'Reformiert sein bedeutet ökumenisch zu sein'

Reformierter Bund: WGRK-Interimsgeneralsekretär Setri Nyomi betont Vielfalt reformierter Identitäten

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Nyomi stellte in seinem Auftaktvortrag zur Hauptversammlung des Reformierten Bundes in Frage, ob eine Definition reformierter Identitäten weltweit möglich und nötig ist.

230 Mitgliedskirchen in mehr als 100 Ländern: Lässt sich eine weltweit gültige Identität der Reformierten in der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WGRK) festmachen? Setri Nyomi, WGRK-Interimsgeneralsekretär bezweifelt das: In seinem Vortrag im Französischen Dom in Berlin zum Auftakt der Hauptversammlung des Reformierten Bundes (25.-27. April 2024, Berlin) sprach er vielmehr von einer „weltweiten Bewegung“ „reformierter Identitäten“. Reformierte Kirchen hätten nicht überall das selbe Selbstverständnis: „In unserer Identität bekräftigen wir unsere Einheit in Christus, gleichzeitig erkennen wir aber auch unsere Vielfalt an.“

Trotzdem hätten Reformierte nach ihrem Selbstverständnis einige Gemeinsamkeiten in ihren Identitäten. So etwa fühlten sich Reformierte berufen, „Gottes Agenten der Transformation in einer zerbrochenen Welt zu sein“. Reformierte schätzten, auch in Hinblick auf die Arbeit in unierten Kirchen, ihre ökumenischen Orientierungen. Reformiert sein bedeute ökumenisch zu sein, so Nyomi. Das reformierte Erbe sieht er als weltweite Bewegung: „Gemeinsam bemühen wir uns, den Willen Gottes zu erkennen, die Zeichen unserer Zeit zu deuten und im Einklang mit Gottes Auftrag transformativ zu handeln.“

Den Eröffnungsgottesdienst gestalteten Bernd Becker (Moderator des Reformierten Bundes), Christian Stäblein (Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz) und Senta Reisenbüchler (Pfarrerin der Französischen Kirche Berlin). Stäblein predigte zu Psalm 98 („Singet dem Herrn ein neues Lied / denn er tut Wunder / … “). Er bezog sich in seiner Eröffnungspredigt auf die Bedeutung der Psalmen für die reformierte Identität: „Die Psalmengesänge sind seit jeher ein reformiertes Kennzeichnungsmerkmal“, sagte Stäblein, ein Aufruf zur Hoffnung und der fortwährenden Erneuerung. Bezugnehmend auf den Exodus erinnere uns Ps 98 außerdem daran, dass Reformation „immer jetzt“ sei.

Die Hauptversammlung des Reformierten Bundes widmet sich 2024 Fragen zu reformierten Identitäten. Zu den geladenen Gästen gehört neben Setri Nyomi unter anderem Christian Neddens, Professor für Systematische Theologie an der Lutherisch Theologischen Hochschule Oberursel als lutherische Stimme und „Impulsgeber“ (Vortrag: 27. April um 10.45 Uhr).

Zur Hauptversammlung stehen in diesem Jahr außerdem mehrere Neuwahlen an: Für sechs von zwölf gewählten Mitgliedern endet die Amtszeit mit dieser Hauptversammlung. Das betrifft auch den derzeitigen Moderator des Reformierten Bundes, Bernd Becker. Der Moderator / Die Moderatorin ist „Gesicht und Stimme des Reformierten Bundes“. Er/Sie wird durch die Hauptversammlung des Reformierten Bundes e.V. (RbeV) und durch die Generalversammlung des Reformierten Bundes in der EKD (RBiEKD) regulär für acht Jahre gewählt.


RB
25.-27. April 2024, Französischer Dom (Berlin)

Das Programm steht: Die Hauptversammlung widmet sich in diesem Jahr Fragen zur Reformierten Identität. Für das Moderamen stehen Wahlen an.