Architekturpreis der rheinischen Kirche zum dritten Mal vergeben

Ausgezeichnete Kirchengebäude: die Preisträger im Überblick


Eine der Ausgezeichneten: Der Innenraum der Ohlweiler Kirche wurde komplett neu gestaltet © EKiR

Zum dritten Mal ist in Düsseldorf der Architekturpreis der Evangelischen Kirche im Rheinland vergeben worden.

Prämiert wurden mit der undotierten Auszeichnung Neubauten oder Umbauten in den Kategorien Kirche, Gemeindehaus und gebäudebezogene künstlerische Ausstattung. Zudem wurden zwei Sonderpreise für gelungene Denkmalpflege vergeben und – zum ersten Mal – ein Publikumspreis.

Christuskirche in Köln

In der Kategorie Kirche hat die Jury der Neubau der Christuskirche der Kirchengemeinde Köln am meisten überzeugt. Sie fand, dass die „Christuskirche mit der angrenzenden Wohnbebauung eine besonders gut gelungene erweiterte Nutzung von Kirche und kirchlichen Immobilien ist“. Aufgrund der maroden Bausubstanz und der nicht mehr dem Bedarf entsprechenden Größe der Kirche, hatte das Presbyterium beschlossen, den denkmalgeschützten Turm zu erhalten und eine neue Kirche für 200 Personen zu bauen. Auf dem Grundstück entstanden zusätzlich zwei Wohngebäude, die das neue Kirchenschiff umschließen. Darin sind auch Gewerbebetriebe und ein Teil der Gemeinderäume untergebracht.

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Gemeindehaus in St. Tönis

In der Kategorie Gemeindehaus wurde der Neubau des Gemeindehauses in St. Tönis ausgezeichnet. Die Gemeinde hat sich für den Abbruch des alten, funktional und energetisch nicht mehr tragbaren Gemeindehauses im rückwärtigen Grundstücksbereich entschieden. Das neue Gemeindezentrum wurde direkt an die Kirche angebaut. Durch neue Türen öffnet sich die Kirche zum Foyer des Gemeindezentrums und bietet die Möglichkeit, den Kirchraum bei größeren Gottesdiensten zu erweitern. „Städtebaulich bindet sich das Gebäude sehr gut in die vorhandene Struktur ein und passt sich maßstäblich seiner Umgebung an. Neu und Alt verbinden sich auf eine schlichte und moderne Weise“, heißt es in der Begründung der Jury.

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Dorfkirche in Ohlweiler/Hunsrück

In der Kategorie gebäudebezogene künstlerische Ausstattung prämierte die Jury das mutige Kunstprojekt der Trinitatisgemeinde in ihrer kleinen Dorfkirche in Ohlweiler/Hunsrück. Die künstlerische Ausstattung des denkmalgeschützten schlichten Kirchraumes umfasst eine Wandmalerei, die sich in Gänze erst bei genauerem Hinsehen entdecken lässt, sowie farbig gestaltete Glaselemente, die vor die bestehenden Fenster der Kirche gestellt wurden. „Dem Künstler gelingt es mit dem gezielten Einsatz von Farbe, kalligrafischen Elementen  sowie der Verbindung von Kanzel und Raumhülle einen völlig neuen Raumeindruck zu schaffen, den der Besucher nicht erwartet“, so die Jury.

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Friedhofskirche in Wuppertal und Heilandkirche in Bonn

Zudem lobte die Jury zwei Sonderpreise für gelungene Denkmalpflege aus. Das  Preisgericht  zeichnete zum einen  die „überzeugende künstlerische Gestaltung“ der Rosettenfenster der Friedhofskirche der Gemeinde Elberfeld-Nord in Wuppertal aus. Zum anderen wurde der Umbau des Innenraums der Heilandkirche in Bonn-Mehlem gewürdigt, der das ursprüngliche Raumkonzept wiederbelebt.

Bei der diesjährigen Preisverleihung wurde zum ersten Mal auch ein Publikumspreis vergeben. Die größte Zustimmung fand der Neubau des Gemeindezentrums der Kirchengemeinde Altenessen-Karnap mit seiner klaren äußeren Grundrissform und einer skulpturalen Dachlandschaft. Acht Wochen lang hatten Interessierte Gelegenheit in einer Ausstellung im Haus der Landeskirche für ihren Favoriten aus 24 Projekten zu stimmen.

Eine Multimediastory über die prämierten Projekte kann unter gotteshaeuser2018.ekir.de angesehen werden.

 

„Nur gemeinsam gelingen die wirklich überzeugenden Lösungen“

Der Architekturpreis der Evangelischen Kirche im Rheinland wurde 2012 zum ersten Mal verliehen und wird alle drei Jahre ausgelobt. Der Preis soll die Anstrengungen der der Kirchengemeinden und Kirchenkreise würdigen, in Zeiten knapper Geldmittel ihre Gebäude einladend und mit evangelischem Profil zu gestalten.

Ausgezeichnet werden dabei die Entwurfsleistungen der Architekturbüros und bildenden Künstlerinnen und Künstler sowie das Engagement der Kirchengemeinden und Kirchenkreise als Bauherren. „Denn nur gemeinsam gelingen die wirklich überzeugenden Lösungen, die wir unter den Gewinnerinnen und Gewinnern präsentiert sehen“, erklärt Gudrun Gotthardt, leitende Baudirektorin der rheinischen Kirche. „Im optimalen Fall bieten die Gebäude eine gute Hülle für die Inhalte und Konzepte einer Gemeinde. Wenn beides gut zusammenpasst, kommt auch unsere christliche Botschaft überzeugend herüber.“


Quelle: EKiR