Zuhause arbeiten
Perspektivwechsel
Das erzwungene Homeoffice der letzten Monate haben viele angenehm empfunden und andere gar nicht. Mit Kindern im Haushalt oder anderen Ablenkungsfaktoren lässt die Konzentration auf die Arbeit zu wünschen übrig. Anderseits können oft Arbeitsort und -zeit frei gewählt werden. Es zeigt sich, dass sehr unterschiedliche Arbeitsweisen gleich produktiv sein können: Wer diszipliniert Arbeitszeiten einhält, simuliert die Arbeitswelt zuhause. Aber warum nicht abends und nachts arbeiten, wenn da die Konzentration größer ist?
Zuhause arbeiten heißt freilich nicht, ständig unbeobachtet zu sein. Manche Aufgaben erfordern ständige Präsenz in Video-Konferenzen oder im Chat mit den Projektbeteiligten. Dann ist jedenfalls obenherum gepflegte Kleidung auch im Bürostuhl zuhause angesagt.
Die nächsten Monate werden zeigen, ob sich die lange schon angekündigte und nun unfreiwillig erprobte Arbeitsweise durchsetzen wird. Wenn Büroräume und Arbeitswege gespart werden können, wäre das sogar ein Gewinn für die Umwelt. Möglicherweise macht sich aber auch bemerkbar, dass in manchen Arbeitsprozessen eben doch der persönliche Kontakt und die kreative Atmosphäre fehlen.
Georg Rieger, Nürnberg