Zur Gemeinschaft berufen, der Gerechtigkeit verpflichtet

Von Frank Worbs, VGV-Korrespondent

Am Ende der einwöchigen Feiern und Beratungen der neu gegründeten Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WRK) verabschiedete am Samstag die Vereinigende Generalversammlung in Grand Rapids, Michigan, Grundsätze und verschiedene Erklärungen. Sie münden in die beiden Schwerpunkte: „zur Gemeinschaft berufen, der Gerechtigkeit verpflichtet“.

Jerry Pillay, der neu gewählte Präsident aus der Uniting Presbyterian Church in Südafrika, fasste die Aufgaben der neuen Organisation und ihres Exekutivausschusses bis zur nächsten Generalversammlung in sieben Jahre in drei Punkten zusammen: Die Gemeinschaft der reformierten Kirchen untereinander stärken, Einigkeit im Glauben finden in Punkten, wo die Kirchen sich noch unterscheiden, sowie Mission – die Verpflichtung der Kirchen, sich für eine bessere Welt einzusetzen. Dabei dürften die Mitgliedkirchen nicht den beiden Vorgängerorganisationen, aus denen sich die WRK letzte Woche gebildet hat, nachhängen. „Wenn alles, was wir geändert haben, nur unser Name ist, haben wir das Ziel verfehlt“, betonte er und kündigte die Einrichtung einer „Strategischen Planungsgruppe“ an. Sie soll eine Vision für die WRK erarbeiten und die zukünftige Entwicklung planen. Der Sitz und das Büro des neuen WRK werden – wie das Büro des bisherigen Reformierten Weltbunds (RWB) – in Genf sein. Generalsekretär ist Dr. Setri Nyomi, Ghana, bisher Generalsekretär des RWB.

Am Anfang der Versammlung stand am letzten Wochenende die Gründung der neuen Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen mit 80 Millionen Mitgliedern in 230 Kirchen in 108 Ländern, die aus der Vereinigung des Reformierten Weltbunds und des Reformierten Ökumenischen Rats hervorgegangen ist. Die Gründung und der Abschluss der Versammlung wurden in mehreren eindrücklichen Gottesdiensten gefeiert, die liturgische Traditionen aus reformierten Kirchen der ganzen Welt harmonisch vereinten. Die Gottesdienste waren einer der Höhepunkte und liessen die neue weltweite Gemeinschaft verschiedener Kirchen am stärksten spürbar werden.

Seit Montag stand die inhaltliche Arbeit in den fünf Ausschüssen und neun Sektionen im Vordergrund. Die Generalversammlung diskutierte am Freitag und Samstag in einigen zusätzlichen Plenarsitzungen die 14 vorgelegten Berichte und Empfehlungen. Sie münden in ein Grundsatzpapier mit Empfehlungen zu den neun Themenbereichen reformierte Identität und Gemeinschaft, ökumenisches Engagement, Gerechtigkeit in der Wirtschaft und gegenüber der Schöpfung, Spiritualität und Gottesdienst, Ausbildung und Leadership, Geschlechtergerechtigkeit und Jugend.

Umstritten war vor allem die Umsetzung des Themas Gerechtigkeit als einer der beiden Schwerpunkte und als Teil der Identität und Glaubwürdigkeit der reformierten Kirchen. Trotz der langen, gründlichen Vorarbeit in verschiedenen Kontinenten hatten vor allem die europäischen Delegierten Schwierigkeiten mit dem sprachlichen Stil und einigen einseitigen Äusserungen zum Begriff „Imperium“. Nach intensiver Diskussion schlossen sich die 400 Delegierten aber mit kleinen Abänderungen der Vorlage an. Zusätzlich beschlossen sie, eine weltweite ökumenische Konferenz für eine neue internationale Finanz- und Wirtschaftsarchitektur zusammen mit anderen kirchlichen Organisationen durchzuführen.

Anders erging es dem anderen umstritten Thema, der Ordination von Frauen als Pfarrerinnen, gegen die sich einige vor allem der neuen Mitgliedkirchen stellen. Man einigte sich in Rücksicht auf den eben erst vollzogenen Zusammenschluss darauf, dass die WRK lediglich „die Ordination von Frauen fördern“ soll und strich das Ziel, dass die Ordination von Frauen einmal Bedingung für die Mitgliedschaft in der WRK sein soll.

Politisch nahm die Generalversammlung vor allem die Situation in Kuba und Nordkorea auf. Sie bittet Staaten und Organisationen die Wirtschaftsblockaden aufzuheben, die sich vor allem zulasten der Bevölkerung auswirken würden. Die Mehrheit der Delegierten stimmte in Rücksicht auf die Arbeit der betroffenen reformierten Kirchen aber dagegen, auch die unbefriedigende Menschenrechtssituation in diesen Ländern anzusprechen. Lediglich die „Gefangenen aus Gewissensgründen“ wurden in die Gebetsanliegen aufgenommen.

Zum Schluss hat die WRK mit einer offiziellen Erklärung entschieden gegen die Verweigerung von Visas für 71 Delegierte und Besucher der Vereinigenden Vollversammlung aus Afrika und Asien protestiert. Entgegen bestehender Absprachen haben Behörden der USA 71 Personen Visas verweigert, weil sie terroristische Aktivitäten oder illegale Einwanderung befürchteten. Unter diesen Umständen, so die Generalversammlung, sei es nicht möglich, in den USA eine kirchliche Weltversammlung zu organisieren, die sich für Frieden und Verständigung einsetzen wolle.

Message from the Uniting General Council 2010
Grand Rapids, United States
Called to communion, committed to justice.pdf >>>

 

www.reformedchurches.org

WARC/Global Dialogue on the Accra Confession

Strong emphasis on need for action by Christians against economic and ecological injustice
Setri Nyomi: ''We cannot ignore the millions of victims of injustice and the consequences of human devastation upon the Earth.''

Barbara Schenck

Niederlande: Balkenende: ''The church is a haven. You can recharge there''

Premierminister Balkenende würdigt neue Möglichkeit, den Glauben mit der Zeitschrift ''glossy'' zu zeigen
Friday afternoon (11. September 2009) Prime Minister Balkende received the ‘glossy’ newspaper “We believe” from the hands of Dr. A.J. Plaisier, secretary general of the Protestant Church in the Netherlands.

Barbara Schenck

Evangelische Nachrichten aus Tschechien

Nachrichten aus der EKBB auf Deutsch und Englisch
Bulletin der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder (EKBB), der Diakonie der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder und der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Karlsuniversität als PDF auf www.srcce.cz

Barbara Schenck

Presbyterian Church of Wales: Rückzug der britischen Truppen aus Afghanistan gefordert

Moderator Rev Haydn Thomas: Terrorismus mit Terrorismus zu beantworten ist keine Antwort
''In his final address as Moderator, the Rev Haydn Thomas will tell the Church’s General Assembly that Prime Minister Gordon Brown should return to his roots as son of the manse by basing his foreign policy on Christian principles'', meldete Christian Today am 8. September 2009.

Barbara Schenck

Globaler Dialog in Südafrika: Krise als Chance für eine Bewegung für soziale Gerechtigkeit

Mohau Pheko: current crisis is ''a spectacular failure'' of the current system
(WARC) The global financial crisis is a golden opportunity for a movement for economic justice according to a South African businesswoman and political economist.

Barbara Schenck

Vollversammlung des ÖRK 2013 in Korea: Chance für Dialog mit Evangelikalen und Pfingstkirchen

''Beitrag für die friedliche Aussöhnung und Wiedervereinigung'' des geteilten Koreas
Der am 31. August vom Zentralausschuss beschlossene Veranstaltungsort für die nächste Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) in der südkoreanischen Hafenstadt Busan im Jahr 2013 bietet nach Ansicht des Vorsitzenden des internationalen Ausschusses des Nationalen Kirchenrats in Korea (NCCK), Pfarrer Dr. Jong-Wha Park, besondere Chancen für einen verstärkten Dialog mit den evangelikalen und Pfingstkirchen in Korea.

Ökumenischer Rat der Kirchen - Nachrichten, 1. September 2009

Internationale Konsultation Südafrika: Reformierte Kirchen analysieren Auswirkungen der globalen Wirtschaftskrise

Vizepräsident Weusmann (ERK) erinnert an ständigen Dialog zwischen Kirchen in Deutschland und Südafrika
(WARC/RWB, 2. September 2009). Eine Zusammenkunft von reformierten Kirchen weltweit beginnt diese Woche in Johannesburg, Südafrika; im Zentrum der Debatten wird die Rolle stehen, die die Kirchen bei dem Ruf nach wirtschaftlicher Gerechtigkeit und Schutz der Umwelt zu spielen haben.

Pressemitteilung des Reformierten Weltbundes

Internationale Calvin-Konferenz in Budapest

Ein Bericht von Lajos Békefy
Europäische Wissenschaftler haben sich in Budapest zu einem internationalen Calvin-Symposium getroffen. Die Fachtagung mit über 200 Vorlesungen fand statt im Rahmen der Jahresversammlung des Kollegium der Doktoren der Reformierten Kirche Ungarns vom 24. bis 28 August 2009.

Dr. Lajos Békefy
(WARC, Juli 2009) Christians are increasingly articulate critics of economic, social and environmental abuse. What is often missing for ordinary people in those critiques is an idea of what they can do to make a difference at home, in their parishes and in the broader community.
(WARC, 25. August 2009) The Presbyterian Church of Vanuatu will be following God's will by taking a leading role in efforts to reverse the effects of climate change according to the leader of a global alliance of Reformed churches.

The World Alliance of Reformed Churches, Tuesday, 25 August 2009, 9:04 (EST)
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