Nach den Attentaten von Beirut und Paris

Chris Ferguson verurteil ''alle Gewalttaten und gewaltsame Antworten darauf''.


Kirche und Moschee in Beirut; Foto: Phil Tanis/WGRK

Die Politik radikal zu ändern, um Frieden zu schaffen, Nächste willkommen zu heißen und nicht als Fremde abzustempel, dazu sollen alle reformierten Kirchen weltweit die Regierungen ihrer Länder aufrufen. Das fordert Chris Ferguson, Generalsekretär der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WGRK) in einem offenen Brief an die Mitgliedskirchen der Weltgemeinschaft

Vergeltet niemandem Böses mit Bösem. Seid auf Gutes bedacht gegenüber jedermann. Ist’s möglich, soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden. Rächt euch nicht selbst, meine Lieben, sondern gebt Raum dem Zorn Gottes; denn es steht geschrieben (5.Mose 32,35): »Die Rache ist mein; ich will vergelten, spricht der Herr. Vielmehr, »wenn deinen Feind hungert, gib ihm zu essen; dürstet ihn, gib ihm zu trinken. Wenn du das tust, so wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln« (Sprüche 25,21-22). Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem. Römer 12, 17-21

Liebe Geschwister in Christus,

Wir wissen seit langem, dass wir in einer verdorbenen und sündigen Welt leben, in der ungerechte Strukturen die Kreatur Gottes seufzen lässt. Unsere Herzen sind es leid, dem Teufelskreis der Gewalt zuzusehen, der sich von einem Land zum anderen wiederholt.

Schon wieder haben wir in den jüngsten Attentaten gegen unschuldige Menschen in Beirut und Paris Beweise dieser globalen Krise erfahren. Schon wieder haben wir erlebt, dass politische Führer mit militärischen Angriffen reagiert haben, anstatt sich mit den tieferen Ursachen des Unrechts zu befassen, der Marginalisierung und Unterdrückung von Menschen.

Wir verurteilen alle Gewalttaten und gewaltsame Antworten darauf. Gewalt hat keinen Platz in dieser von Gott geliebten Welt –nirgends, zu keiner Zeit und aus keinem Grund. Das gilt für die Gewalt, die die Mächtigen gegen die Schwachen ausüben, Gewalt unter dem Vorwand einer Religion sowie die strukturelle Gewalt, die von einem weltweiten militärisch-industriellen Komplex ausgeht.

Die Nationale Evangelische Synode von Syria und dem Libanon hat erklärt: “Gewalt verneint den Willen Gottes, der für alle das Leben will… Wir rufen die ganze Welt dazu auf, sich gegen jegliche Gewalttaten aufzulehnen, alles Mögliche zu tun, um die tragischen Vorgänge in Syrien, dem Irak und an anderen Orten zu beenden… Wir laden alle, die an den Gott des Lebens glauben, mit uns dafür zu beten, dass der FRIEDE GOTTES sich in unserer Welt durchsetzen kann.“

Und von der Vereinten Protestantischen Kirche Frankreichs hören wir: “Was können wir angesichts des Schreckens und der Niedergeschlagenheit tun? Wir können beten… Wir können zuhören und sprechen… Wir können auch die Solidarität und Geschwisterlichkeit pflegen, die uns anvertraut sind und die so zerbrechlich und kostbar sind…“

In dieser Zeit, da die Glut unserer Ängste erneut angefacht wird, da gilt es, gemeinsam mit unseren Geschwistern im Libanon, in Frankreich, Syrien, dem Irak und in aller Welt mutig im Namen des Gottes des Lebens zu sprechen.

Als Mitgliedskirchen einer Gemeinschaft, die sich verpflichtet weiß, am Reich Gottes hier auf Erden mitzuwirken, müssen wir für Lösungen eintreten, die die Situation als Ganzes im Blick haben, die Friedensinitiativen hervorbringen und auf die wahren Ursachen eingehen. Gemeinsam müssen wir unsere jeweilige Regierung auffordern, ihre Politik radikal zu verändern, damit:

  • die Ausbreitung des Frieden und der Wiederaufbau Vorrang erhalten vor Gewalt und Zerstörung,
  • alle als Nächste willkommen geheißen werden und keine Zäune errichtet werden,
  • für die Ausgegrenzten und Armen gesorgt wird und sie nicht in die Armenviertel abgedrängt werden,
  • Menschen als Gottes Kinder anerkannt und nicht als “Fremde” abgestempelt werden.

Nur wenn es uns gelingt, unseren Diskurs und unsere Prioritäten entsprechend zu verändern, werden wir in der Lage sein, auf jene Tiefenstrukturen der Ungerechtigkeit einzuwirken, die Kriegen und Konflikten den falschen Anschein religiöser Auseinandersetzungen verleihen.

Unser Aufruf zum Handeln geht einher mit Gebeten und der aufrichtigen Selbstverpflichtung, als Gottes Volk alles nur Mögliche zu tun, was die Welt im Sinne der Gerechtigkeit, der Versöhnung und des Friedens zu verändert.

In Christus,
Chris Ferguson
Generalsekretär der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen

19. November 2015

Eine andere Welt ist möglich

WGRK: Globales Theologische Institut 2023 versammelt Menschen aus fast 20 Ländern
Unter dem Motto „Das Wort hinterfragen in einer unruhigen Welt“ trafen sich die Teilnehmer*innen in Fidschi zu einer intensiven theologischen, pädagogischen und kulturellen Erfahrung.

Quelle: WGRK

'Wir müssen eine Öko-Spiritualität entwickeln'

WGRK startet Dekade für Klimagerechtigkeit
Ein Aufruf, den Ausgegrenzten zuzuhören, einschließlich der gesamten Schöpfung Gottes, stand im Mittelpunkt eines Webinars zur Eröffnung der Dekade für Klimagerechtigkeit der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WGRK).

Quelle: WGRK

'Es geht um einen Bund, den Gott mit seinem Volk geschlossen hat'

WGRK: Präsidentin Kassab ruft zu erneuertem Engagement auf
Die Arbeit in den Regionen zu fördern, sei das Herzstück einer starken Gemeinschaft. Sie gehe damit Hand in Hand mit der Arbeit auf der globalen Ebene.

Quelle: WGRK

'Seid beharrlich in eurem Zeugnis'

WGRK: Planung für die Generalversammlung 2025 wird beschleunigt
Die Planungen und Vorbereitungen für die Generalversammlung 2025 sind mit einer gemeinsamen Sitzung des Planungsausschusses der Generalversammlung und des Gottesdienstausschusses der Generalversammlung in Chiang Mai, Thailand, ein gutes Stück vorangekommen.

Quelle: WGRK

'Es gibt noch viel zu tun'

WGRK: Projekt 'GRAPE' zeigt Ungleichheit und Klima(un)gerechtigkeit im internationalen Vergleich
Ausreichend Trinkwasser für alle? Für viele Menschen ist das ein unerfüllter Wunsch. Beim ersten Präsenztreffen in Windhoek, Namibia, betonte das Advocacy-Team: Nachhaltige Veränderung ist nur durch friedliche Prozesse möglich.

Quelle: WGRK

Gibt es eine Theologie der Ernährung?

WGRK zu Gast bei ÖRK-Diskussion zum Thema Nahrungsmittelkrise
Menschen brauchen Essen - nicht nur um den Körper zu ernähren. Bei der ÖRK-Konsultation stellt Philip Peacock fest: Nahrung hat für Christen auch eine tiefe theologische Bedeutung.

Quelle: WGRK

Über das Grab hinaus denken

WGRK: Osterbotschaft 2023
Während die Welt langsam aus der COVID-Pandemie herausschleicht, haben die Verwüstungen der Pandemie bereits bestehende, tief verwurzelte Ungerechtigkeiten aufgedeckt.

Philip Peacock

Christen beten für den Frieden in einer zerrütteten Welt

WGRK: Stimmen aus der Ukraine zeigen Dringlichkeit
Wut, Traurigkeit, Depression: Ein Jahr nach dem russischen Angriff auf die Ukraine beschreiben ukrainische Kirchen die Not der Menschen in ihrem Land - und danken für die weltweite Solidarität.

Quelle: WGRK
Sie beriet den Reformierten Weltbund und die Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen zu Themen wie Geschlechtergerechtigkeit und ökologische Gerechtigkeit. Nun starb Omega Chilufya Bula am 31. Januar nach einem langen Krebsleiden an Herzkomplikationen.

Quelle: WGRK
Das Programm bietet hochqualifizierten jungen Mitgliedern die Möglichkeit, Erfahrungen innerhalb der WGRK zu sammeln.

Quelle: WGRK
< 11 - 20 (303) > >>