Hessen-Nassau: Pröpstin geht

Puttkammer wird Direktorin von Neukirchener Erziehungsverein


© EKHN/Bongard

Annegret Puttkammer, Pröpstin für Nord-Nassau, wird Direktorin des Neukirchener Erziehungsvereins und Chefin von 2000 Mitarbeitenden. Schon im Frühjahr soll in der EKHN eine Nachfolge für die Leitende Geistliche gefunden werden.

Annegret Puttkammer (56) wird neue Direktorin des Neukirchener Erziehungsvereins in Neukirchen-Vluyn bei Düsseldorf. Die hessen-nassauische Pröpstin für den Propsteibereich Nord-Nassau wird im Dezember 2020 Nachfolgerin von Hans-Wilhelm Fricke-Hein, der in den Ruhestand tritt. Das teilte der Aufsichtsrat des Neukirchener Erziehungsvereins am Dienstag (5. November) nach seiner Herbstsitzung mit.

Puttkammer wird die Einrichtung im kommenden Jahr als theologischer Vorstand gemeinsam mit dem kaufmännischen Vorstand Mathias Türpitz leiten. Der Neukirchener Erziehungsverein gehört zu den größten deutschen Kinder- und Jugendhilfeträgern mit insgesamt rund 2000 Beschäftigten in zehn Bundesländern. Puttkammer hatte ihr Amt als Pröpstin 2011 angetreten. Über ihre Nachfolge soll voraussichtlich bereits auf der Frühjahrstagung der hessen-nassauischen Kirchensynode Ende April 2020 entschieden werden.

Für die Neukirchener Verlagsgesellschaft ist die Theologin schon seit langem als Autorin für den „Neukirchener Kalender“ und den Kalender „momento“ sowie als Mitherausgeberin des „Wort für die Woche“ tätig. In einem ersten Statement sagte die designierte Direktorin: „Ich freue mich auf das hochengagierte Team und auf die vielfältigen Aufgaben! Mein wichtigstes Ziel: Besonders diejenigen, die es im Leben nicht leicht haben, sollen weiterhin liebevoll und fachkundig begleitet werden. Es soll ihnen an Leib und Seele gut gehen.“

Annegret Puttkammer (Jahrgang 1963) gilt als erfahrene Kennerin der evangelischen Kirche und ihrer Gremien. Nach dem Studium der Evangelischen Theologie an den Universitäten Münster und Bonn und dem Vikariat in Kleve übernahm sie dort eine halbe Pfarrstelle und eine halbe Stelle in der Krankenhausseelsorge. Von 1991 bis 1994 war sie Pastorin beim Evangelischen Bibelwerk im Rheinland. Nach der Heirat zog sie zu ihrem Ehemann Detlef Puttkammer nach Stuttgart und war dort Bildungsreferentin im Frauenwerk der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. 1997 kam sie in die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau und war zehn Jahre Gemeindepfarrerin in Wiesbaden und in Bad Soden-Neuenhain. 2008 wurde sie Dekanin im Dekanat Herborn. 2011 übernahm Puttkammer das Amt der Pröpstin in der Propstei Nord-Nassau mit Dienstsitz in Herborn, das sie bis heute innehat. In ihrer Region ist sie für über 200.000 Kirchenmitglieder und insgesamt rund 200 Pfarrerinnen und Pfarrern zuständig. Qua Amt, das mit dem einer Regionalbischöfin vergleichbar ist, ist sie auch Mitglied der Kirchenleitung und Dienstvorgesetzte der Dekaninnen und Dekane. Seit 2019 ist sie zudem stellvertretende Kuratoriumsvorsitzende von „midi“, der neuen Arbeitsstelle von EKD und Diakonie Deutschland für „missionarische Kirchenentwicklung und diakonische Profilbildung“.

Der 1845 von Pfarrer Andreas Bräm gegründete Neukirchener Erziehungsverein gehört zu den größten deutschen Kinder- und Jugendhilfeträgern. In zehn Bundesländern betreut er zusammen mit der Tochtergesellschaft Paul Gerhardt Werk rund 3000 junge Menschen - in stationären Einrichtungen, in Schulen und mit ambulanten Hilfeangeboten. In der Alten- und Behindertenhilfe ist der Erziehungsverein ebenfalls tätig, betreibt Senioreneinrichtungen und Wohnheime und bietet ambulante Betreuung an. Rund 2000 Beschäftigte arbeiten insgesamt in den verschiedenen Bereichen des diakonischen Unternehmens. Ein Berufskolleg für angehende Erzieher und eine Ausbildungsstätte für Diakone gehören ebenso dazu wie eine Fortbildungsakademie. Seine Bekanntheit verdankt der Erziehungsverein auch seinen Verlagsaktivitäten, vor allem dem Neukirchener Kalender, dem erfolgreichsten Andachts- und Meditationskalender im deutschen Sprachraum.


Quelle: EKHN