'Der Frieden beginnt im Kleinen, in mir, bei uns!'

Renke Brahms zur Jahreslosung 2019


© EKD

Jeder kann nach Ansicht des Friedensbeauftragten des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Renke Brahms, einen Beitrag zum Frieden leisten.

„Der Frieden beginnt bei uns, in unserem Umgang miteinander, bei jedem Eintreten gegen alle Formen der Gewalt in unserem Umfeld, in der Familie, in der Stadt, in unserem Land, im Kleinen, bei mir, bei uns“, so Brahms. Und er fügt hinzu: „Und so kann er weite Kreise ziehen in diese oft so unfriedliche Welt.“

Darum freut sich der EKD-Friedensbeauftragte über die Jahreslosung „Suche Frieden und jage ihm nach“, die von der Ökumenischen Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen für 2019 ausgewählt wurde. „Das Wort aus dem 34. Psalm zeigt, dass Frieden ein Prozess, ein Weg ist. Und dieser Weg beginnt bei uns selbst und unserem inneren Frieden und dem Frieden mit Gott. Denn Gott schenkt uns seinen Frieden“, macht Renke Brahms deutlich. Aus diesem geschenkten Frieden Gottes würden die Menschen leben und er sei die Kraftquelle der Suche nach dem Frieden, ist der EKD-Friedensbeauftragte überzeugt.

Und die Suche nach dem Frieden sei in dieser unfriedlichen Welt dringend nötig, betont Renke Brahms, der auch der Leitende Geistliche der Bremischen Evangelischen Welt ist. „Es sind nicht nur die kriegerischen Konflikte an vielen Orten in der Welt, die scheinbar immer mehr zunehmen. Auch dort, wo Menschen wegen ihrer Herkunft, ihrer Hautfarbe, ihrer Religion oder ihrer Überzeugung ausgegrenzt oder verfolgt werden, da ist kein Frieden“, so der EKD-Friedensbeauftragte.

„Suche den Frieden und jage ihm nach, das ist so etwas wie eine Mobilmachung für den Frieden“, ist der Bremer Theologe überzeugt. Daher sei es wichtig, dass Christinnen und Christen ihre Stimmen erheben und sich einmischen, wenn der Frieden gefährdet werde. „Darum ist es gut, wenn Menschen für den Frieden in unserer Gesellschaft und weltweit auf die Straßen gehen, vor einer weiteren Aufrüstung mahnen, gegen Atomwaffen protestieren und ein Ende der Rüstungsexporte fordern, aber auch mit Freunden und der Familie darüber sprechen, was wir zum Frieden beitragen können“, so der EKD-Friedensbeauftragte.

Der Theologe verweist darauf, dass der Ökumenische Rat der Kirchen Christinnen und Christen aller Konfessionen und auch alle Menschen darüber hinaus zu einem Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens aufgerufen. „Christinnen und Christen sind immer auf der Suche nach dem Frieden, und manchmal müssen wir ihm auch nachjagen, wie es der Psalmist sagt. Doch auf diesem Pilgerweg finden wir Geschichten, die Mut machen und Hoffnung geben. Es sind Kraftorte, die helfen, auch die Schmerzorte wahrzunehmen und dabei Perspektiven des Friedens zu finden“, gibt der EKD-Friedensbeauftragte zu bedenken. Und weiter: „Es ist gut, dass wir uns auf diesen Weg machen. Und konkrete Schritte pflastern diesen Weg zu einem guten Leben in Frieden“, so Renke Brahms. Und wenn andere dies als Träumerei abtun würden, so würden Christinnen und Christen dennoch dem „Ich aber sage Euch“ ihres Heilands vertrauen.


Quelle: Verein für Friedensarbeit im Raum der EKD