Neues Rettungsschiff für das Mittelmeer

Mehrere Landeskirchen unterstützen Hilfsaktion mit Spenden


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Der Verein „United 4 Rescue - Gemeinsam Retten!“ will die Seenotrettungsorganisation "Sea-Watch" beauftragen, ein weiteres Schiff ins Mittelmeer zu schicken.

Kirchenpräsident Martin Heimbucher, begrüßt die Initiative für ein neues Seenotrettungsschiff im Mittelmeer. Heute hatte die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) bekannt gegeben, gemeinsam mit einem zivilgesellschaftlichen Bündnis über eine Spendensammlung ein neues Schiff zu finanzieren. Heimbucher sagte: „Wir sehen uns durch das Evangelium von Jesus Christus zur Hilfe herausgefordert.“ Solange der EU-Grenzschutz es nicht verhindere, dass so viele Flüchtlinge im Meer ertrinken, sei eine von Kirchen unterstützte Seenotrettung nötig. Die kirchliche Initiative für ein neues Rettungsschiff solle ein Zeichen setzen, das unsere Gesellschaft an ihre humanitäre Pflicht erinnert, so Heimbucher.

Die Evangelisch-reformierte Kirche hatte bereits im August als erste evangelische Landeskirche der Initiative für die Seenotrettung Unterstützung zugesagt und 15.000 zur Verfügung gestellt. Die Idee, ein kirchliches Rettungsschiff ins Mittelmeer zu schicken, entstand im Sommer beim Dortmunder Kirchentag.

Auch die Evangelische Kirche im Rheinland gibt 100.000 Euro an „United4Rescue – Gemeinsam retten“. Gleichzeitig ruft Präses Manfred Rekowski die 687 rheinischen Kirchengemeinden zwischen Niederrhein und Saarland zu einer Sonderkollekte auf, die insbesondere in Griechenland gestrandeten Bootsflüchtlingen helfen soll. „Mehr als 19.000 Menschen sind seit 2014 im Mittelmeer ertrunken. Immer wieder schrecken uns Nachrichten auf, die von neuen Toten berichten. An dieses tausendfache Sterben wollen wir uns nicht gewöhnen“, schreibt Präses Rekowski in einem Brief an die Gemeinden der Evangelischen Kirche im Rheinland.

Schon im Januar 2019 hat die Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland auf Vorschlag der Jugendsynode beschlossen, die Bereitstellung eines neuen Seenotrettungsschiffes zu ermöglichen. Zwischenzeitlich hat der Rat der EKD einen Impuls des Deutschen Evangelischen Kirchentages aufgegriffen und nun zu einem breiten zivilgesellschaftlichen Bündnis „United4Rescue – Gemeinsam retten“ aufgerufen, das die zivile Seenotrettung mit einem neuem Rettungsschiff sowie die Seenotrettung insgesamt unterstützt. Die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat Mitte November dieses Vorhaben aufgegriffen und empfiehlt allen Kirchengemeinden, dieses Aktionsbündnis zu unterstützen.


Quelle: EKiR/ErK