Schweizer Kirchen teilen ihre Erfahrungen und Neuansätze mit Leitungspersonen Reformierter Kirchen weltweit

Locher: WGRK ist für Schweizer Kirchen das ''Fenster zur Welt''

Ein Besuch von Führungspersonen Schweizerischer Kantonalkirchen bei Vertretern von Leitungsorganen der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WGRK) war Anlass zu einem Austausch über neue Perspektiven im Zusammenhang mit den Herausforderungen, vor denen Christinnen und Christen eines säkularisierten, wohlhabenden Landes stehen.

„Ja, die Anzahl reformierter Christen in der Schweiz geht zurück,“ bestätigte Gottfried Locher als Präsident des Kirchenbundes vor der Versammlung. „Gleichzeitig wächst die Zahl derer, die sich als glaubenslos deklarieren oder die sich zu einer anderen Religion bekennen.“

Anlässlich einer Begegnung am 11. Mai im Ökumenischen Zentrum in Genf begrüssten führende Vertreter kantonaler Kirchen in ihrer Eigenschaft als Mitglied des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes den Exekutivausschuss der WGRK in ihrem Land und berichteten über aktuelle kirchliche Projekte in verschiedenen Teilen der Schweiz.

Das Treffen diente dem Ziel, den anwesenden 36 Mitgliedern, Beratern, Konsulenten und dem Personal einen Einblick in den Kontext zu verleihen, in dem reformierte Christinnen und Christen heute in der Schweiz leben und wirken. Der Exekutivausschuss der WGRK umfasst Vertreter aus 20 Ländern.

Locher, der auch Generalschatzmeister der WGRK ist, erläuterte, 33% der Schweizer Bevölkerung seien protestantisch, 41% römisch-katholisch, bei einem Anteil von 4.3% von Muslimen und 0.2% Angehörigen jüdischen Glaubens. 11% hätten keinerlei religiöse Zugehörigkeit angegeben.

Andreas Zeller, Präsident des Kirchenrates der Region Bern, der Hauptstadt der Schweiz, sagte zu der Gruppe: „Die Frage, vor der unsere Pfarrer heute in vielen Regionen des Landes stehen, lautet: was wird attraktiv genug für die Leute sein, um sie zum Kirchenbesuch zu motivieren?“

Die Kirchen in der Region unter Zellers Obhut haben vielleicht eine Antwort darauf im diakonischen Bereich und in Schul- und Erziehungsprogrammen gefunden.

„In unserer Arbeit mit Kindern und Jugendlichen stellen wir das fundamentale Menschenrecht auf Erziehung in den Vordergrund“, sagte Zeller der Gruppe. „Einer unserer Schwerpunkte liegt in der Arbeit mit geistig behinderten Kindern und Jugendlichen. Wir bauen Brücken, die es ihnen ermöglicht, als voll anerkannte Menschen am Leben ihrer Religionsgemeinschaft teilzunehmen.“

Gabriel Bader, Pfarrer und Präsident des Kirchenrates des Kantons Neuenburg, im westlichen Landesteil, lenkte die Aufmerksamkeit des Exekutivausschusses der WGRK auf eine Öffentlichkeitskampagne mit dem Ziel, der Kirche in der säkularen Gesellschaft Profil zu verleihen.

Die Neuenburger Kirche macht die Erfahrung, dass ihre aktive Mitgliedschaft zurückgeht. In ihrer Bemühung, der säkularen Gesellschaft zu zeigen, was die Kirche ihr zu leisten vermag, führte die Kirche in den letzten Jahren eine Reihe von Öffentlichkeitskampagnen durch.

„Die gesamte Bevölkerung soll wissen und sich dessen bewusst sein, dass die Kirchen ihren Beitrag zum Wohl aller Menschen leisten“, sagt Bader. „Wir sind bemüht, unsere geistliche Unterstützung in Gefängnissen, Schulen und Spitälern aufrecht zu erhalten. Es ist entscheidend, dass dieser Einsatz der Kirche allen Einwohnern bewusst ist.“

Zu dieser Kirchenkampagne gehört beispielsweise eine Busreklameaktion über „grüne Spiritualität“, Strassenzeichen über vergessene Werte oder ein Poster, auf dem ein Roboter anstelle eines Pfarrers seelsorgerliche Dienste am Krankenbett übernimmt.

Es sei schwierig, die Wirkung solcher Kampagnen direkt zu ermessen, gibt Bader zu. Doch lässt sich ein deutlicher Rückgang in den kirchlichen Aktivitäten in der Interimszeit zwischen zwei Kampagnen feststellen.

Auf die Frage, wie sich die Arbeit der WGRK auf das Leben der Christinnen und Christen in der Schweiz auswirke wies Claudia Bandixen als Präsidentin des Aargauer Kirchenrates (im deutschschweizerischen Teil des Landes), anerkennend auf das Gendergerechtigkeitsprogramm der WGRK-Exekutivsekretärin hin.

„Seit Beginn unserer Suche nach unserer Tradition weiblicher Leitungsverantwortung wurde Patricia Sheerattan-Bisnauth für uns alle zu einer wichtigen Bezugsperson. Sie ermutigte und unterstützte uns lebhaft aufgrund ihrer Erfahrung in diesem Bereich“, sagte Bandixen.

Sheerattan-Bisnauth, die die WGRK nach 11-jährigem Einsatz für Gerechtigkeit in den Bereichen Gender, Wirtschaft und Umwelt verlässt, arbeitete mit Bandixen bei der Wahl von Preisträgerinnen für den alle zwei Jahre verliehenen Sylvia-Michel-Preis zusammen. Der Preis ist für Frauen aus aller Welt bestimmt, welche Frauen zur Übernahme von Führungsverantwortung in Kirchen und Gesellschaft ausbilden. Er wurde zu Ehren der Wahl der ersten Kirchenpräsidentin in Europa gestiftet, die 1980 den Posten der Präsidentin der Aargauer Kantonalkirche übernahm.

In seinen abschliessenden Bemerkungen bestätigte Locher Bandixens Einschätzung der Bedeutung der WGRK für die Schweizer Christinnen und Christen.

„Ihr seid unser Fenster zur Welt“, sagte Locher im Rahmen eines vom Kirchenbund organisierten Empfangs der WGRK. „Wir sind ein kleines Land und tendieren dazu, uns mit uns selbst zu beschäftigen. Die WGRK vernetzt uns mit Kirchen in aller Welt. Sie öffnet unseren Horizont für das, was sich ausserhalb unseres Landes abspielt.“

Die WGRK ist im Juni 2010 aus einem Zusammenschluss des Reformierten Weltbundes (RWB) und des Reformierten Ökumenischen Rates (REC) entstanden. Ihre 230 Mitgliedskirchen repräsentieren 80 Millionen Christinnen und Christen, die sich weltweit an Initiativen für Gerechtigkeit in den Bereichen Wirtschaft, Umwelt und Gender, sowie an der Mission und der Zusammenarbeit zwischen Christen unterschiedlicher Tradition beteiligen.


Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen, Medienmitteilung, 16. Mai 2011

Das Präsidium der GEKE würdigt in einer Erklärung den 20. Jahrestag der Öffnung des Eisernen Vorhangs: Das grenzenlose Europa bietet Freiheit und Chancen, gleichzeitig belastet eine neue Re-Nationalisierung das Miteinander.

Wien/Bern, 24. Juni 2009 / Thomas Flügge (Pressesprecher)

Moderator der Presbyterian Church of Korea (PCK) für Abgabe eines ökumenischen Zehnten

Spende der PCK an den Reformierten Weltbund als Johannes Calvin Geburtstagsgeschenk
The Moderator of the Presbyterian Church of Korea (PCK) has told members of the World Alliance of Reformed Churches (WARC) that he believes churches should be motivated to engage in a movement for ''ecumenical tithing''.

Pressemitteilung des Reformierten Weltbundes, 5. Juni 2009

Südafrika begrüßt Entscheidung der Reformed Church of America Rassismus als Sünde zu bekennen und das Belhar Bekenntnis anzuerkennen

A South African church leader is hailing a move by an American church to require members to confess racism as a sin.
Representatives of the Reformed Church of America (RCA) voted at meetings in the city of Holland (8. Juni 2009) in the northeastern United States to accept the Belhar Confession as one of four foundational statements of belief which define the terms of church membership.

WARC, 9. Juni 2009

Neue Reformierte Bewegung will Ortsgemeinden für weltweite Verbindungen öffnen

RWB-Vizepräsident Locher erwägt gegenseitige Fürbitte für die Anliegen der Mitgliedskirchen
Vertreter von Mitgliedskirchen des Reformierten Weltbundes (RWB) und des Reformierten Ökumenischen Rates (REC) kamen überein, den Zusammenschluss der beiden Organisationen zu einer weltweiten Gemeinschaft oder ‘communio’ zu empfehlen, - ein Schritt, der ihrer Ansicht nach direkte und positive Auswirkungen auf ihre Ortsgemeinden in der ganzen Welt haben dürfte.

WARC, 4. Juni 2009

Rechtsradikale im Europaparlament schaden den Menschen in Europa

Christlicher Glaube geht nicht mit fremdenfeindlichen und rassistischen Parolen zusammen
Der Generalsekretär der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE), Bischof Dr. Michael Bünker: ''Das Europaparlament darf nicht zur Schaubühne für extremistische Kräfte werden.''

Pressemitteilung der GEKE, Thomas Flügge, Wien/Bern, 9. Juni 2009

Reformierter Weltbund: Barmer Theologische Erklärung weltweit maßgebendes Beispiel

Eine Erklärung der deutschen Kirchen von 1934 bleibt für Reformierte Kirchen heute maßgebend
Das Vorgehen einer Gruppe deutscher Kirchenmitglieder im Jahr 1934, die sich dem nazifreundlichen Reichskirchenregiment widersetzten, ist noch heute ein maßgebendes Beispiel für uns, sagt der Generalsekretär des Reformierten Weltbundes (RWB), Setri Nyomi.

Pressemitteilung des Reformierten Weltbundes

Reformierte Christen weltweit prägen Genfs Stadtbild anlässlich der Calvinfeiern

Clifton Kirkpatrick, der Präsident des RWB: ''Gelegenheit zur Begegnung unter Angehörigen der Reformierten Kirchenfamilie''
Christen und Christinnen aus aller Welt strömen nach Genf in der Schweiz anlässlich der Geburtstagsfeiern des Vorkämpfers der Kirchenreformation, Johannes Calvin.

Pressemitteilung des Reformierten Weltbundes (RWB)

Reformed church Christians propose sacramental union

Setri Nyomi: ''The decision is in line with John Calvin’s commitment to Christian unity''
Representatives of Reformed, United and Presbyterian churches from diverse traditions have voted to form a union which is unprecedented in its inclusiveness and overcomes longstanding divisions among some churches.

Pressemitteilung des Reformierten Weltbundes (RWB) / WARC

Korean students prepare for ministry via ''travelling theology''

Gyoung Ho Jeong: ''process of learning from life settings''
A Korean professor who has taken theology students to live with nomadic herders in Mongolia and with the urban poor in Viet Nam believes he may be creating a new branch of theology, one which he has dubbed « Travelling Theology ».

Pressemitteilung des Reformierten Weltbundes (RWB) / WARC, 27. Mai 2009

Calvin-Feier und Tagung zum Zusammenschluss von WARC und REC

21. – 31. Mai Tagung von Reformiertem Weltbund und Reformiertem Ökumenischen Rat im John Knox Zentrum, Genf
Leitende Reformierte Kirchenvertreter feiern Calvin und planen den Zusammenschluss ihrer Organisationen, der rund 75 Millionen Reformierte Christen in aller Welt umfassen wird.

Pressemiteilung WARC, 13. Mai 2009