niederlande und England reicht sein Einfluss bis in die USA, die maßgeblich von Calvinisten gegründet und geprägt wurde. Christen, die sich in der Gesellschaft engagierten, eingemischt haben, auch gegen den Strom geschwommen sind – manches Mal mit verblüffendem Erfolg. Auch dazu herzlichen Glückwunsch, Johannes Calvin.“

 


Quelle: Internetseite der Evangelischen Kirche der Pfalz
 

Nach oben   -   E-Mail  -   Impressum   -   Datenschutz