Position des Kirchenbundes zur Sterbehilfe

Schweizerische Reformierte fordern klare Regelungen

In jeder individuellen Situation müssen die drei zentralen Aspekte, Schutz des von Gott gewollten Lebens, Fürsorge für den Nächsten und das Selbstbestimmungsrecht des Einzelnen bedacht und abgewogen werden.

Der Schweizerische Evangelische Kirchenbund (SEK) fordert einen Rechtsanspruch auf Palliative Care und spricht sich gegen ein Recht auf Suizidbeihilfe aus. Er plädiert für eine Versachlichung der Debatte und für ein Abwägen der drei zentralen Aspekte Lebensschutz, Fürsorge und Selbstbestimmung in jeder individuellen Situation. Der SEK hat heute seine Position zur Diskussion um die Sterbehilfe vorgelegt.

In seiner Position «Das Sterben leben. Entscheidungen am Lebensende aus evangelischer Perspektive» fragt der Kirchenbund, welche Aufgaben und Verpflichtungen die Gesellschaft gegenüber Kranken, Leidenden und Sterbenden hat. Für den Kirchenbund geht es darum, sterbende und sterbewillige Menschen in das alltägliche Leben hineinzunehmen. Ihre Bedürfnisse und Wünsche, ihr Schmerz und ihre Sehnsucht nach Erlösung müssen auf offene Ohren, auf Solidarität und Unterstützung treffen. Leben und Sterben, diese existentiellen Grundfragen und die seelsorgerliche Begleitung von Menschen in jeder Lebenssituation sind Kernanliegen und Kernkompetenzen der Kirche.

Der SEK fordert einen substanziellen Ausbau der Palliative Care. Sie beinhaltet eine umfassende Behandlung und Betreuung von Menschen mit unheilbaren, lebensbedrohlichen und chronisch fortschreitenden Krankheiten. Palliativmedizin und -pflege als Teil der Palliative Care setzen lindernde Massnahmen zum grösstmöglichen Wohl des leidenden Menschen ein. Die Praxis zeigt, dass eine menschlich und medizinisch sorgfältige Begleitung von sterbenskranken Menschen vielen die Angst vor dem Sterben nehmen kann. Durch eine gute Palliativbetreuung lässt oft der Suizidwunsch nach. Sollte aber ein Mensch keinen anderen Ausweg aus Krankheit und Verzweiflung sehen, so ist es nicht an uns, über diesen Menschen moralisch zu urteilen.

In jeder individuellen Situation müssen die drei zentralen Aspekte, Schutz des von Gott gewollten Lebens, Fürsorge für den Nächsten und das Selbstbestimmungsrecht des Einzelnen bedacht und abgewogen werden. Keines dieser drei Prinzipien darf auf Kosten eines anderen absolut gesetzt werden. Es ist nicht möglich, allgemeingültige Regeln aufzustellen, die allen Situationen von Schmerz, Leiden und Verzweiflung gerecht werden.

Der SEK fordert aber eine klare rechtliche Regelung der Praxis der organisierten Suizidbeihilfe, damit ein würdevoller und gesellschaftlich verantwortungsvoller Umgang mit sterbewilligen Menschen gewährleistet ist.

Der Schweizerische Kirchenbund (SEK) ist ein Verbund von 25 reformierten Kantonalkirchen und der Methodistischen Kirche der Schweiz. Er repräsentiert ca. 2,4 Millionen Evangelische in der Schweiz.

die reformierten.upd@te 09.1

Das reformierte Quartalsmagazin / März 2009
Jetzt auch online als PDF: Das Magazin des Reformierten Bundes. Die Themen: Friedensarbeit, Calvinismus-Ausstellung in Berlin, reformierte Ekklesiologie, Texte aus dem Reformierten Weltbund, eine Predigt zu Johannes 19, 16-30 von Jochen Denker

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Jörg Schmidt, Generalsekretär des Reformierten Bundes
Eine neue Internetseite informiert über die Aktivitäten der im Entstehen begriffenen World Communion of Reformed Churches (WCRC), dem Zusammenschluss von Reformiertem Weltbund (WARC) und Reformiertem Ökumenischen Rat (REC).

Barbara Schenck

Größeres Risiko von Gewalt gegen Frauen in der ökonomischen Krise

Der Reformierte Weltbund zum Internationalen Frauentag am 8. März
Geneva (ENI). Women are at higher risk of violence during the current economic crisis, yet the world is paying less attention to their needs, says the World Alliance of Reformed Churches. In a statement to mark International Women’s Day on 8 March, the Reformed churches alliance expresses concern that violent crimes against women, particularly rape and domestic violence, are on the rise at the same time that support for programmes to protect women is under threat. "The world seems to have become almost immunised to the stench of violence against women," said Patricia Sheerattan-Bisnauth, WARC's spokesperson on gender issues, in the 5 March statement.

Barbara Schenck

Churches told to confront ''moral crisis'' in the world economy

''Where are the prophetic voices of the churches?''
The multiple crises confronting the world are fundamentally a moral crisis says the president of the United Nations General Assembly. In remarks recorded for a public hearing on reconciliation in Geneva, Miguel d’Escoto Brockmann asks, ''But where are the prophetic voices of the churches today?''

Setri Nyomi zum Internationalen Jahr der Versöhnung 2009

Generalsekretär des Reformierten Weltbundes warnt vor dem Ausschluss von Immigranten und Minderheiten
Geneva (ENI). Immigrants and minorities in affluent countries are becoming targets of exclusion at a time when the global economic system is facing strains, a global Protestant leader has warned at a gathering in the Swiss city of Geneva. "There has been a resurgence of hate crimes against minorities in a number of nations," said the Rev. Setri Nyomi, general secretary of the World Alliance of Reformed Churches, at a 19 February meeting to mark the International Year of Reconciliation proclaimed by the United Nations for 2009.

Barbara Schenck

WARC welcomes statements made at the World Social Forum in Brazil

Reformierter Weltbund begrüßt die Stellungnahmen des Weltsozialforums
The World Alliance of Reformed Churches (WARC) has issued a statement of support in response to a declaration by a representative of the World Council of Churches (WCC) that the global economic crisis offers an opportunity to create a more just financial system.

Quelle: Reformierter Weltbund, 2. Februar 2009

RWB Kommunikation: neue Chefin

Kristine Greenaway: moderne Kommunikationstechniken verbinden
Der Reformierte Weltbund (RWB) hat den leitenden Posten in der Abteilung Kommunikation neu besetzt: Frau Kristine Greenaway von der Vereinigten Kirche von Kanada hat am 5. Januar die Arbeit in der Genfer Zentrale aufgenommen. Sie ersetzt somit John Asling, der die Stelle bis Ende Dezember 2008 innehatte.

Quelle: Internetseite Reformierter Weltbund (RWB)

End the Violence in Gaza

''The rockets from Gaza aimed at Israeli communities are destructive and the suicide bombing incidents cannot be condoned ... We strongly condemn the air and ground assaults from the Israeli Defense Forces leading to senseless deaths ...'' (Reformierter Weltbund)

Pressemitteilung des Reformierten Weltbundes (WARC), 7. Januar 2009

Die Schweiz und die Einigung Europas

SEK für Ausdehnung der Personenfreizügigkeit
Der Schweizerische Evangelische Kirchenbund (SEK) spricht sich für die Weiterführung und die Ausdehnung des Freizügigkeitsabkommens zwischen der Schweiz und der Europäischen Gemeinschaft auf Rumänien und Bulgarien aus.

Medienmitteilung der SEK, Simon Weber, 8. Januar 2009

Gemeinsame Grundsätze zur Pfarrerausbildung

Die theologischen Fortbildung von Pfarrerinnen und Pfarrern soll auch intensiviert werden
Mit einer Konsultation vom 20.-23. November 2008 in Berlin hat die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) einen Prozess zur Verständigung über gemeinsame Grundsätze zur Pfarrerausbildung begonnen.

24.11.2008 Thomas Flügge, GEKE
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