Gebet
Tagesaktuelles Gebet
Gott, / du beurteilst unser Leben. / Wir bitten dich: / Bei allen Beurteilungen, / die wir in unserem Alltag erfahren, / lass uns nie vergessen, / dass du das letzte Wort über uns hast. / Erhalte uns in der Hoffnung auf dein gnädiges Gericht.
RefLit
O God, who art the Ruler and the Judge of all nations, look mercifully on our land. Sanctify all that is rich and noble in our traditions. Grant that our ideals and aspirations may be in accordance with thy will. Take away pride and false pretense from our midst; give us humility in our relations with others and sobriety in our dealings at home. Bless our leaders and the people, in our several efforts to make this land happy and prosperous. Help us to discipline ourselves so that our national freedom may be used for the common good, and may bring us all to the knowledge of him whose service is perfect freedom, even Jesus Christ our Lord and Saviour. Amen.
The Church of South India 1963
Barmherziger Gott, / seit 100 Jahren gedenken wir der Opfer von Gewalt und Krieg. / Wir tun das, / weil wir nicht vergessen wollen, / was Krieg bedeutet: / Nationalismus und Ausgrenzung, / Gefangenschaft, Flucht und Vertreibung. / Leid und Schmerz bei den Hinterbliebenen. //
In unserem Gedenken tönt der Ruf »Nie wieder!«, / und doch ahnen wir, / dass wir schon wieder drin stecken in den neuen Kämpfen dieser Welt. / In den Zeitungen lesen wir: / Die Weltbevölkerung wächst, / die Ressourcen schrumpfen, / die Wasser steigen, / Brunnen versiegen, / der Hass ist allerorten, / findet seine Waffen. //
Barmherziger Gott, / wohin wird das alles führen? / Wir sehnen uns nach einer anderen Welt / und können sie uns doch kaum vorstellen: / deine Welt, / in der alle gleich geachtet sind, / in der Hass weder Raum noch Waffen hat. / in der die Trauernden aufgerichtet werden. / Leuchte mit dieser Welt hinein in unsere dunkle Welt, / richte unsere Sinne auf das, was noch nicht ist. / das aber schon Anfang genommen hat / in dem Werk Deines Sohnes. / Darum beten wir mit seinen Worten: //
Unser Vater im Himmel ...
Achim Detmers, Hannover
Herr, unser Gott, lieber Vater! Gib ein wenig, vielleicht aber auch einmal viel Morgenglanz der Ewigkeit hinein in die Gefängnisse in allen Ländern, in die Kliniken und Schulen, / die Ratssäle und Redaktionsstuben, in alle die Orte, wo die Menschen leiden und wirken, reden und beschließen und so leicht vergessen, daß du im Regimente sitzest / und daß sie dir verantwortlich sind. Und gib solchen Morgenglanz hinein auch in die Herzen und in das Leben unserer Angehörigen zu Hause und der vielen uns bekannten und unbekannten Armen, Verlassenen, Verwirrten, Hungernden, Kranken und Sterbenden! Versage ihn auch uns nicht, wenn einmal unsere Stunde schlagen wird! / Großer Gott, wir loben dich. Auf dich hoffen wir allein, laß uns nicht verloren sein! Amen.
Karl Barth (1886-1968)
Gott des Himmels und der Erden, / Liebhaber des Lebens / Vater und Mutter von uns allen. // wir denken an Kain, den Brudermörder / und bitten für alle, die Juden in unserem Land / beleidigen, verletzen, schlagen und ermorden wollen. // wir denken an Sara / und bitten für alle Unfruchtbaren, / und für die, die vermuten, dass der versprochene Segen ausbleibt. // wir denken an Jakob und bitten für alle, / die sich nach Vergebung und Versöhnung sehnen. // wir denken an Josef und bitten für alle, / die verstoßen von ihren Geschwistern in der Fremde leben und arbeiten // wir denken an Mose und bitten für alle, / die Verantwortung übernehmen, / auch wenn das an die Grenzen der eigenen Kräfte geht. // wir denken an David und bitten für alle die meinen, / sie könnten sich nehmen, was sie wollen, weil Sie die Macht dazu besitzen. // wir denken an Eliah, und bitten für alle, / die erschöpft sind / und müde und verzweifelt. // wir denken an Maria, und bitten für die, / die zusehen müssen, wie ihre Kinder sterben. / / wir denken an Jesus, und bitten für alle, / die nicht verstehen, was Du mit ihnen vorhast, / die nicht verstehen, was Du ihnen zumutest. // sie können um Jesu willen gewiss sein, / dass kein Fluch auf ihnen liegt / sondern dass Du ihnen mit deinem Segen entgegenkommst. // darum bitten wir auch für uns, HERR: / leg uns nicht mehr auf, als wir tragen können / und komm uns mit deinem Segen entgegen. // AMEN
Gerhard von der Heyden, Ronsdorf
Wir preisen dich, Gott, in allen Sprachen dieser Welt, laut oder leise./ Wir preisen dich, aber wir bitten dich auch und flehen zu dir. Wir fragen und wir klagen. / Wir brauchen dich an unserer Seite gerade dann, wenn uns das Preisen im Halse stecken bleibt, wenn uns nichts gelingt, wenn wir deinen Weg nicht finden und wir weder ein noch aus wissen. / Denn so sind wir ja auch: verunsichert, wem wir vertrauen können und verschämt, weil wir das Falsche getan haben. / Gott, höre unser Preisen und höre unser Fragen und unsere Klagen. / Komm zu uns und bleibe an unserer Seite.
Meike Waechter, Berlin
Lieber Gott / Ich schreibe dir ein Gebet. / Dich möchte ich bitten, / pass auf mich auf! / Amen. Tom 8 Jahre
Kinder aus dem kirchlichen Unterricht im 3. Schuljahr, Weisslingen, Schweiz
Ewiger Gott, / du hast einen neuen Himmel und eine neue Erde verheißen. / Hilf uns, im Glauben festzubleiben, / in der Liebe zu wachsen / und voller Hoffnung auf dein Kommen warten. / Lass uns schon jetzt deine Herrlichkeit erfahren / durch Jesus Christus, unseren Herrn.
RefLit
Help me, Lord, to live one day at time. Thank You that Your grace is sufficient for today and that I don’t need to worry about tomorrow, because Your grace will be sufficient for tomorrow also. Father, if You will, You can use even me. Make me willing to be looked upon as foolish by the world, if people should consider me so. Amen.
Corrie Ten Boom, Haarlem / Netherlands 1979
9. November 2019
Herr der Geschichte, Gott der Menschen, Gedenken liegt in der Luft. Heute vor 30 Jahren wurde die Mauer in Berlin geöffnet. Es war ein Tag des Jubels und des Staunens, des Aufatmens und der Freiheit. In den Nachrichten dieser Woche merke ich Stillstand, Verhärtung, Unverstand und peinlich beschränkten Horizont. Was soll aus uns und der Welt werden, wenn so gedacht und regiert wird? Ist nichts mehr von deinem Reich mitten unter uns? Gott der Menschen, Herr der Geschichte, damals gab es in den Kirchen Friedensgebete gegen Ratlosigkeit, Angst und Resignation. Menschen hörten: Selig sind die Sanftmütigen! Selig sind die Friedenstifter! Und es gab Veränderung ohne einen einzigen Schuss. Gott des Friedens, der Veränderung, der Bewahrung und des Muts, lass Menschen auf dein Wort hören. Und lass es wirken, bei deiner Gemeinde und weit darüber hinaus. So lass dein Reich mitten unter uns sein. Amen.
Stefan Maser, Hoerstgen
Herr unser Gott! Unsere Jahre kommen und gehen. Und wir selbst leben und sterben. / Du aber bist und bleibst. Deine Herrschaft und deine Treue, deine Gerechtigkeit / und deine Barmherzigkeit haben keinen Anfang und kein Ende. / Und so bist du der Ursprung und das Ziel auch unseres Lebens. / So bist du der Richter unserer Gedanken, Worte und Taten. / Uns tut leid, daß wir auch heute nur bekennen können, dich bis auf diese Stunde so oft, immer aufs neue, Vergessen, verleugnet, beleidigt zu haben. / Uns erleuchtet und tröstet aber auch heute das Wort, durch das du uns zu erkennen gibst, daß du unser Vater bist, wir deine Kinder sind, weil dein lieber Sohn, Jesus Christus, / für uns ein Mensch geworden, gestorben und auferstanden, unser Bruder ist. / Wir danken dir, daß wir diese frohe Botschaft verkündigen und hören dürfen. Mach du selbst uns frei dazu, das Richtige zu sagen und es auch richtig zu Vernehmen, / damit es dir zur Ehre und uns Allen zum Frieden und zum Heil diene! Amen.
Karl Barth (1886-1968)
Barmherziger Gott, / wir sehen, was in unserer Welt geschieht / und drohen alle Hoffnung zu verlieren. / Wir bekommen mit, wieviel Lug und Trug herrscht, / wieviel Verantwortungslosigkeit und Kälte / und unsere Hoffnung schwindet, dass es besser werden wird. / Wir kommen zu Dir, / sehen uns selber ehrlich an / und sehen wenig, was uns Hoffnung macht. / Du bist der Gott der Hoffnung, / Du verlierst die Hoffnung mit uns nicht / und hast in der Auferweckung Jesu Christi / den Grund für eine lebendige Hoffnung gelegt – / für jeden von uns und für Deine Erde. / Wir wollen hören, was Du erhoffst / Und weil Du es erhoffst, / darauf vertrauen, / dass diese Hoffnung nicht trügt / und Du wahrmachst, was Du versprichst. / Sende Deinen Geist. / Erwecke unser Singen, Beten, Reden und Hören, / dass sie zu einer Saat werden, / aus der eine lebendige Hoffnung wächst, / die uns verändert. / Amen.
Jochen Denker, Ronsdorf
Ach, Gott, wir haben so viele Sorgen – eine ärztlichen Diagnose / ein drohender Verlust des Arbeitsplatzes / vergebliche Wohnungssuche / das Ende einer Liebe / Streit in der Familie / die Zukunft unserer Kinder und Enkel / und noch viel mehr … // Ja, Gott, wir sollen und dürfen unsere Sorgen auf dich werfen. / Aber wir zögern – sind unsere Wünsche erfüllbar? / kreisen wir zu viel um uns selber? / sind wir zu tatenlos? / machen wir uns Illusionen? / können wir überhaupt mit dir rechnen? // Bitte zeig uns, dass du für uns sorgst! / Vielleicht ja ganz anders als wir es erwarten. / Und bitte zeig uns, wie wir für andere sorgen können. / AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Lieber Gott, du ich muß dir was sagen: Mein Vater ist arbeitslos, und wenn du uns hilfst, ist er wieder fröhlich. Christian, Böblingen (2. Kl.)
aus "Was Kinder von Gott erwarten", Autorin Regine Schindler, Verlag Kaufmann
Allmächtiger Gott, / du gibst Weisungen, / die unser Zusammenleben regeln. / Wir bitten dich: / Gib uns Einsicht für deine Gebote, / damit wir einander einfühlsam und rücksichtsvoll begegnen / und in Achtung und Treue miteinander leben. / Sende uns deinen Geist, / damit sich unser Leben nach deinem Wohlgefallen ordnet.
RefLit
O Lord, with sorrow and dismay we confess before you our failure to live up to the trust committed to us. For so many years your word has been preached among us, but have yielded so little fruit. We have not given the example of redeemed lives. Because of our lack of love and joy and devotion these are still those, even among our friends and in our families, who have not yet accepted you as Savior and Lord. The power of worship of ancestral spirits is yet unbroken in our country. Even many who were once baptized and have grown up in our midst have become cold and have turned away from you, O Lord. We humble ourselves before you in shame, and plead with you, through Jesus Christ, your Son, our Lord. Amen.
The Presbyterian Church of Cameroon 1995
2. November 2019
Gott, Vater, Sohn, Heiliger Geist, Du kennst alle Zeitungen und alle Nachrichten. Und Du hältst die aus. Wir halten die nicht aus. Wir drücken uns vor den Schlagzeilen, die von Wahnsinn und Bösem berichten. Wir spüren die Bedrohung. Aber wir blenden sie aus. Wir halten sie auf Distanz. Wir könnten nichts anders weiterleben. Nur so. / / Vermutlich haben wir Angst nur um uns selbst. / Gib, dass wir uns dafür schämen. Und gib uns die innere Freiheit, die vor Dich zu bringen, die seufzen und leiden. Wir kennen die. Sie sind uns nahe. Menschen, die krank sind. Menschen, die eine böse Nachricht getroffen hat. Menschen, die im Streit leben. Familien, in denen sich Unglück und Not rätselhaft verdichten. Sie wohnen neben uns. Eine Straße weiter. In demselben Viertel. / Im Alltag nehmen wir ihre Not hin. Sie ist uns kaum eines Innehaltens wert. Jetzt aber soll es anders sein. Jetzt bringen wie die Not derer neben uns vor Dich. Höre ihr Seufzen. Und höre unsere Bitte für sie. / Lass uns darin wachsen, dass Dir zu entsprechen, Mitmenschlichkeit ist. Präge uns diesen Maßstab ein und lass ihn uns lieb gewinnen. Wie froh können wir doch sein, dass im Wirrwarr der Welt der Weg zu Dir so nahe ist. Lass uns diesen Weg gehen. Lass uns ihn beschreiten. Noch feiern wir Reformation ohne die neben uns. Vielleicht im nächsten Jahr schon nicht mehr. Wie glücklich wären wir, eine Gemeinde zu sein, die aus dem Glauben, der allein rettet, nicht allein lässt. / Gegen das, was uns niederdrückt, kommen wir nicht an. So hilf uns, dass wir zu denen kommen, die uns brauchen. Und lass sie und uns gesegnet sein. / Amen.
Klaus Bröhenhorst, Hildesheim
Lieber himmlischer Vater! Weil wir hier beieinander sind, um uns dessen zu freuen, / daß dein lieber Sohn für uns ein Mensch und unser Bruder geworden ist, / so bitten wir dich von Herzen: / Sag du selber es uns, wie große Gnade, / Wohltat und Hilfe du uns Allen in ihm bereitet hast! / Tu du selber unsere Ohren und unseren Verstand auf, um es zu erfassen, / daß bei ihm Vergebung aller unserer Sünden ist, / Same und Kraft eines neuen Lebens, Trost und Mahnung zum Leben / und zum Sterben, Hoffnung für die ganze Welt! / Schaffe du selber in uns den guten Geist der Freiheit, deinem Sohn, / der zu uns kommt, demütig und tapfer entgegenzugehen! / Das tue heute in der ganzen Christenheit und der ganzen Welt. / Amen.
Karl Barth (1886-1968)
Gott, / wir danken dir für dein Wort. Es ist gesagt, es ist geschrieben, es ist gedruckt, es wird gepredigt, es wird gehört, es wird getan. So viele Menschen hat es getröstet und ermahnt, in so vielen Jahrhunderten, in Hütten und Palästen, in Kirchen und Kapellen, Ländern und Kontinenten. Dein Wort bringt viel Frucht. / Hör nicht auf, uns dein Wort zu sagen, es uns lebendig werden zu lassen, helfend und tröstend, ermunternd und aufbauend, weiterführend und aussichtsreich. Sage es uns, die wir es hören wollen, und sage es auch denen, die es nicht hören wollen. Sage es ihnen so, dass sie sich nicht ärgern und Anstoß daran nehmen. / Lass dein Wort laufen in der Kirche und auch außerhalb der Kirche, in den Parlamenten und Verwaltungen, in den Schulen und Universitäten, in den Krankenhäusern und Gefängnissen. / Gib deinem Wort Kraft, Kraft zum Vertrauen, Kraft zum Lieben, Kraft zur Umkehr, Kraft zur Vergebung, Kraft zur Versöhnung, Kraft zur Heilung, Kraft zum Leben und Kraft zum Sterben. Amen.
Jürgen Kaiser, Berlin
Großer, liebevoller Gott, // Danke für deine Liebe, die uns umgibt wie die Luft zum Atmen. / Danke für alles Gute, das du uns und deiner ganzen Schöpfung schenkst, ohne zu fragen, ob wir es verdient hätten – seit langer Zeit und immer, immer wieder – // Gütiger Gott – wir hören deinen Auftrag, dich zu lieben, wie du uns liebst, und unsere Brüder und Schwestern genauso. / Und wir bekennen, dass es uns oft nicht gelingt. Vergib uns, wo wir diese Liebe schuldig bleiben – sei es aus Gleichgültigkeit und Bequemlichkeit, oder weil uns Angst, Konflikte und Feindschaft im Weg stehen. // Gott, wir bitten dich: gib uns den Mut, für all die Brüder und Schwestern liebevoll da zu sein, die uns in der Nähe und Ferne als Geschwister brauchen: dass wir ihre Bedürfnisse und ihre Not sehen und das tun, was wir tun können / Und dass wir überwinden können, was trennt und verletzt. // Wir vertrauen darauf, dass deine Liebe uns dabei hilft. AMEN
Friederike Ursprung, Leipzig
Lieber Gott / Ich bitte das ich nicht traurig bin wenn mein Grosi stirbt! / Lisa, 9 Jahre
Kinder aus dem kirchlichen Unterricht im 3. Schuljahr, Weisslingen, Schweiz
Gnädiger Gott, / wir bitten dich für deine Kirche: / Lass sie in Wahrheit und Frieden wirken und leben; / wo sie feige und träge ist, reinige sie; / wo sie irrt, lenke sie; / wo irgendetwas in ihr verkehrt ist, erneuere sie; / wo sie auf dem rechten Weg ist, stärke sie; / wo sie in Not ist, sorge für sie; / und wo sie zerstritten ist, vereine sie / um Jesu Christi willen.
RefLit
Lord, we want to be your instruments. We have nothing to offer you but our desire to be laborers in your harvest. But since you have chosen the weak things of this world, the things that are not, will you not choose us, even us, to be your servants? We cannot, of ourselves, bring your message to humankind. Grant us, we pray, not to speak our own words, but your word by which men and women may come to know you and to love you. // Grant us courage to confess the name of Jesus Christ before the world. Help us to take to heart the situation of those around us, to act as neighbors toward them, to share with them what you have given us. We do not ask to see the fruits of our labor. We want only to know that you are using us for your saving work and that your kingdom is coming among us. Send us, Lord, as witnesses of the good news of your love revealed in Jesus Christ. Amen
Willem A. Visser ‘t Hooft, Geneva 1981
26. Oktober 2019
Gott, du Schöpfer und Retter der Welt, / wir sehen in diesen Tagen / einem tragischen Schicksal zu: // An der Grenze zwischen Syrien und der Türkei / wird um Macht gespielt / und um Einflusszonen geschachert / und ein Volk wird dazwischen zerrieben. / Zehntausende Menschen / werden ihrer Freiheit beraubt, / aus ihrer Heimat vertrieben, / verraten und verkauft. //
So erging es den Kurden / schon öfter in der Geschichte / und anderen Völkern auch. / Nationale Interessen werden / über das Wohl der Menschen, / ja sogar über deren Leben gestellt. / Wäre es bei uns wirklich anders? / Denken wir wirklich anders? // Du gibst uns eine Idee davon, Gott, / dass wir alle Menschen gleich behandeln sollen, / dass wir grenzenlos denken sollen. / Aber dazu braucht es sehr viel Mut und Kraft, / die wir schon in unserem friedlichen Land / nicht aufbringen, sondern auch hier / neue Mauern aufbauen – / sichtbare und unsichtbare. //
Wir bitten dich, Gott, / dass du uns an deine Idee heranführst, / Grenzen zu überwinden; / dass du uns erlebbar machst, / Menschen jeder Herkunft zu achten; / dass du uns deine Liebe spüren lässt, / die uns mutig macht / im Umgang mit anderen Menschen. / Wir bitten dich, / dass wir das Fremdsein / und unsere inneren Grenzen überwinden, / die wir im Kopf und im Herzen haben. / Gib uns die Kraft dazu, etwas zu verändern / im Gefüge der Welt. // Beschütze die Menschen, / die unter der Begrenztheit leiden, / die den Hass abbekommen, / der aus unser aller Denken herrührt. / Du allein kannst das bewegen, / indem du uns veränderst. / Wir bitten dich darum. Amen.
Georg Rieger, Nürnberg
Wir bitten dich um Weisheit für die Mächtigen dieser Erde, / die da in deinem Auftrag für Recht und Frieden sorgen sollten - um Nüchternheit / für die, die Tag für Tag unsere Zeitungen schreiben - / um Liebe und Beständigkeit für alle Eltern und Lehrer - um heitere Verträglichkeit in allen Familien und Häusern - um offene, brüderliche Herzen und Hände für die Armen / und Verlassenen - um Erleichterung und Geduld für die Kranken - um die Hoffnung / des ewigen Lebens für die Sterbenden. / Und wir danken dir, daß wir das Alles vor dir ausbreiten dürfen: vor dir, / der du ja viel besser weißt als wir, was wir brauchen und was deiner schwachen Kirche und der armen verwirrten Welt zum Besten dient - vor dir, der du helfen kannst und / willst, weit hinaus über unser Bitten und Verstehen. Wir sind in deiner Hand. / Wir beugen uns unter dein Gericht und wir rühmen deine Gnade. Amen.
Karl Barth (1886-1968)