WGRK: «Die christliche Theologie von den Cowboys erlösen» oder das grosse Pow Wow

von Frank Worbs, Korrespondent

Den Dienstag widmete die Vereinigende Generalversammlung der neu gegründeten Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WRK) ganz den amerikanischen Ureinwohnern und ihrer von den christlichen Kirchen wesentlich mitgeprägten Leidensgeschichte. Repräsentanten der Stämme der «drei Feuer», die in der Region Grand Rapids, Michigan, ansässig sind, empfingen die religiösen Führer der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen im Zentrum von Grand Rapids, im Ah-Nab-Awen Park mit einem rituellen Pow Wow. Der Anlass ist ein Zeichen für den hohen Stellenwert, den die reformierten Kirchen dem Respekt vor der Kultur indigener Völker und den Ureinwohnern beimessen – speziell in Ländern, die kolonialisiert wurden und heute noch unter den Folgen der wirtschaftlichen Dominanz der Industrieländer leiden.

Der Ort des Pow Wow hat symbolische Bedeutung: hier versammelten sich verschiedene indigene Stämme friedlich zum Handel, lange bevor weisse Siedler die Stadt Grand Rapids gründeten. Symbolisch und ein Zeichen der Versöhnung war auch der Empfang der Repräsentanten des WRK durch die Stammesführer in einer feierlichen Prozession auf der Brücke, die über den Grand River zum Park führt: Nach der Stammestradition respektieren fremde Stämme den ansässigen Stamm und seine Beziehung zum Land. Die Stammesvertreter in farbenfrohen und reich verzierten Gewändern geleiteten die westlich und eher grau gekleideten Gäste zum Ort, wo ein Gottesdienst im Freien stattfinden sollte. Bei den Stammesvertretungen waren deutlich mehr Frauen vertreten als bei den Vertretern der WRK. Zum Begrüssungszeremoniell gehörten traditionelle Tänze und wie am ganzen Nachmittag immer wieder die Trommeln, die – so betonten die indigenen Vertreter – Frieden und Einheit bedeuten und nicht – wie die Christen früher meinten – dämonische Kräfte besitzen.

Es lag auf der Hand, warum Richard Twiss, ein prominenter christlicher Vertreter der «First Nations» Amerikas, in seiner einführenden Rede Versöhnung und den Respekt vor Vielfalt und Verschiedenheit auch im Ausdruck des christlichen Glaubens betonte. Die christliche Theologie war Jahrhunderte lang Hand in Hand mit der Kolonialisierung durch die europäischen und später durch die Industriestaaten gegangen, die die Ureinwohner unterdrückten. Die Kirchen hatten das Unrecht sogar theologisch gerechtfertigt. Durch die Missionierung der Ureinwohner und die Unterdrückung ihrer religiösen Traditionen und Kultur nahmen ihnen christliche Missionare auch noch ihre Identität. Twiss forderte die Anerkennung dieses Unrechts durch die christlichen Kirchen, wenn speziell die reformierten Kirchen glaubwürdig von Gerechtigkeit sprechen wollten. Er betonte aber auch die Bedeutung der Versöhnung mit dieser Vergangenheit für die indigenen Völker selbst, die im Hass nicht verharren dürften.

Richard Twiss gehört zu einem Lakota-Stamm aus dem Rosebud Sioux Reservat in South Dakota und ist Präsident von Wiconi International, einer Organisation von indigenen Christen, die ihren christlichen Glauben im Einklang mit ihrer kulturellen Tradition und ohne die westlichen Prägungen des Christentums leben wollen. Oder wie es Twiss prägnant ausdrückt: «Die christliche Theologie von den Cowboys erlösen» will. In einem weltweiten Netzwerk sind sie mit anderen indigenen Volksgruppen christlichen Glaubens z.B. in Australien, Afrika oder Neuseeland verbunden.

Diese Verbundenheit wurde auch am Dienstagnachmittag im Ah-Nab-Awen Park sichtbar: Auf den christlichen Gottesdienst, der von Repräsentantinnen und Repräsentanten des WRK und der indigenen Stämme gemeinsam gestaltet wurde, folgte das Pow Wow mit mehreren in einem grossen Kreis sich bewegenden Tänzen, in die alle Anwesenden einbezogen wurden. Menschen aus vielen Nationen stimmten mit ganz verschiedenen Handtrommeln ein und verliehen so der Symbolik der Trommeln von Frieden und Einheit eine neue Dimension.

www.reformedchurches.org

Gründung der Ungarischen Reformierten Kirche (Hungarin Reformed Church)

22. Mai 2009, konstituierende Synode der Ungarischen Reformierten Kirche in Debrecen, Ungarn
Reformierte Kirchen aus Ungarn, Rumänien, Transkarpatien (Ukraine), Slovakien, Serbien, Kroatien und Slovenien schließen sich zu einer synodalen Gemeinschaft zusammen, der Ungarischen Reformierten Kirche (Hungarin Reformed Chruch).

Barbara Schenck

Theologischer Exekutivsekretär des Reformierten Weltbundes in Baden

Douwe Visser besuchte die Evangelische Landeskirche in Baden
Der Exekutivsekretär für Theologie des Reformierten Weltbundes, Dr. Douwe Visser, besuchte Mitte Mai die Evangelische Landeskirche in Baden. Zunächst trat er als Referent bei einer Tagung der Evangelischen Akademie Baden auf, die sich dem Reformator Johannes Calvin (1509-1564) widmete. Danach nahm Dr. Visser an einer Sitzung der Kirchenleitung in Karlsruhe teil und stellte die Arbeit des Reformierten Weltbundes vor.

Pfr. Hans Georg Ulrichs

die reformierten.upd@te 09.1

Das reformierte Quartalsmagazin / März 2009
Jetzt auch online als PDF: Das Magazin des Reformierten Bundes. Die Themen: Friedensarbeit, Calvinismus-Ausstellung in Berlin, reformierte Ekklesiologie, Texte aus dem Reformierten Weltbund, eine Predigt zu Johannes 19, 16-30 von Jochen Denker

die reformierten.upd@te 09.1.pdf >>>
Jörg Schmidt, Generalsekretär des Reformierten Bundes
Eine neue Internetseite informiert über die Aktivitäten der im Entstehen begriffenen World Communion of Reformed Churches (WCRC), dem Zusammenschluss von Reformiertem Weltbund (WARC) und Reformiertem Ökumenischen Rat (REC).

Barbara Schenck

Größeres Risiko von Gewalt gegen Frauen in der ökonomischen Krise

Der Reformierte Weltbund zum Internationalen Frauentag am 8. März
Geneva (ENI). Women are at higher risk of violence during the current economic crisis, yet the world is paying less attention to their needs, says the World Alliance of Reformed Churches. In a statement to mark International Women’s Day on 8 March, the Reformed churches alliance expresses concern that violent crimes against women, particularly rape and domestic violence, are on the rise at the same time that support for programmes to protect women is under threat. "The world seems to have become almost immunised to the stench of violence against women," said Patricia Sheerattan-Bisnauth, WARC's spokesperson on gender issues, in the 5 March statement.

Barbara Schenck

Churches told to confront ''moral crisis'' in the world economy

''Where are the prophetic voices of the churches?''
The multiple crises confronting the world are fundamentally a moral crisis says the president of the United Nations General Assembly. In remarks recorded for a public hearing on reconciliation in Geneva, Miguel d’Escoto Brockmann asks, ''But where are the prophetic voices of the churches today?''

Setri Nyomi zum Internationalen Jahr der Versöhnung 2009

Generalsekretär des Reformierten Weltbundes warnt vor dem Ausschluss von Immigranten und Minderheiten
Geneva (ENI). Immigrants and minorities in affluent countries are becoming targets of exclusion at a time when the global economic system is facing strains, a global Protestant leader has warned at a gathering in the Swiss city of Geneva. "There has been a resurgence of hate crimes against minorities in a number of nations," said the Rev. Setri Nyomi, general secretary of the World Alliance of Reformed Churches, at a 19 February meeting to mark the International Year of Reconciliation proclaimed by the United Nations for 2009.

Barbara Schenck

WARC welcomes statements made at the World Social Forum in Brazil

Reformierter Weltbund begrüßt die Stellungnahmen des Weltsozialforums
The World Alliance of Reformed Churches (WARC) has issued a statement of support in response to a declaration by a representative of the World Council of Churches (WCC) that the global economic crisis offers an opportunity to create a more just financial system.

Quelle: Reformierter Weltbund, 2. Februar 2009

RWB Kommunikation: neue Chefin

Kristine Greenaway: moderne Kommunikationstechniken verbinden
Der Reformierte Weltbund (RWB) hat den leitenden Posten in der Abteilung Kommunikation neu besetzt: Frau Kristine Greenaway von der Vereinigten Kirche von Kanada hat am 5. Januar die Arbeit in der Genfer Zentrale aufgenommen. Sie ersetzt somit John Asling, der die Stelle bis Ende Dezember 2008 innehatte.

Quelle: Internetseite Reformierter Weltbund (RWB)

End the Violence in Gaza

''The rockets from Gaza aimed at Israeli communities are destructive and the suicide bombing incidents cannot be condoned ... We strongly condemn the air and ground assaults from the Israeli Defense Forces leading to senseless deaths ...'' (Reformierter Weltbund)

Pressemitteilung des Reformierten Weltbundes (WARC), 7. Januar 2009
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