UCC-Präsident ruft Kirchen zum Widerstand gegen Rassismus auf

Der leitende Geistliche der US-Kirche spricht bei der UEK-Vollkonferenz


Rev. Dr. John C. Dorhauer, General Minister und President der United Church of Christ bei der Vollversammlung der Union Evangelischer Kirchen in Dresden

Im Rahmen des jährlichen Treffens der unierten und reformierten Kirchen sprach Pfarrer John Dorhauer über die Mitverantwortung der Kirchen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Der Präsident der United Church of Christ (UCC) Pfarrer John Dorhauer hat vor der Vollkonferenz der Union Evangelischer Kirchen (UEK) in Dresden eine flammende Rede zur Situation in den Vereinigten Staaten und anderen Gegenden der Welt gehalten. Die Versammlung hatte die „Mitverantwortung der Kirchen für den Zusammenhalt der Gesellschaft“ zum Schwerpunktthema gemacht. Neben dem geistlichen Oberhaupt der UCC sprachen noch die Vizepräsidentin des thüringischen Landtags, Dorothea Marx und der Sozialforscher Frank Vogelsang.

Dorhauer begann seine Rede mit der Trauer über die Zustände in seinem Land: „Das Amerika, in dem wir aufgewachsen sind, droht sich aufzulösen. Das bricht mir das Herz.“ Als Kind habe er die Reden von Martin Luther King gehört. Nun sei mit Donald Trump ein Präsident gewählt worden, „weil er ein Rassist ist“. Zwar sei Fremdenhass und Rassismus immer ein Teil der kulturellen Identität Amerikas gewesen. Doch seien weiße Überlegenheitsphantasien, Frauenfeindlichkeit und Homophobie zunehmend an den Rand gedrängt worden. „Ich habe immer geglaubt, dass die menschliche Geschichte auf Gerechtigkeit hin ausgerichtet ist.“ Doch nun werde alles in atemberaubender Geschwindigkeit zunichte gemacht.

Über die Rolle der Kirchen in den USA ist Dorhauer nicht so pessimistisch. Die Kirche könne als eine, die immer nationale und politische Grenzen zu überwinden hat, eine zentrale Rolle dabei spielen, Widerstand zu leisten. „Werden wir uns an die Geschichten erinnern, die Generationen von Menschen inspiriert haben, Fremde aufzunehmen? Werden wir uns denjenigen, die andere durch ihre ‚schickt-sie-zurück-Rufe‘ einzuschüchtern versuchen, in den Weg stellen und sie daran erinnern, dass auch wir einmal Fremde gewesen sind?

Die Vollvkonferenz der UEK tagt jeweils einen Tag vor der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die diesen Samstag in Dresden beginnt. In der UEK sind fast alle unierten und die beiden reformierten Kirchen verbunden, die gleichzeitig Mitglieder der EKD sind.

Die United Church of Christ (Vereinigte Kirche Christi) ist 1957 durch die Verschmelzung der Evangelical and Reformed Church und der Congregational Christian Church entstanden (wikipedia). Sie hat nach unterschiedlichen Angaben zwischen 800.000 und 1 Mio. Mitglieder.

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