Gebet
Tagesaktuelles Gebet
My God, how endless is Thy love! / Thy gifts are every new; / And morning mercies from above / Gently distill like early dew. // Thou spread´st the curtains of the night, / Great Guardian of my sleeping hours; / Thy sovereign word restores the light, / And quickens all my waking powers. // I yield my powers to Thy command, / To Thee I consecrate my days; / Perpetual blessing from Thy hand / Demand perpetual songs of praise.
Isaak Watts (1674-1748) in: A Book of Reformed Prayers
Kathrin Rehmat, Zürich
16. März 2024
Gott, Vater, Sohn, Heiliger Geist, / der Frühling ist da. / Danke für so viel Aufblühen. / Danke für so viel Unverdrossenheit / in der Natur. / Danke, dass es neben so viel Kummer und Ärger / den Morgengesang der Amsel gibt, / das Klopfen der Spechte im Wald, / den Feuersalamander auf Wanderschaft.
Und doch geht uns bei all dem ein Stich durchs Herz: / Wie lange werden wir eine Natur wie diese / noch genießen können? / Was wartet auf unsere Kinder und Enkel, / wenn so viele Mahnungen nicht befolgt werden / und ein Geflecht aus politischer Rücksichtnahme / und Feigheit bremst und hindert / und Schritte zum Guten unerträglich verlangsamt? / Wann ist das Zu spät erreicht? / Schon bald? / Wie kommt es, dass dermaßen viel / in unserem Land den Wichtigtuern und Ideologen überlassen ist – / mit großem öffentlichen Schaden?
Wie kommt es, dass es kaum noch einfache Lösungen gibt / und alles immer komplizierter wird? / Wie kommt es, dass unsere Kirche eine so schwache Figur abgibt / und sich von der kleinsten Meinungsmache aufschrecken / und in beflissene Verteidigung drängen lässt? / Wie kommt es, / dass Wichtiges und Unwichtiges / über Gebühr durcheinander gemengt werden / und keine große Linie mehr da ist? / Überforderung? Unfähigkeit? Mittelmaß? / Welche Geister sind da losgelassen?
Keine guten. Fürchten wir. / Wir brauchen Deinen Geist, Herr. / Nicht nur wir. Andere auch. / Deinen Geist als intimsten Freund / des gesunden Menschenverstandes. / Dein Geist muss uns in die Wahrheit führen, die frei macht. / Muss uns helfen, dass wieder verständlich wird, / was Christsein und Kirche bedeuten. / Muss nüchternen Realitätssinn geben. Und Mut. / Gib Schritte und Schrittlein, / auf denen Dein Segen ruht. / Darum bitten wir Dich. / Amen.
Klaus Bröhenhorst, Hildesheim
Marianne Reifers, Luxor, Egypt
Jürgen Kaiser, Berlin
Ach Gott – / wie nachlässig ist doch mein Gebet. / So vieles kommt dazwischen. / So vieles spricht dagegen. / So vieles lenkt mich ab. / So vieles trennt mich von dir. // Sprich du mich an, / damit ich antworten kann. // AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Meike Waechter, Berlin
Barmherziger Gott, / wir sehen, / was in unserer Welt geschieht / und drohen alle Hoffnung zu verlieren. // Wir bekommen mit, / wieviel Lug und Trug herrscht, / wieviel Verantwortungslosigkeit und Kälte / und unsere Hoffnung schwindet, / dass es besser werden wird. // Wir kommen zu Dir, / sehen uns selber ehrlich an / und sehen wenig, / was uns Hoffnung macht. // Du bist der Gott der Hoffnung, / Du verlierst die Hoffnung mit uns nicht / und hast in der Auferweckung Jesu Christi / den Grund für eine lebendige Hoffnung gelegt – / für jeden von uns und für Deine Erde. // Wir wollen hören, was Du erhoffst / Und weil Du es erhoffst, / darauf vertrauen, / dass diese Hoffnung nicht trügt / und Du wahrmachst, was Du versprichst. // Sende Deinen Geist. / Erwecke unser Singen, Beten, Reden und Hören, / dass sie zu einer Saat werden, / aus der eine lebendige Hoffnung wächst, / die uns verändert. / Amen.
Jochen Denker, Wuppertal-Ronsdorf
9. März 2024
Wir danken dir, GOTT, / dass du uns die Weisheit geschenkt hast. / Mit ihrer Hilfe lernen wir / unser Leben zu verstehen. / Sie macht uns vorausschauend und gelassen. // Gar nicht dankbar sind wir dafür, / dass du uns auch die Dummheit mitgegeben hast. / Sie lässt uns Dinge machen, / die uns selbst schaden. / Obwohl wir es besser wissen, / zerstören wir die Grundlagen unseres Lebens. / Wir suchen nach Autoritäten, / die gar nicht das Wohl aller im Blick haben. / Wir leben lieber mit einem schlechten Gewissen, / als Menschen gerecht zu behandeln, / die unter unserem Lebenswandel leiden. // Es hilft auch nichts, GOTT, / wenn wir die Dummheit bei Anderen noch krasser finden. / Lass uns vor allem auf uns selbst und unser Leben schauen! / Mach uns selbstkritisch und mutig! / Gib uns die Kraft, Dinge zu verändern / und die Weisheit für uns zu entdecken. // Amen
Georg Rieger, Nürnberg
Du Gott der Liebe, / wir danken dir, / dass du Männer und Frauen / zu deinem Ebenbild geschaffen hast. / Du hast den Geschlechtern / unterschiedliche Stärken gegeben / und uns auf Ergänzung angelegt.
Wir sind froh, / wenn Männer und Frauen / in Liebe und Achtung / miteinander leben, / wenn es keine Benachteiligung gibt, / keine Machtkämpfe, / keine einengenden Rollenklischees.
Aber wir wissen, / dass an vielen Orten / immer noch Ungleichheit und Gewalt / das Verhältnis von Männern und Frauen prägen, / dass Männer sich immer noch / über Macht definieren / und sich hinwegsetzen / über die Rechte und Wünsche von Frauen. / Wir bitten dich, / dass heilsame Veränderungen / möglich werden.
Für die, / die ihre Männlichkeit neu zu verstehen suchen, / und dabei manchmal verunsichert werden, / für die Väter, / die um Zeit für ihre Kinder kämpfen / und nicht immer Verständnis finden, / für alle, / die neue Modelle von Partnerschaft leben / bitten wir: / schenk ihnen / Rückhalt und Beharrlichkeit.
Gott, / so viele Paare leiden aneinander. / Sie finden keinen Ausdruck, / oder kein Verständnis / für das, was sie / voneinander brauchen, / und oft geben sie einander zu schnell auf. / Fördere ihre Geduld / und die Bereitschaft, / Hilfe zu suchen / in ihren Krisen.
Halte deine Hand über die Liebenden, / segne die Männer und Frauen, / die nach Gerechtigkeit suchen / und mach uns alle / unserer Würde / als deiner Ebenbilder gewiss.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Georg Rieger, Nürnberg
The Iona Community
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Selma Dorn, Stuttgart
Marianne Reifers, Luxor, Egypt
2. März 2024
Ein erster Sonnenstrahl nach Wochen im Grau. / Was für ein Moment! // Ich möchte ihn gerne als Hoffnungsstrahl sehen: / Dass Du, Gott, Dein Angesicht nicht verhüllst / vor aller Gewalt, vor Elend und Leid, / dass Du die Unbarmherzigen nicht gewähren lässt / und die Gedemütigten in Gnade ansiehst. // Ich kann die Hoffnung nicht aufgeben, / dass Du, Gott, Dein Angesicht hebst auch zu mir / voll Glanz und Klarheit, / dass Du die Schatten vertreibst / und mich ins Handeln setzt für Deinen Frieden. / Das wäre ein Segen! // Amen!
Simon Froben, Bayreuth
Gott, Freund des Lebens, / wir wenden uns an dich / mit unserem ohnmächtigen Entsetzen über die Lage in Gaza. / Wir sehen die Bilder maßloser Zerstörung. / Hungernde Kinder warten auf Brot. / Frauen mit leeren Augen blicken aus ihrem zerstörten Zuhause. / Und überall kleine und große Bündel von Toten, / in weiße Leichentücher gehüllt. / Kein Ort ist mehr sicher. / Überall lauert der Tod. / Gott, wie unendlich traurig ist die Lage in Gaza!
Wir wollen aber auch das Leid nicht vergessen, / das der Terror in Israel verursacht hat. / Auch dort trauern Menschen um ihre Liebsten, / die bestialisch ermordet wurden. / Immer noch bangen sie um das Schicksal der Geiseln / in der Hand der gnadenlosen Hamas. / Und jeden Tag beklagen sie den Tod ihrer jungen Soldaten, / die lieber feiern als töten würden. / Nichts ist mehr sicher, / auch in Israel.
Gott, du siehst doch auf beiden Seiten: / Der Preis des Terrors ist so hoch! / So viele Opfer! / So viele Wunden! / So viele Traumata! / Wir wollen ins nicht damit abfinden, / dass dieses Leid immer so weitergeht. / Wir wollen dem Terror nicht den Triumph lassen, / auch uns mit Hass anzustecken.
Zeige doch Wege, / die Feindschaft zwischen beiden Völkern zu heilen / und Frieden zu finden / für Israel und Palästina.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Michael, Neuß (2. Kl.)
aus: Regine Schindler "Was Kinder von Gott erwarten"
Meike Waechter, Berlin
Georg Rieger, Nürnberg
Ewiger und Allmächtiger, du gnädiger und liebender Gott! / / Zwei Jahre nun bitten wir dich um Frieden für die Ukraine und auch für Russland. Jeden Sonntag und fast jeden Werktag. Hörst du nicht unsere Bitten? Hörst du nicht die Bitten der Soldaten in den Gräben? Hörst du nicht die Klagen der Mütter an den Gräbern? Willst du etwa keinen Frieden? Hast du andere Pläne? / / Das fragen wir dich heute, nach zwei Jahren schrecklichen Kriegs. Und wir ahnen, dass wir auch heute keine Antwort kriegen. Kannst du uns wenigstens sagen, wie lange noch? Nur eines wissen wir heute schon: Siegen wird am Ende nur einer: der Tod.
Zwei Jahre hofften wir, du wüsstest, wie Frieden geht, Frieden mit Freiheit für die Menschen, die in Freiheit leben wollen und nicht unter russischer Herrschaft. Frieden auch für alle Russen, die diesen Krieg nicht wollen. Wer will schon Krieg? Wer, außer diesem einen zynischen und einsamen Mann in seinem Kreml? / / Zwei Jahre hofften wir, du wüsstest es. Weißt du es etwa nicht? Darf ich dir einen Vorschlag machen? Setz ihn endlich ab! Du weißt doch, wie das geht. Und du wirst es anständiger machen als er mit seinen Gegnern. Bring ihn doch endlich vor dein Gericht. Damit Friede werde.
Zeige dich! Zeige, dass du Herr über die Geschichte bist und nicht Herr Putin. Dass du regierst und dabei nicht über Leichen gehst. Es wird Zeit, Gott, nach zwei Jahren, es wird Zeit, erbarme dich, mach Frieden, Gott! / / Und vergiss dabei Israel nicht und den Gazastreifen. Lass es dort nicht auch zwei Jahre werden, wir bitten dich. Amen.
Jürgen Kaiser, Berlin
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Dabei vergessen wir oft, / was uns alles gegeben ist: / Deine Verheißung gilt auch in schwierigen Zeiten; / Du führst uns an ein Ziel. / Und doch will sich beim Blick nach vorn kein hoffnungsvolles Bild einstellen. / Wie lange müssen wir noch warten, / bis etwas sichtbar wird von der neuen Welt? / Wie lange müssen wir noch warten, / bis den Kriegstreibern das Geld für die Waffen ausgeht? / Wie lange müssen wir noch ertragen, / dass Hass und Misstrauen unser Miteinander vergiften? //
Barmherziger Gott, / begleite uns in dieser Zeit des Übergangs. / Mach sichtbar, wo es hingeht / und was unsere Aufgabe dabei sein kann. / Lass uns nicht allein mit den Nachrichten, / die uns die Hoffnung rauben. / Erfülle uns mit dem Mut, / die Zukunft unserer Welt mit neuen Augen zu sehen. / Darum bitten wir Dich. / Amen.
AD
Selma Dorn, Stuttgart
O Gott – du Gärtnerin aus Liebe
Gepflanzt hast du uns Menschen „in deinen Vorhöfen“, / wo wir „noch im Alter saftig und frisch“ bleiben, / gepflanzt „an den Wasserbächen“, / wo die „Blätter nicht verwelken“. / So singt es aus den Psalmen.
Und ich missmutiges Wesen / sollte Kopf und Hände hängen lassen, / weil um mich nur Wüste und Dürre ist. / Die Weltwirklichkeit ohne Hoffnung auf Frühling.
O Gott – du Gärtnerin aus Liebe
Gieß mich eifrig mit deinem Lebenswasser / Dünge mich mit deinem Geist / Vertreibe das Ungeziefer der nagenden Fragen.
Lass mich wachsen / durch die harte Erdkruste hindurch / wie meine tapferen Krokusse im Garten. / / Amen
Gudrun Kuhn, Nürnberg