Kirche bleibt bei ihrem Votum gegen PID

"Es geht um den Schutz des Lebens", sagt Präses Nikolaus Schneider im Blick auf die Erklärung des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zur Präimplantationsdiagnostik (PID). Menschliches Leben müsse von Beginn an geschützt werden, so der Präses weiter, der ja die neue Diskussion angestoßen hatte und nun froh ist, dass es dem Rat gelungen ist, "trotz unterschiedlicher Positionen beieinander zu bleiben".

Eine unbegrenzte Zulassung der PID relativiere das christliche Menschenbild, so die Auffassung des EKD-Rats. Der Mensch sei nicht sein eigener Schöpfer, vielmehr verdanke sich alles Leben Gott. Eine PID, die bei bestimmten Krankheitsbildern eine "Selektion zwischen lebenswertem und nichtlebenswertem Leben" treffe, sei damit unvereinbar. Vielmehr sei ein Leben mit Behinderung "in die ganze Bandbreite der Ebenbildlichkeit Gottes" eingeschlossen.

Wie Schneider erläutert, geht es im Kern um die Frage, "ob die befruchtete Eizelle in der Petrischale auf eine Behinderung hin untersucht werden darf. Doch das ist ein Lebenswert-Urteil. Das ist Selektion." Und das muss verboten sein, so die EKD.

Soweit die Einigkeit. Nebeneinander bleiben die Positionen, ob es einen Bereich geben kann, in dem nicht der Lebenswert, sondern die Lebensfähigkeit untersucht werden darf, eine Ausnahme, die einige Ratsmitglieder ablehnen, andere für ethisch vertretbar halten.

Rat der EKD weiterhin für Verbot der PID. Pressemitteilung. ekd.de

Im Wortlaut: die Stellungnahme des EKD-Rats zur PID

Quelle: ekir.de / neu / 16.02.2011 >>>