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Kirche verortet sich neu
EKiR: Friedensethische Diskussion in Wuppertal mit Präses Latzel und Bischof Kramer

Bischof Kramer, seit 2022 Friedensbeauftragter der Evangelischen Kirche in Deutschland, sprach im Audimax des Tagungs- und Gästehauses „Auf dem Heiligen Berg“ vor Superintendent*innen der rheinischen und mitteldeutschen Kirche. Er bezeichnete den Verteidigungskampf der Ukraine als „legalen Krieg, aber keinen gerechten Krieg“ und betonte angesichts der Folgen bis nach Afrika: „Es gibt keinen gerechten Krieg.“ Präses Latzel widersprach nicht, betonte aber: „In einer unerlösten Welt ist auch die Eindämmung des Bösen legitim. Der Krieg wäre sofort beendet, wenn Russland Schluss macht.“
Die beiden Geistlichen bewerten die aktuellen Aufrüstungsbemühungen unterschiedlich. Kramer hält sie für nicht notwendig und warnt vor negativen Effekten. Latzel sieht eine Stärkung der Verteidigungsbereitschaft als „notwendiges Instrument“, betont aber, die Kirche müsse immer „an der Seite der von Gewalt Betroffenen stehen“. Auch im Publikum herrschte Unsicherheit über die Rolle der Kirche im Friedensprozess. Kramer plädierte für eine neue Sprache: „Wir befinden uns nicht in der Vorkriegszeit, sondern in der Vorfriedenszeit. Denn am Ende steht immer der Frieden.“
Das friedensethische Podiumsgespräch war Teil einer mehrtägigen Ost-West-Begegnung. Die Superintendentinnen der rheinischen und mitteldeutschen Kirche hatten sich zu Tagungen auf dem Heiligen Berg verabredet und gemeinsame Programmpunkte, wie die paarweise Freizeitgestaltung, vereinbart. Jens Sannig, Superintendent im Kirchenkreis Jülich, schätzt an seinen Thüringer Kolleginnen besonders deren „Fröhlichkeit“ bei der Gestaltung von Kirche und ihre Offenheit für Veränderungen. Er betont: „Wir müssen lernen, dass wir nicht mehr der Mittelpunkt sind, aber in Netzwerken weiter stark sein können.“ Im Osten denke man zudem stärker über Gemeindegrenzen hinaus – bei nur noch rund 17.000 Gemeindegliedern im Kirchenkreis Jena eine notwendige Haltung: „Wir sind so wenige, dass wir fast schon wieder sexy sind.“
Quelle: EKiR