Gegen den Terror

Lippe/Detmold: Juden, Christen, Muslime und Eziden beten in der Erlöserkirche am Markt


© Pixabay

Vertreter von vier Religionen haben beim ökumenischen Friedensgebet in der Erlöserkirche am Markt ein Zeichen gegen Hass, Gewalt und Terror gesetzt.

Barbara Linzbach und Dorothee Schneider von der katholischen Friedensbewegung Pax Christi konnten rund 70 Gäste begrüßen. Sie wiesen darauf hin, dass 2019 weltweit bereits über 80 Anschläge stattfanden. Der Völkermord durch den IS an kurdischen Eziden 2014, jüngste Anschläge auf zwei Moscheen in Christchurch, auf christliche Kirchen in Sri Lanka sowie Burkina Faso und auf eine Synagoge in Kalifornien hätten den Wunsch geweckt, durch gemeinsames Beten und Handeln die friedensstiftende Kraft der Religionen zu verdeutlichen. Mitmenschlichkeit, Respekt gegenüber Anderen und die Suche nach Frieden seien zentrale Botschaften aller Religionen. Terror versuche die Religionen zu instrumentalisieren und gegeneinander auszuspielen.

„Wir werden uns nicht auseinanderbringen lassen, sondern wir beten und handeln gemeinsam für den Frieden zwischen den Religionen und in der Welt“, sagte Dieter Bökemeier, Ökumenepfarrer und Beauftragter der Lippischen Landeskirche für den Dialog mit dem Islam.

Das Gebet mit Elementen aus allen vier Religionen gestalteten Vertreterinnen und Vertreter der beiden Detmolder islamischen Gemeinden, der jüdischen Gemeinde Herford-Detmold, eines ezidisch-kurdischen Elternvereins sowie römisch-katholische und evangelische Christinnen und Christen.

Prof. Matitjahu Kellig von der jüdischen Gemeinde Herford-Detmold übersetzte die Amida, das Hauptgebet des jüdischen Gottesdienstes, welches Kantor Jakow Zelewitsch auf Hebräisch intonierte. Monika Korbach (Lippische Landeskirche) las die Seligpreisungen der Bergpredigt. Singend trug Imam Orhan Güler vom Islamischen Kommunikationszentrum Detmold Texte aus dem Koran vor und betonte, dass der Koran Gewalt verbiete: „Wer einen unschuldigen Menschen tötet, tötet die gesamte Menschheit“. Für die Eziden, eine der ältesten monotheistischen Religionen, sprach Josef Kalasch vom kurdischen Elternverein ein Gebet, das die Heiligkeit aller Geschöpfe hervorhob. 

Weitere Beiträge erfolgten von Nihat Köse (Islamisches Kommunikationszentrum Detmold), Adem Dere (Ditib Detmold), Sami Sipahi (Ditib Münster) und Sirvan Ünal (Heimatverein Asider).

Kellig zitierte den katholischen Theologen Hans Küng: „Kein Frieden unter den Nationen ohne Frieden unter den Religionen“ und verwies auf die Notwendigkeit eines globalen Ethos. Kantor Zelewitsch intonierte das hebräische Kaddish, das nicht nur ein Totengebet, sondern auch ein Lob- und Friedensgebet ist.

Der Dialog der Religionen soll in Zukunft durch gemeinsames Handeln und gegenseitige Besuche vertieft werden. Das Islamische Kommunikationszentrum (IKZ) in der Industriestraße und die Ditib-Moscheegemeinde an der Lemgoer Straße luden die Gäste abends zum gemeinsamen Ramadan-Fastenbrechen (Iftar) ein.


Quelle: Lippe

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