'Rüstung zerstört Zukunft'

Westfalen: Friedensbeauftragter Heiner Montanus kritisiert gestiegene Waffenexporte


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Montanus hat den Zuwachs der Rüstungsausgaben und die extrem gestiegenen Rüstungsexporte Deutschlands scharf verurteilt. Er forderte mehr Investitionen in Bildung, Ausbildung und Pflege.

Zum weltweiten Anstieg der Ausgaben für Rüstung – im vergangenen Jahr waren es 1917 Milliarden Dollar – habe Deutschland besonders stark beigetragen. Von 2018 bis 2019 stiegen die Rüstungsausgaben hierzulande um zehn Prozent. Außerdem haben auch die Waffenexporte aus Deutschland mit acht Milliarden Euro einen Höchststand erreicht - gegenüber 2018 eine Steigerung um rund 65 Prozent.

Fast die Hälfte der Rüstungsexporte ging in Länder, die weder der EU noch der NATO angehören – oft autoritär regierte Staaten. Rüstungsexporte in solche Länder wie etwa Ägypten „führen dazu, dass die Armen bekämpft werden und nicht die Armut“, so Montanus. „Die Rüstungsausgaben gehen auf Kosten von Bildung, Ernährung, Gesundheit. Auch auf Kosten von Demokratisierungsprozessen. Rüstungsausgaben verhindern, dass vor Ort in eine lebenswerte Zukunft investiert werden kann.“

Zwar sichere Rüstung in Deutschland Arbeitsplätze und Steuereinnahmen. Aber der Preis dafür sei zu hoch: „Denn Rüstung vernichtet Lebenschancen und Zukunft schon heute“, erklärte Montanus, der im Hauptamt Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Gelsenkirchen und Wattenscheid ist. Nach seiner Überzeugung gilt: „Wenn du den Frieden willst, bereite den Frieden vor. Wenn du Kindern Zukunft geben willst, baue gute Schulen. Wenn du eine zufriedene Bevölkerung haben möchtest, sichere ihre Arbeitsplätze.“