Präses Rekowski kritisiert die weitere Aushöhlung des Sonntagsschutzes

Beschluss der Regierungsmehrheit in NRW 'führt in die falsche Richtung'


'Der Sonntag erinnert daran, dass Menschen nicht nur zur Arbeit geschaffen sind und ihre Würde nicht an ihrer Leistung hängt. Von hoher sozialer Bedeutung ist die Möglichkeit des gemeinsamen Innehaltens, die Gestaltung der Sonn- und Feiertage in Familien, mit Freunden oder in Vereinen. All dies unterläuft die Entscheidung der NRW-Landesregierung. Der Schutz des Sonntags wird so weiter aufgeweicht.'

„Der Sonntag dient dem Menschen, weil er dem Einzelnen regelmäßig eine Atempause im Alltag und der Gesellschaft Zeit für Gemeinschaftliches verschafft. Das ist ein hohes kulturelles Gut in unserem Land. Die von der CDU-geführten NRW-Landesregierung nun durchgesetzte weitere Aushöhlung des grundgesetzlich verankerten Sonntagsschutzes, führt in die falsche Richtung.“ So kommentiert Manfred Rekowski, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, die Verdoppelung der verkaufsoffenen Sonntage von vier auf acht im Jahr, die der Landtag in Düsseldorf heute mit den Stimmen der Regierungsfraktionen CDU und FDP beschlossen hat: „Diese weitere Aufweichung des auch in der nordrhein-westfälischen Landesverfassung festgeschriebenen Sonntagsschutzes über das geltende Ladenöffnungsgesetz hinaus bedeutet eine zunehmende wirtschaftliche Verzweckung aller Lebensbereiche. Wir lehnen es ab, dass der Sonntag immer mehr ein Tag des Kaufens und Verkaufens und nicht mehr ein Tag für den Menschen sein soll.“

Die rheinische Kirche hatte sich - gemeinsam mit der westfälischen Kirche und der lippischen Kirche - in den vergangenen Wochen und Monaten deutlich gegen die Pläne der Landesregierung im sogenannten Entfesselungspaket I mit entsprechenden Synodenbeschlüssen, Aktionen in den Sozialen Netzwerken und einer Demonstration vor dem Landtag gewehrt. 

Quelle: EkiR