'Setzen Sie ein Zeichen für den Wandel'

Landeskirchen unterstützen Aktionen für Klimaschutz


Unterwegs fürs Klima: Teilnehmer*innen ds 5. Ökumenischen Pilgerwegs © EKvW

Rund einen Monat vor der geplanten UN-Klimakonferenz rufen Landeskirchen zu Klimaschutz auf - deutschlandweit finden Aktionen statt.

Zum Klimastreik der "Fridays for Future" am 24. September sagt Thorsten Latzel, Präses Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) seine Unterstützung zu und ruft zur Teilnahme auf: "Setzen Sie ein Zeichen für den Wandel, der jetzt passieren muss, nicht morgen", so Latzel.

"Wenn die Menschheit nichts unternimmt, wird die Durchschnittstemperatur der Erde bis zum Jahr 2030 so weit steigen, dass Hitzewellen, Tropenstürme, extreme Regen- und Schneefälle und intensivere Waldbrände häufiger werden", sagt der 50-jährige Theologe. "Das sind keine apokalyptischen Bedrohungsszenarien, sondern seriöse wissenschaftliche Prognosen."

Auch die Evangelische Kirche von Westfalen ruft zur Beteiligung am Klimaaktionstag von "Fridays for future" auf. "Wir müssen jetzt entschlossen handeln, damit die Jugendlichen heute und die künftigen Generationen nicht ihrer natürlichen Lebensgrundlage beraubt werden", sagt Präses Annette Kurschus. Die leitende Theologin der EKvW begleitete in diesen Tagen den 5. Ökumenische Pilgerweg für Klimagerechtigkeit von Polen nach Glasgow. "Der Klimawandel zeigt auch hier bei uns deutliche Spuren. Dass Sie sich auf den Weg gemacht haben, ist daher mehr als ein symbolisches Zeichen", begrüßte die Präses die Pilgergruppe. Das Motto "Geht doch!" sei Aufforderung und Ermutigung zugleich, beim Klimaschutz voran zu gehen.

Seit Mitte August und noch bis Ende Oktober sind Pilgerinnen und Pilger auf dem 5. Ökumenischen Pilgerweg für Klimagerechtigkeit unterwegs. Am Wochenende führten zwei Tagesetappen der insgesamt rund 1450 Kilometer langen Strecke auch durch das Gebiet der Lippischen Landeskirche. Gemeinsam mit den Pilgerinnen und Pilgern feierte Landessuperintendent Dietmar Arends eine Andacht in der evangelisch-reformierten Kirche Hiddesen.

Seit Mitte August und noch bis Ende Oktober sind Pilgerinnen und Pilger auf dem 5. Ökumenischen Pilgerweg für Klimagerechtigkeit unterwegs. Am Wochenende führten zwei Tagesetappen der insgesamt rund 1450 Kilometer langen Strecke durch das Gebiet der Lippischen Landeskirche. Gemeinsam mit den Pilgerinnen und Pilgern feierte Landessuperintendent Dietmar Arends eine Andacht in der evangelisch-reformierten Kirche Hiddesen.

Auf der Erde gebe es längst nicht mehr nur einzelne dürre Täler, sondern die dürren Zeiten nähmen mancherorts kein Ende mehr – und aus dem milden Frühregen sei vielerorts nicht mehr beherrschbarer Starkregen geworden. "Das geht inzwischen auch nicht mehr an uns vorüber, wie wir gerade auf schlimme Weise erlebt haben", so Dietmar Arends weiter: "Aber es betrifft immer noch mit großem Abstand am meisten die Menschen in dieser Welt, die am wenigsten zum Klimawandel beigetragen haben."

Das Projekt, das auf breiter ökumenischer Basis angelegt ist, hat zum Ziel, auf die globalen Dimensionen des Klimawandels aufmerksam zu machen und im Sinne der biblisch fundierten "Option für die Armen" den Diskurs um Gerechtigkeitsfragen voranzutreiben. Start war am 14. August in Zielona Góra (Polen), am 29. Oktober soll Glasgow (Schottland) erreicht werden, wo zwei Tage später die UN-Klimakonferenz starten wird.

Langfristig planen Landeskirchen Klimaschutz immer mehr auch im Alltag zu verankern. Die Evangelisch-reformierte Kirche etwa beschäftigt seit September 2020 einen Klimaschutzmanager. Mit Unterstützung kirchlicher Gremien und externer Fachleute arbeitet er an einem Klimaschutzkonzept, das im Frühjahr 2022 fertiggestellt werden soll. Es soll konkrete Maßnahmen beschreiben, um die gesamte Landeskirche mit den Kirchengemeinden und Synodalverbänden in die Klimaneutralität zu führen. Eine Beschlussfassung über das Klimaschutzkonzept ist für die Frühjahrssynode 2022 vorgesehen.

Am 16. September haben Vertreterinnen und Vertreter von "Christinas For Future" zwölf zentrale Forderungen an die Leitungen von Landeskirchen und Bistümern übergeben. „Christians For Future“ fordern in ihrem Papier, dass die Kirchen bis 2030 klimaneutral werden sollen. Ihr Geld sollten sie nicht mehr bei Unternehmen anlegen, die mit Öl, Gas oder Kohle ihren Umsatz machen. Sie müssten sich deutlich lauter, sichtbarer und unbequemer in die klimapolitischen Debatten einmischen, sagte Sonja Manderbach aus Oldenburg. Christians For Future ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Christinnen und Christen, die der Fridays-For-future-Bewegung nahestehen und sich für Klimagerechtigkeit engagieren.


Quelle: ErK/EKvW/Lippe/EKiR