Krieg mit Waffen 'Made in Germany'

EAK übt Kritik an europäischer Sicherheitspolitik


© Pixabay

Die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) wies auf den engen Zusammenhang zwischen Rüstungsexporten und Migrationsabwehr hin. Am Beispiel der Ägäis-Region erschien zum Thema nun eine Broschüre.

Steigerung der Waffenexporte, Schließen der europäischen Grenzen: Laut EAK erleben Kirche und Diakonie in ihrer Arbeit mit Geflüchteten die konkreten Auswirkungen von militärischer Gewalt und Waffen "Made in Germany" unmittelbar. In vielen Kirchengemeinden in Europa engagieren sich Menschen für Geflüchtete aus Kriegsregionen. Zunehmende komme es aber auch zu Nachfragen nach den Ursachen für Flucht und Migration wie auch nach den Folgen europäischer Migrations- und Sicherheitspolitik.

Die EAK hat gemeinsam mit mehreren evangelischen Landeskirchen, dem Mennonitischen Friedenskomitee, Borderline Europe e. V., dem Berlin Information-Center for Transatlantic Security (BITS) und anderen Nichtregierungsorganisationen eine Broschüre zu Rüstungsexporten und Migrationsabwehr erarbeitet. Am Beispiel der griechischen Ägäis-Region werden deutsche Rüstungsexporte und europäische Grenzsicherung darstellt und dabei die Konsequenzen für geflüchtete Menschen vor Ort beschrieben.

Auf der griechischen Insel Lesbos werden aus liegengebliebenen Rettungswesten geflüchteter Menschen Taschen hergestellt. Provozierend, solidarisch, bunt und nachhaltig. Jede dieser Taschen trägt den Stempel „Safe Passage“. Sie sind sprechende Objekte zur Forderung einer sicheren Einreise in die EU und eines würdigen Umgangs mit Menschen, die vor Krieg und Gewalt fliehen.

„Abschottung und Abschreckung, sie stehen in einem engen Zusammenhang“, betonte Dominik Meyer von Pro Asyl bei der ersten Präsentation der Broschüre in Frankfurt. Und Timmo Scherenberg vom Hessischen Flüchtlingsrat unterstrich: „Die massive militärische Sicherung geschlossener Grenzen ist ein vergessener Skandal.“ Gleichzeitig werde die europäische Außen- und Sicherheitspolitik zunehmend militarisiert, kritisierte Dr. Simone Wisotzki von der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung. Dazu gehörten die engere europäische Rüstungszusammenarbeit und die Überlegungen für einen EU-Rüstungsfonds. „Stattdessen sollte die EU auf eine klassische Entwicklungsarbeit setzen“, forderte Wisotzki.


Quelle: EAK