Praktische Hilfe für Rettungsmission

Lippe: Spenden für Rettungsschiff


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Lippische Landeskirche unterstützt Wartungsarbeiten an der Alan Kurdi mit 5.000 Euro.

Die Lippische Landeskirche überweist einen Zuschuss in Höhe von 5.000 Euro für Werftkosten, die beim Rettungsschiff Alan Kurdi anfallen, dessen Besatzung im Mittelmeer vor der libyschen Küste Flüchtlinge aus Seenot rettet. An dem Schiff müssen in Spanien dringend notwendige Wartungsarbeiten durchgeführt werden.

Mindestens zwei Menschen aus Lippe haben in den letzten Monaten an Rettungsmissionen der Organisation „Sea-Eye“ im Mittelmeer teilgenommen und in verschiedenen Veranstaltungen in Lippe von ihren Erfahrungen berichtet. Das Rettungsschiff „Alan Kurdi“ ist eines der letzten Schiffe überhaupt, das Rettungsmissionen auf der Hauptfluchtroute im Mittelmeer vor der Libyschen Küste durchführt. Die offizielle europäische Mission „Sophia“, an der auch die Bundesmarine beteiligt war, wurde inzwischen ausgesetzt. Viele Frachtschiffe meiden das kritische Seegebiet, nachdem aufgenommene Flüchtlinge nicht in nahegelegenen Häfen von Bord gehen durften.

Dieter Bökemeier, Pfarrer für Flucht und Migration der Lippischen Landeskirche: „Alle zivilen Rettungsorganisationen wurden massiv behindert, Schiffe beschlagnahmt oder auf hoher See aufgefordert, gerettete Flüchtlinge an die libysche Küstenwache zu übergeben. Als Kirchen in Deutschland haben wir verschiedentlich diese skandalöse Praxis kritisiert und eine staatliche organisierte Seenotrettung gefordert, die die Geretteten in sichere europäische Häfen bringt. Allein im vergangenen Jahr ertranken im Mittelmeer nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) aber mehr als 2.260 Menschen bei dem Versuch, mit Booten das europäische Festland zu erreichen.“

In ihrem vorläufig letzten Einsatz im April dieses Jahres konnte die Alan Kurdi 64 Menschen retten, die aber erst nach längeren Verhandlungen das Schiff verlassen durften und auf vier EU-Länder verteilt werden. Die Alan Kurdi selbst durfte nicht in Malta anlegen, sondern musste sich auf eine längere Rückfahrt nach Spanien machen; eine Folgemission musste deshalb abgesagt werden. „Jetzt wird sich eine Werftpause anschließen, in der mit erheblichen Kosten dringend notwendige Wartungsarbeiten durchgeführt werden“, so Dieter Bökemeier weiter: „Zur Finanzierung dieser Arbeiten werden dringend Spenden erbeten, damit die Alan Kurdi im Juni, der im letzten Jahr der tödlichste Monat vor der libysche Küste war, wieder im Einsatz sein kann.“ Spendenkonto der Organisation Sea-Eye e.V.: Volksbank Regensburg, IBAN: DE60 7509 0000 0000 0798 98, BIC: GENODEF1R01. Weitere Infos: www.sea-eye.de .


Quelle: Lippe