Das Nebeneinander der Konfessionen erhalten
Die südlichere der beiden hessischen evangelischen Landeskirchen ist eine, in der die lutherische, reformierte und unierte Tradition nebeneinander existieren.
Unterschiedliche Arten des Lebens und Glaubens sind vereint
Während sich das Gebiet von Hessen-Darmstadt nach der Wittenberger Reformation Martin Luther und Philipp Melanchthon anschloss, orientierten sich die Gemeinden in Nassau eher an der schweizerischen und niederländischen Reformation nach Ulrich Zwingli und Johannes Calvin. Im Zuge der Kirchenunionen im 19. Jahrhundert öffneten sich einzelne Gemeinden konfessionell. Die meisten lutherischen und reformierten Gemeinden haben aber bis heute ihr Bekenntnis behalten. "So ist eine Kirche entstanden, in der sehr unterschiedliche Arten des Lebens und des Glaubens nebeneinander und miteinander existieren."
Geteilte Macht
Aus den Erfahrungen der NS-Zeit hat die verfassunggebende Synode der EKHN im Jahre 1947 darauf verzichtet, an die Spitze dieser Kirche einen Bischof mit weitreichenden Vollmachten zu stellen. Die geistliche Leitung teilen sich die sechs Pröpstinnen und Pröpste, der Kirchenpräsident und sein Stellvertreter. Der Grundgedanke war: Ein Gremium wird sich nicht so leicht falschen Autoritäten unterordnen, wie es seinerzeit vielen Bischöfen unter den Nationalsozialisten widerfahren war.
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Reformierter Konvent in der Evangelischen Kirche in Hessen-Nassau
Profilierung zwischen Säkularisierung und Sakralisierung
Der reformierte Konvent in der Evang. Kirche in Hessen und Nassau trifft sich dreimal im Jahr an einem Mittwoch Vormittag und lädt einmal im jährlich zu einem öffentlichen Studientag ein. Zum Konvent kommen reformierte Gemindemitglieder, Pfarrerinnen und Pfarrer sowie der für das reformierte Bekenntnis zuständige Probst.
Der reformierte Konvent beteiligt sich an der aktuellen Diskussion über ekklesiologische Entwürfe, Strukturreformen und Leitbilder. Für diesen Diskussionsprozess verfasste der Konvent eine Stellungnahme zum Pfarrerbild.
Aufgabe der Zukunft sei, "sich in einem unierten Umfeld, das konfessionelle Fragen als obsolet ansieht, zwischen Säkularisierung und Sakralisierung zu profilieren", so Mechthild Gunkel in einem Bericht zur Hauptversammlung des Reformierten Bundes 2007.
Kontakt:
Pfrin. Mechthild Gunkel
In der Kirchtanne 27, 64297 Darmstadt
Tel. 06151 / 50 44 180
mechthild.gunkel@web.de
Über die Reformierten in Hessen informiert eine epd-Meldung >>>
Der Reformierte Konvent in der EKHN hat in seinen Sitzungen im April und August 2011 über das Kairos-Palästina-Dokument beraten und ein Impulspapier verabschiedet.
Region (hjb). Die Dekanate Dillenburg und Herborn wollen 2009 an den 500. Geburtstag von Johannes Calvins erinnern. Herborn war Sitz der „Hohen Schule“, einer bedeutenden reformierten Universität. Hier haben Lehrer wie Kaspar Olevian, ein Schüler Calvins, unterrichtet.
Der Reformierte Konvent kritisiert die vorgeschlagene Neuformulierung der Kirchenordnung: Die synodal-presbyteriale Verfasstheit der Kirche und das Gemeindeprinzip würden stark eingeschränkt.
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