Pröpstin Bertram-Schäfer: Hoffnung in die Welt tragen

Hessen-Nassau: Amtswechsel in Nord-Nassau


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Bei ihrer Einführung hat die neue Pröpstin für Nord-Nassau, Sabine Bertram-Schäfer, das Verbreiten von Hoffnung als eine der wichtigsten Aufgaben der Kirche angesichts der aktuellen Lage bezeichnet. Wegen der Corona-Pandemie wurde ein Amtswechsel erstmals live im Internet gezeigt. Hier den Livestream auch noch einmal ansehen.

Die neue evangelische Pröpstin für den Bereich Nord-Nassau, Sabine Bertram-Schäfer, hat das Verbreiten von Hoffnung als eine der wichtigsten Aufgaben der Kirche angesichts der aktuellen Lage bezeichnet. Bei ihrer Einführung erinnerte sie in der Herborner Stadtkirche an die Vereinsamung von Älteren in der Corona-Pandemie, die Herausforderungen des Pflegepersonals oder die kritische Situation von vielen Gastronomiebetrieben. „Als Kirche Jesu Christi ist es unsere Aufgabe, Hoffnung in die Welt zu tragen. Wer, wenn nicht wir Christen, können und sollen Hoffnung in dieser Zeit verbreiten?“, sagte die 54 Jahre Theologin, deren Amt mit der einer Regionalbischöfin vergleichbar ist.

Im September wurde die langjährige Dekanin des Dekanats Büdinger Land von der Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) zur Pröpstin gewählt. Offizieller Dienstantritt ist Januar. Sie ist dann für rund 200.000 Evangelische in 169 Kirchengemeinden in der Region Mittelhessen und an Lahn und  Ems zuständig. Erstmals in der Geschichte der hessen-nassauischen Kirche wurde ein Amtswechsel von leitenden Geistlichen wegen der Corona-Pandemie ohne mitfeiernde Gemeinde im Gottesdienst begangen aber dafür live im Internet übertragen.

Die scheidende Pröpstin für Nord-Nassau, Annegret Puttkammer, erinnerte in dem Gottesdienst an das zurückliegende Jahrzehnt, das von Veränderung und Wandel geprägt gewesen sei. So hätten Prognosen der mittelhessischen Region eine düstere Zukunft prophezeit, die so nicht eingetreten sei. Viele Kirchengemeinden hätten „beherzt neue Wege beschritten“, die beispielsweise beim Hessentag in Herborn 2016 deutlich geworden seien. Nach Worten Puttkammers haben sie trotz vieler Herausforderungen wie zuletzt der Coronakrise „ausstrahlend und ermutigend“ gewirkt. Puttkammer hatte das Amt der Pröpstin seit 2011 inne. Die 57 Jahre alte Theologin wechselt zum Jahresende als Direktorin zum Neukirchener Erziehungsverein nach Neukirchen-Vluyn bei Duisburg.

Sabine Bertram-Schäfer sprach sich zuletzt in ihrer Bewerbungsrede für das Amt der Pröpstin für eine „resonanzfähige Kirche“ aus. Gerade in Umbruchszeiten müsse Kirche besonders „hinschauen und hinhören“. Bertram-Schäfer ist seit 2016 Dekanin des heutigen Dekanats Büdinger Land. Die Pfarrerin ist stellvertretende Vorsitzende im Vorstand der hessen-nassauischen Dekaninnen und Dekane. Bertram-Schäfer war von 1998 bis 2013 Synodale der hessen-nassauischen Kirchensynode und Mitglied in zahlreichen Fachausschüssen. Sie engagierte sich darüber hinaus unter anderem in der Weiterentwicklung des Pfarrbildes und ist seit zehn Jahren an der Auswahl von Pfarramtskandidatinnen- und Kandidaten beteiligt.


Quelle: EKHN