Aktuelle Termine
!!Die für März 2021 vorgesehen Tagung wird verschoben!!
Unter dem Tagungsschwerpunkt "Ordnung und Freiheit im reformierten Protestantismus" lädt die Gesellschaft für die Geschichte des reformierten Protestantismus e.V. und die Johannes a Lasco Bibliothek Emden in Kooperation mit der Vereniging voor Nederlandse Kerkgeschiedenis ein zur 13. Internationalen Emder Tagung zur Geschichte des reformierten Protestantismus.
Programm:
FREITAG, 12. MÄRZ 2021
17:00 Mitgliederversammlung
18:15 Begrüßung und Eröffnung
18:30 PD Dr. Kęstutis Daugirdas (Emden), Die Emder Synode 1571: Von einer in Freiheit geordneten Kirche
Prof. Dr. Matthias Freudenberg (Saarbrücken/Wuppertal), Theologische Konturen der Freiheit am Beispiel der Akten der Emder Synode 1571
19:30 Verleihung des J.F.G.-Goeters-Preises
20:00 Abendessen
SONNABEND, 13. MÄRZ 2021
08:30 Morgenandacht Dr. J. Marius J. Lange van Ravenswaay (Moormerland)
09:00 Prof. Dr. Martin van Gelderen (Göttingen), Gewissen und Wille, Widerstand und Republik: die Freiheitsdebatten der niederländischen Protestanten 1561-1621
09:45 Prof. Dr. Mirjam van Veen (Amsterdam), „… peu de zèle …“ Die reformierten Flüchtlingsgemeinden und der niederländische Freiheitsstreit
10:30 Kaffeepause
11:00 PD Dr. Tobias Sarx (Ratzeburg/Marburg), Die Bibel als Garant evangelischer Frei-heit und gesellschaftlicher Ordnung im Werk des reformierten Theologen Franciscus Junius d. Ä. (1545–1602)
11:45 Prof. Dr. Thomas Kuhn (Greifswald), Freiheitsideen im reformierten Protestantismus der Schweiz im 19. Jahrhun-dert
12:30 Mittagsimbiss
13:15 Kurzvorträge
15:00 Exkursion: Kloster Ihlow und Upstalsboom Dr. Klaas-Dieter Voß (Emden), Arno Ulrichs (Simonswolde)
20:00 Festvortrag: Vorsitzende/r Bischöfin/ Bischof der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen
20:45 Festempfang
SONNTAG, 14. MÄRZ 2021
08:30 Morgenandacht Dr. Achim Detmers (Hannover)
09:15 Prof. Dr. Paul Abels (Gouda/Leiden), Reformierte (Un-)Freiheit. Katholiken unter dem reformierten Joch
10:00 Prof. Dr. Veronika Albrecht-Birkner (Halle/Siegen), Kirchliche Ordnung im Konflikt. Die Siegener Synode von 1935
10:45 Kaffeepause
11:15 Prof. Dr. Martin Laube (Göttingen), Freiheit in der reformierten Theologie – das 20. Jahrhundert und aktuelle Herausforderungen
12:00 Schlussrunde
12:30 Ende der Tagung
TAGUNGSORT
Johannes a Lasco Bibliothek Emden
Kirchstraße 22, 26721 Emden
TAGUNGSBEITRAG
€ 50,- (Mitglieder € 30,-; Studierende frei). Der Preis schließt die Verpflegung am Freitagabend, Samstagmittag und -abend ein.
Schweigen im Schatten von Corona
Mittwochskolumne von Paul Oppenheim

Wie ist es möglich, dass die Weltöffentlichkeit diese Ungeheuerlichkeit schweigend hinnimmt? Ist der Völkermord der Türken an den Armeniern etwa vergessen? Wir kann jener Präsident Erdogan, der so hartnäckig den Völkermord an den Armeniern leugnet, seine Soldaten auf Armenier schießen lassen und deren Niederlage unverhohlen feiern?
Ist denn vergessen, wie im Schatten des Ersten Weltkriegs die christlichen Armenier Opfer des türkischen Nationalismus wurden? Durch Vertreibung und Massendeportationen kamen Zehntausende wehrloser Menschen zu Tode. Gräueltaten kosteten Hunderttausensenden das Leben. Tausende flohen ins Ausland. Es hat 100 Jahre gedauert bis der deutsche Bundestag im Juni 2016 beschloss, dieses Verbrechen, an dem auch das Deutsche Reich beteiligt war, beim Namen zu nennen und es als Völkermord zu ächten. Weltweit wird der 24. April als Gedenktag für den Völkermord an den Armeniern begangen aber bis heute verbietet die Türkei jede Erwähnung des Völkermordes in Schulbüchern oder in den Medien. Das Europäische Parlament hat hingegen schon 1987 die Anerkennung des Völkermordes durch die Türkei zur Bedingung für deren Beitritt zur EU gemacht.
Seinerzeit war es der deutsche Pfarrer Johannes Lepsius, der als einsamer Mahner versucht hat, das Gewissen des Westens aufzurütteln. Mit seinen Schriften, die in Deutschland verboten waren, wollte er den Völkermord verhindern, der mit Billigung des Deutschen Reiches geschah. Bis heute kennen nur wenige seinen Namen.
Man stelle sich vor, es würden deutsche Truppen gegen den Staat Israel kämpfen und der deutsche Bundespräsident würde bei einer Militärparade in irgendeinem arabischen Land den „glorreichen Sieg“ gegen Israel feiern. Wir denken so etwas sei unmöglich, aber mit dem Auftritt Erdogans in Baku ist vor unseren Augen eine solche Ungeheuerlichkeit geschehen. Ein Aufschrei der Empörung ist aber nicht zu hören und auch von Seiten der Kirchen ist kein Protest zu vernehmen.
Paul Oppenheim