Reformierter Bund will Dialog der Religionen stärken

Gespräch mit dem Islam besonders wichtig

Emden. Der Reformierte Bund in Deutschland will den interreligiösen Dialog stärken. Besonders wichtig sei der Dialog mit dem Islam, sagte sein Vorsitzender Peter Bukowski am Freitag vor der Hauptversammlung in Emden. "Wir müssen in den Kirchengemeinden vor Ort umgehen können mit einer Gesellschaft, die von unterschiedlichen Religionen getragen wird." Ein Blick auf eine Weltkarte über die Religionszugehörigkeit zeige, wie dringend das Thema sei, sagte der aus Wuppertal stammende Bukowski.

Die dreitägige Hauptversammlung tagt seit Donnerstag in der Emder Johannes-a-Lasco-Bibliothek. Unter den rund 150 Teilnehmern sind auch internationale Gäste aus Dänemark, den Niederlanden, der Schweiz und Südafrika. In Deutschland gehören dem Bund etwa 350 Gemeinden aus den beiden evangelisch-reformierten Landeskirchen sowie aus unierten Landeskirchen wie Rheinland und Westfalen an. Hinzu kommen etwa 600 Einzelpersonen. Der Verein hat seinen Sitz in Hannover.

Als zweites brennendes Thema evangelisch-reformierter Theologie bezeichnete Bukowski in seinem Bericht die Frage nach politischer und sozialer Gerechtigkeit sowohl im eigenen Land als auch weltweit. Die Kirche müsse hier "die richtigen Fragen stellen". Bereits vor acht Jahren sei der Reformierte Bund dem Globalisierungsbündnis Attac beigetreten. Dessen Forderung nach einer internationalen Finanztransaktionssteuer stehe heute auf der politischen Tagesordnung der Regierenden, unter anderem auch bei Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).


Ulf Preuß, Pressesprecher der Evangelisch-reformierten Kirche, Leer, 30. September 2011